15.
08.
2017
Tschechien | Autor: Streiter Constantin

Czech Open 2017, Allerlei

Abgesehen von den Schweizer Resultaten, die nicht gerade berauschend waren, gab es in Prag wie immer noch ein paar sympathische Randgeschichten. Ein kleines Reise-Tagebuch.

Czech Open 2017, Allerlei Der inoffizielle Fan-Award von unihockey.ch geht an die Thurgauer Fans. (Bild: Damian Keller)

Jugend forscht

Da die Teilnahme an den Prague Games Anfang Juli Spielern bis zum 18. Altersjahr vorbehalten ist, kommen immer mehr U19-Auswahlen und U21-Teams ans Czech Open. Aus Schweizer Sicht waren dies heuer die U21 von Köniz, Wiler und Zug United (wobei dort Spielertrainer Radim Cepek mit Jahrgang 1975 ein wenig aus dem Raster fällt) in der Kategorie "Männer Pro" und die U21 von Floorball Thurgau in der Kategorie "Open". Die tschechischen U19-Nationalmannschaften war ebenfalls am Start (Männer Pro und Frauen Elite), genau so wie ihre Altersgenossen aus der Slowakei (Männer U19) und Deutschland (Frauen U19).

Eine Juniorenmannschaft konnte das Turnier sogar gewinnen: die Schüler des Unihockey-Gymnasiums von RIG Umeå IBF, keiner davon älter als 19 Jahre, gewann die Kategorie "Männer Pro" und dominierte dabei sogar das Finalspiel am Sonntagabend deutlich. Der Torhüter dieses Teams fällt übrigens in die Kategorie "Sportler mit passendem Namen".

 

Fan-Award

Für den Club aus Umeå war das Czech Open auch sowas wie ein Familien-Ausflug. Somit konnten die Junioren im Finale auf lautstarke Unterstützung von Verwandten und anderen Mannschaften des Vereins zählen. Der inoffizielle Fan-Award aus Schweizer Sicht geht an die Thurgauer Fans, welche ihr NLB-Team im Viertelfinal gegen EräViikingit trotz 0:5-Rückstand lautstark mit Sprechchören und Stading Ovations feierten und dem guten Abschneiden der Ostschweizer Tribut zollten.

 

Der doppelte Jansson

Gleich zum ersten Spiel des Turniers zwischen Höllviken und seinem früheren Club Floorball Köniz tauchte auch der Schweizer Nationaltrainer David Jansson unter den Zuschauern auf. Anstatt aber Maurer, Zaugg und Co. anzufeuern, wurde das erste Tor von Höllviken lautstark bejubelt. Landesverrat? Weit gefehlt, eher Familienpflicht. Der Bruder von Janssons Freundin Linn Lundström spielt nämlich bei Höllviken, und Jansson besuchte das Spiel mit ihren Eltern. Für ihn konnte das Spiel also nur positiv ausgehen, und so freute er sich am Ende natürlich auch über den Sieg von Köniz.

 

Journalists welcome

Schon etliche Hindernisse mussten die Mitarbeiter von unihockey.ch an Anlässen im In- und Ausland überwinden, was zwar für Ärger sorgte, aber auch zahlreiche "Splitter"- und "Kurznews"-Rubriken füllte.  Beim Czech Open fühlt man sich schon fast wie im Paradies: Liveticker von allen Partien (gespielt wird in 13 verschiedenen Hallen), Kader-Infos und Skorerlisten aller Mannschaften, Livestreams auf der Turnier-Homepage, überall WLAN sowie ein praktischer Raum zum Arbeiten mit Snacks und Getränken in der grössten Halle, der Podvinný Mlýn. Und vor allem keine mürrischen Zurechtweisungen "hier darfst du nicht hin". Unsere Arbeit wird geschätzt, und das wissen wir zu schätzen. Nur von Martin Östholm wurde uns ein Interview verweigert - das Taxi wartete.

 

Die Hitze blieb aus

Die Vinohrady-Halle ähnelt nicht nur architektonisch einem Backstein-Ofen, sondern fühlt sich normalerweise auch klimatisch genauso an. Ausser ein paar Schweissperlen am Donnerstag blieb die gefürchtete Prager Hitze, die auch auch schon gestandene SSL-Akteure während dem Spiel zusammenklappen liessen, dieses Jahr aus. Am Freitag regnete es sogar fast den ganzen Tag über.

 

Schweizer Topskorer

Obwohl das Turnier am Freitagabend aus Schweizer Sicht praktisch gelaufen war, konnten immerhin zwei Schweizer Akteure am Sonntag noch eine Ehrung entgegen nehmen. Arbnor Papaj (Open) und Patrick Mendelin (Elite) holten sich die Auszeichnung als bester Torschütze in ihren Kategorien. Mendelin sass mit seinen Wiler-Kollegen zum Zeitpunkt der Ehrung allerdings bereits im Flugzeug.

 

Wenn einer eine Reise tut...

Einen Aufenthalt in Prag ist definitiv jedem Unihockey-Liebhaber zu empfehlen. Nächstes Jahr findet in Prag neben den traditionellen Turnieren im Sommer auch die WM der Männer statt, und dafür laufen schon eifrig die Vorbereitungen. Das Logo sieht aus wie ein Unihockey-Ball, der nach einer Verletzung mit buntem Tape verarztet wurde - die Geschichte dahinter ist aber äusserst kreativ, wie dieses Video beweist (für Schweizer Fans aber auch mit negativen Erinnerungen verbunden). Unlängst wurde auch die Suche nach einem Namen für das WM-Maskottchen gestartet. Für alle, denen das Bier in Schweden zu teuer ist die auch einmal zu einem Unihockey-Anlass nach Prag möchten, hier einige nützliche Tipps:

- wer dreipolige Stecker besitzt (etwa das Stromkabel des Laptops), sollte vor (!) der Abreise einen Adapter besorgen. Aus irgendeinem Grund sind Elektronikläden in Prag etwa so rar wie Eisbären am Äquator. Wir sprechen aus schmerzhafter Erfahrung.

- keine Euros, sondern Tschechische Kronen mitnehmen. 100 Kronen sind etwa vier Franken. Das Geld am besten am Flughafen wechseln, in der Innenstadt gibt es vereinzelt genauso dubiose Wechselbörsen wie Taxifahrer, die sich gerne am Touristen bereichern. Und ja, es ist alles sehr günstig. Nur als Vegetarier dürfte man es in Prag wohl schwer haben.

- Stichwort Transport: das Prager U-Bahn-Netz ist eigentlich "tubbeli-sicher". Drei Linien, zwei Bahnhöfe wo sich je zwei Linien kreuzen, ausserdem Trams in der Innenstadt und Busse weiter draussen. Alles auch auf Englisch beschildert. Am Gleis wird einem elektronisch angezeigt, wann die nächste U-Bahn kommt (auf die Sekunde genau!), und auch die Grün- und Rotphasen bei ein paar Fussgängerstrefen mit grossem Touristen- Fussgänger-Andrang kann man im Sekunden-Countdown antizipieren. Zwölf Sekunden hat man, um die Strasse zu überqueren, dann rollt die nächste Blech-Lawine.

Falls also jemand nicht weiss, was er zwischen dem 1. und 9. Dezember 2018 macht: Prag wäre einen Besuch wert.

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Tabellen

1.Floorball Fribourg+4053.000
2.Ad Astra Obwalden+2950.000
3.Kloten-Dietlikon Jets+6548.000
4.UHC Thun+6247.000
5.Unihockey Limmattal-434.000
6.Ticino Unihockey-1430.000
7.UHC Lok Reinach-1630.000
8.I. M. Davos-Klosters-529.000
9.Regazzi Verbano UH Gordola-2723.000
10.UHC Grünenmatt-3919.000
11.UHT Eggiwil-4617.000
12.UHC Sarganserland-4516.000
1.Waldkirch-St. Gallen+6146.000
2.Unihockey Basel Regio+2338.000
3.UH Lejon Zäziwil+3137.000
4.Nesslau Sharks+734.000
5.UH Appenzell+2229.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+829.000
7.Floorball Uri+1628.000
8.Visper Lions-5312.000
9.UH Red Lions Frauenfeld-339.000
10.UH Zulgtal Eagles-828.000

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