04.
2015
Tatran holt sich Titel zurück
In Tschechien kam es vergangenen Samstag zum vierten Superfinále in Prag. Chodov holte sich den Titel bei den Frauen, Tatran Střešovice wurde Meister bei den Männern.
Im Männerfinal zwischen Tatran Střešovice und Mlada Boleslav waren keine sechs Minuten gespielt, da führte Mlada Boleslav bereits mit 2:0. Jan Jelínka, Verteidiger der tschechischen Nationalmannschaft, war in den Startminuten gleich zwei Mal erfolgreich und verschaffte seinem Team somit einen angenehmen Vorsprung. Tatran kam ebenfalls zu gefährlichen Abschlüssen, bis zur ersten Pause lag das Chancenplus aber klar auf Seite von Mlada Boleslav. Dies wiederspiegelte sich auch im Spielstand - 2:4 lag der Serienmeister im Hintertreffen. Tatran-Coach Jakoubek sah sich zum Handeln gezwungen, er ersetzte Schlussmann Rebro noch in der ersten Pause durch Veteran Tomáš Kafka.
Das musste für die Spieler die Initialzündung gewesen sein. Bereits zu Beginn des zweiten Drittels übte Tatran mehr Druck auf das gegnerische Tor aus und kam bis zur Pause auf 4:5 heran. Ähnlich ging es im Schlussdrittel weiter. Tatran war weiterhin mit seinen Schüssen gefährlich, erzielte aber erst in der 53. Minute den Ausgleichstreffer. Doch es kam noch besser, zwei Minuten vor Schluss gelang Marek Deutsch sogar der vermeintlichen Siegestreffer für Tatran, hätte Jiří Curney in der Schlussminute nicht noch für Mlada Boleslav ausgleichen können. Im allerletzten Spiel der Saison mussten also Überstunden geleistet werden.
Die Chancen in der Nachspielzeit hielten sich in Grenzen, keines der beiden Teams wollte sich in Schwierigkeiten bringen. So musste das Penaltyschiessen über den diesjährigen Meister entscheiden. Doch bevor es soweit kam, hatte Tatran-Coach eine weitere Überraschung parat. Er ersetzte Goalie Kafka durch Rebro, eben genau den Torhüter, den er noch in der ersten Pause vom Feld nahm. Dieser bedankte sich bei seinem Trainer mit starken Paraden, während zugleich Routinier Milan Fridrich für die Entscheidung sorgte. Somit feierte Tatran vor über 11‘000 Zuschauern die Wiedereroberung des Titels.
Herbadent Prag entthront
Bei den Frauen ging der Titel dieses Jahr an Chodov. Bereits von Beginn an setzten sie ihren Gegner Herbadent Prag unter Druck und konnten in der 8. Minute durch Martina Řepková in Führung gehen. Weitere Chancen folgten, die Spielerinnen von Chodov scheiterten aber immer wieder an der stark aufspielenden Prager Torhüterin.
Kaum war die erste Pause vorüber, war Řepková bereits zum zweiten Mal erfolgreich. Nun kam auch Herbadent Prag vermehrt zu Chancen, scheiterte jedoch an der niedrigen Effizienz. So kam es wie es kommen musste, Chodov erhöhte im Schlussdrittel innert drei Minuten auf 4:0. Mehr als der Ehrentreffer in der 57. Minute wollte Prag heute nicht gelingen. Die verbliebenen Minuten spielte Prag ohne Torhüterin, aber Chodov brachte den Vorsprung problemlos über die Zeit und wurde verdient Tschechischer Meister.
Das dramatische Penaltyschiessen der Männer: