Aktuell
Könizer Goldschütze
Ende Januar 2024 verkündete Floorball Köniz Bern zwei hochkarätige Zuzüge. Rasmus Kainulainen und Miska Mäkinen, der im September 28 Jahre alt wurde, wechselten mit einem Mehrjahresvertrag in die Bundesstadt. Keine Altstars, die ihre besten Jahre hinter sich haben, sondern Spieler in der «goldenen» Phase ihrer Laufbahn - wortwörtlich, wie sich bei Miska Mäkinen im Dezember zeigen sollte. Mit WM-Allstar Aaro Astala konnte ein weiterer Topshot für die Saison 2025/26 verpflichtet werden. Das finnische Trio schürt bei Köniz - gemeinsam mit dem Zuzug von Nationaltorhüter Lukas Genhart und der Rückkehr der Trainerlegende René Berliat - grosse Hoffnungen. Für Kainulainen und Mäkinen war klar: «Wir wollten unbedingt zusammen spielen, wenn wir ins Ausland gehen. Dabei haben wir uns von einem Spieleragenten beraten lassen, der die Schweiz gut kennt. Es gab verschiedene Angebote und letztlich entschieden wir uns für Köniz.» Das «Päckli» beim Berner Vorort-Verein umfasst einen 40-Prozent-Job bei einem Recyclingunternehmen, um einen Teil der finanziellen Bedürfnisse abzudecken. Was die Finnen dort zwei Tage pro Woche machen? «Dinge am Fliessband sortieren», sagt Mäkinen lachend. Er selber sei bei vielen Vereinen kleinen Nebenjobs nachgegangen, mehrere Jahre war er gar Vollprofi. Die berufliche Karriere sei derzeit noch nicht besonders wichtig, als höchsten Abschluss hat er in Finnland als Sportschüler die Matura gemacht. «Das Studentenleben wäre wohl nichts für mich gewesen», meint er schmunzelnd.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Präsi und Trainer
Der UHC Bremgarten stieg vor einem Jahr in die Frauen NLB auf und schaffte auf Anhieb die Playoffs. Präsident Lars Zaugg ist zugleich Cheftrainer des NLB-Teams. Der Verein blickt auf eine 40-jährige Geschichte mit einem Meistertitel zurück.
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Vorbild Lundström
Als Trainerin im Männerbereich war Linn Lundström gleich doppelt eine Ausnahmeerscheinung. Nun will sie die schwedischen Frauen im Dezember zum WM-Titel führen.
Artikel lesenAls Trainerin im Männerbereich war Linn Lundström gleich doppelt eine Ausnahmeerscheinung. Nun will sie die schwedischen Frauen im Dezember zum WM-Titel führen.
Gut möglich, dass nächste Saison - nach dem angekündigten Rückritt Ela Piotrowskas bei BEO - in der ganzen Nationalliga keine weibliche Cheftrainerin an der Bande stehen wird. Weibliche Präsidentinnen oder Sportchefs? Eine Rarität. Weibliche Spitzen-Refs? Seit Zurbuchen/Wehinger keine mehr. swiss unihockey hat - auf Druck von „oben" - vier Frauen in den Zentralvorstand integriert. Mit Sarah Renggli macht bei der U19-Nati eine Frau als Cheftrainerin einen feinen Job. Aber Frauen sind im Unihockey deutlich untervertreten - diesem Thema widmeten wir im Januar einen längeren Artikel. Als Grund, warum wenige bis keine Frauen in Spitzenpositionen zu finden sind, werden oft fehlende Vorbilder angegeben.
Wir präsentieren ein solches. Linn Lundström, als Spielerin Double-Gewinnerin mit dem UHC Dietlikon, dreifache Weltmeisterin und aktuell als schwedische Nationaltrainerin der Frauen auf dem Weg zum vierten WM-Gold, hat sogar schon an den Banden von Männerteams ihre Spuren hinterlassen.
Du bist nach deinem Rücktritt im Sommer 2017 ins Trainer-Business eingestiegen - aber nicht bei den Frauen, sondern als Assistenztrainerin bei den Männern von WaSa. Fiel dir das leicht?
Linn Lundström: Absolut. Bei Menschen, die Unihockey lieben, sollte das Geschlecht überhaupt keine Rolle spielen. Die WaSa-Jungs waren super, niemand hatte ein Problem mit mir und mit Cheftrainer Fabian Arvidsson verstand ich mich ebenfalls bestens.
Geht es einzig um die Kompetenz?
Nein, in erster Linie geht es um die Beziehung zum Team. Die Spieler müssen spüren, dass du dich um sie kümmerst. Wenn sie dann sehen, dass du auch Unihockey verstehst, vertrauen sie dir.
Männer, die in den Frauenbereich wechseln, sprechen oft von nötigen Anpassungen bezüglich Ansprache und Verhalten. Musstest du dich umstellen?
Natürlich muss man sich der Gruppe anpassen, die trainiert wird. Ob ich Juniorinnen coache oder die schwedische Nati, ist nicht das Gleiche. Und alle Coaches haben ihren eigenen Führungsstil, der nicht zu jedem Team passt. Aber für mich gab es zwischen der Nati und der Zeit bei WaSa praktisch keinen Unterschied.
Du bist nicht die erste weibliche Cheftrainerin der schwedischen Frauen-Nati...
... aber immer noch die Ausnahme. Schweden ist als Gesellschaft auf dem Weg zwar weiter als etwa die Schweiz, etwas weniger konservativ, doch der Normalfall bin ich nicht. Als ich letzte Saison bei den Männern von Dalen (Aufstieg in die SSL, die Redaktion) an der Bande stand, wurde ich zu Beginn von Journalisten ebenfalls oft auf mögliche Unterschiede angesprochen.
Und was sagtest du?
Dass es höchstens kleine kulturelle Unterschiede, aber keine Probleme gibt. Es geht um die Zusammenarbeit mit dem Team und die Leistung - kompliziert werden Dinge nur, wenn man sie kompliziert macht.
Das ganze Interview lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.
Inhalt
Kurznews
Büezer Eberle, die Stars kommen, ein echtes Eigentor, Kurzzeit-Comebacks. Dazu wird gut gebrüllt.
Könizer Goldschütze
Miska Mäkinen bestreitet seine erste Saison im Ausland, schoss Finnland im Dezember zum Weltmeistertitel und strebt auch mit Floorball Köniz Bern Titel an. Als typischen Finnen sieht er sich nicht.
Zahlensalat
Mit dem Ende der Qualifikation tauchen Fragen auf, warum und weshalb wer auf welchem Rang gelandet ist - und nicht besser als erwartet dasteht. Wir präsentieren ein paar Zahlen als Erklärungsansätze.
Strafenkönig Sipronen vs. Offensivverteidiger Bürki. (Bild: Dieter Meierhans)
Gefahrenpotenzial
Im Sport kommt es immer wieder vor, dass Personen in leitenden Funktionen ihre Grenzen überschreiten. Auch im Unihockey gab es zuletzt mehrere Fälle. Vereine wissen oft nicht, wie mit einer solchen Situation umzugehen ist. Verbände wie Swiss Olympic, swiss unihockey und Swiss Sport Integrity leisten Hilfe.
Tag der Emotionen
Die Cupfinals sorgten für so viel Jubel wie noch nie. Der HCR musste fast drei Jahrzehnte auf den Titel warten, Piranha fünf Jahre. Auf dem Kleinfeld kam es zu Titelpremieren.
Cupsieger Markus Lindgjerdet. (Bild: Dieter Meierhans)
Pingpong
unihockey.ch nimmt es mit Sereina Zwissler (Falun) und Jens Huber (Ad Astra) kurz persönlich.
Aufregendes Doppelmandat
Der UHC Bremgarten stieg vor einem Jahr in die Frauen NLB auf und schaffte auf Anhieb die Playoffs. Präsident Lars Zaugg ist zugleich Cheftrainer des NLB-Teams, der Verein blickt auf eine 40-jährige Geschichte mit einem Meistertitel zurück.
WM vor der Haustür
Ende April bestreitet die U19-Nationalmannschaft der Männer die Heim-WM in Zürich. Für die vier GC-Junioren, die auf eine Teilnahme hoffen können, ist dies ein unbeschreibliches Highlight.
Jan Fleisch (r.) wurde am Czech Open an das Fanionteam von GC herangeführt. (Bild: Damian Keller)
Ein Vorbild
Als Trainerin im Männerbereich war Linn Lundström gleich doppelt eine Ausnahmeerscheinung. Nun will sie die schwedischen Frauen im Dezember zum WM-Titel führen.
Das erste Opfer
Thorengruppen wird bei den Männern nächste Saison nicht mehr in der SSL auflaufen und startet aus finanziellen Gründen einen Neuanfang in der dritthöchsten Liga. Die Spieler flüchten.
Noël Seiler muss sich nach der Thorengruppen-Pleite nach einem neuem Verein umsehen.
Kolumne
Drei magische Buchstaben.