Der Balisto-Mann
Alles begann in der „Fägt-ory", der Freizeitanlage in Dürnten. Wie viele Unihockeyaner aus dem Zürcher Oberland war Manuel Hummer (heute 20) dort schon als Knirps Stammgast und an jedem Mittwochnachmittag sowie an den Wochenenden dort aktiv . Erst als Skater, bald aber als Unihockeyaner. Hansjörg Kaufmann (lange Präsident des Vereins Unihockey für Strassenkinder) kümmerte sich um die Jugendlichen und brachte ihnen die Unihockey-Grundzüge bei. „Für mich war das praktisch, ich wohne nur fünf Minuten von der Fägt-ory weg. Meine Mutter gab mir jeweils die fünf Franken für den Eintritt mit auf den Weg, und ich verbrachte dort viel Zeit", erinnert sich Hummer an sein zweites Daheim. Vor allem, als er im Jahr 2000 dem UHC Uster beitrat, bemerkte er, was ihm die stundenlangen Spiele auf der proppenvollen Anlage gebracht hatten. „Es war offensichtlich, wer sich in der Fägt-ory und im Strassenhockey selber viel beigebracht hatte und wer nur zweimal pro Woche im Verein trainierte", sagt Hummer und nennt damit gleichzeitig eines der Erfolgsgeheimnisse der starken Ustermer Nachwuchsbewegung der letzten Jahre.
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Der Balisto-Mann
An der letzten U19-WM schoss Manuel Hummer die Schweiz zur Bronzemedaille. Auch beim UHC Uster trifft er am Laufmeter, obwohl bisher verletzungsbedingt nur wenig im Einsatz. Ein Mann für die Zukunft.
Alles begann in der „Fägt-ory", der Freizeitanlage in Dürnten. Wie viele Unihockeyaner aus dem Zürcher Oberland war Manuel Hummer (heute 20) dort schon als Knirps Stammgast und an jedem Mittwochnachmittag sowie an den Wochenenden dort aktiv . Erst als Skater, bald aber als Unihockeyaner. Hansjörg Kaufmann (lange Präsident des Vereins Unihockey für Strassenkinder) kümmerte sich um die Jugendlichen und brachte ihnen die Unihockey-Grundzüge bei. „Für mich war das praktisch, ich wohne nur fünf Minuten von der Fägt-ory weg. Meine Mutter gab mir jeweils die fünf Franken für den Eintritt mit auf den Weg, und ich verbrachte dort viel Zeit", erinnert sich Hummer an sein zweites Daheim. Vor allem, als er im Jahr 2000 dem UHC Uster beitrat, bemerkte er, was ihm die stundenlangen Spiele auf der proppenvollen Anlage gebracht hatten. „Es war offensichtlich, wer sich in der Fägt-ory und im Strassenhockey selber viel beigebracht hatte und wer nur zweimal pro Woche im Verein trainierte", sagt Hummer und nennt damit gleichzeitig eines der Erfolgsgeheimnisse der starken Ustermer Nachwuchsbewegung der letzten Jahre.

Manuel Hummer gibt für Uster sein letztes Hemd.
Sugus statt Balisto
Hummers erste Vereinstrainer waren Christoph Liesch (heute U21-Trainer bei Chur Unihockey) und Joel Würth. Vor allem Liesch sollte ihn bis in die Ustermer U21 stets begleiten. „Er schaffte es, uns anzutreiben und Freude am Spiel zu vermitteln", lobt Hummer seinen ehemaligen Trainer. Ein Trick in die Motivationskiste war besonders erfolgreich. Wenn immer Lieschs Junioren auf dem Kleinfeld ein Tor nach mehreren direkten Pässen und einem direkten Abschluss erzielten, erhielten alle drei Spieler dieses Blocks einen Balisto-Riegel. „Wir feierten solche Treffer immer mit dem Schlachtruf „Balisto!". Nur musste Liesch dann irgendwann auf Sugus umstellen, weil die Menge an Balisto zu teuer wurde", erinnert sich Hummer lachend. Er selber war massgeblich für Lieschs Loch in der Kasse verantwortlich. Bei den C-Junioren gelangen ihm einmal 123 Skorerpunkte in einer einzigen Saison - kein Wunder, gewannen die Fägt-ory-erprobten jungen Ustermer doch häufig mit bis zu 30 Toren Differenz. Mit Usters U16 wurde Hummer Schweizermeister, seit er 16 ist trainiert er regelmässig mit der ersten Mannschaft.
In den Abstiegsplayoff-Spielen gegen Eggiwil in der vorletzten Saison gab er sein Debüt im Fanionteam. Letztes Jahr zog es ihn nach dem absolvierten Sommertraining für drei Monate nach Hawaii, erst Ende Oktober stiess er mit entsprechendem Praxis-Rückstand wieder zum Team. „Es war der perfekte Zeitpunkt, um einmal länger zu verreisen. Nach der U19-WM im Mai und dem Abschluss der Lehre war die Zeit dafür reif", sagt Hummer. Nach einer gewissen Anlaufzeit sorgte er mit seinen Toren dafür, dass Uster die epische Playoutserie gegen Zug United noch drehte und in der SML verblieb.
Der Teilzeitskorer
Diese Saison war also als erste richtige und komplette SML-Saison gedacht. Doch im August verletzte sich Hummer im 1/16-Final-Cupspiel bei den Hornets Moosseedorf und zog sich einen Bänderanriss am Fuss zu. Er verpasste den Saisonstart und wurde nachher stets nur für die letzten 20 Minuten eingewechselt. Erst Anfang Oktober spielte er gegen Rychenberg zum ersten Mal von Beginn weg, musste wegen den Schmerzen nach zwei Dritteln aber wieder raus. Diese Teileinsätze haben Manuel Hummer jedoch nicht daran gehindert, mit fünf Toren hinter dem Finnen Niko Juhola bisher Usters zweitbester Torschütze der Saison zu sein. Das zeigt, wie wichtig der 20-Jährige für das junge Team bereits ist. Und für Juhola findet Hummer nur lobende Worte. „Niko ist mannschaftsdienlicher als Teemu Häkkinen in der letzten Saison, trifft aber genauso regelmässig", lautet sein Urteil über den neuen Finnen.
Doch auch Hummers Tore haben bis jetzt noch nichts am Punktestand Usters geändert. Seit Saisonbeginn steht dieser unverändert bei Null. „Wir sind offensiv so gut wie noch nie - aber in der Defensive viel zu lieb", fasst Hummer den bisherigen Saisonverlauf zusammen. In der Tat: Bei den Plustoren liegt Uster in den Top 4, aber niemand hat auch nur annähernd so viele Treffer kassiert. „Unser Slot ist ein Ponyhof", sagt Stürmerkollege Silvan Bolliger. „Ich fliege vor dem gegnerischen Tor nur so weg, während wir den Gegnern viel zu viel Raum lassen", bestätigt Roberto Vizzini. Aber Hummer nimmt die Verteidigerkollegen in Schutz. „Meistens sind es ja wir Stürmer, die in der Vorwärtsbewegung den Ball verlieren und die Verteidiger dann zuwenig unterstützen", zeigt er sich selbstkritisch. Oder anders gesagt: Wenn die Direktpässe nach vorne nicht ankommen, gibt's eben kein Balisto, sondern Gegentreffer.
Den Rest des Artikels und das Interview, in dem Manuel Hummer verrät, wieso er bei jeder Gelegenheit betet, lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.

Manuel Hummer: Gestylt und ballsicher.