Ausgabe 125, März 2017 - Saison 2016/17
Der Schnellzug
Einer der torgefährlichsten Schweden der letzten Jahre landete in der Schweizer NLB, weil sein Traum von der schwedischen Nationalmannschaft platzte. Warum es Billy Nilsson nur auf ein einziges Länderspiel brachte (2011 gegen Finnland, dabei schoss er ein Tor), ist kaum zu verstehen. 2007 feierte Nilsson - damals noch ohne den für ihn heute typischen Irokesen-Haarschnitt - in Kirchberg an der Seite von Patrik Malmström, Henrik Stenberg, Robin Nilsberth und Co den U19-Weltmeistertitel. Bei seinem Stammverein Gävle buchte er in der Allvenskan regelmässig über 60 Punkte pro Saison, ehe er den Angeboten aus der Superligan nicht mehr widerstehen konnte. Erst zog er zu Sirius, dann zwei Jahre zu Falun (zwei Meistertitel, Gold am Champions Cup), anschliessend zurück zu Sirius. Als Teamleader des Mittelfeldteams aus Uppsala wurde er in der Saison 2014/15 Torschützenkönig und liess dabei mit Alexander Galante Carlström, Patrik Malmström, Martin Östholm, Linus Nordgren und Alexander Rudd die grössten Cracks hinter sich. Er wurde zum Stürmer des Jahres gewählt - 12 der 14 SSL-Trainer sprachen sich für ihn aus. Nationaltrainer Jan-Erik Vaara nicht. „Er hat kein einziges Mal mit mir gesprochen", wundert sich Billy Nilsson, der vergebens auf einen Anruf wartete. Nun strebt er mit Zug United den Aufstieg in die NLA an. Bei der einzigen Niederlage der Zentralschweizer in der Meisterschaft fehlte Nilsson verletzt. Alle 23 Partien mit Nilsson gewann Zug. Ein schlechtes Omen für Grünenmatt in den Auf-/Abstiegsplayoffs.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Und Tschüss
Sie stehen fast jeden Abend in der Halle, um die Spieler und Spielerinnen auf ihr höchstes Niveau zu bringen. Doch manchmal verliert trotzdem nicht das Team, sondern der Trainer. Haru Zysset und Neil Anderes erzählen, wie sich ihr Verein von ihnen trennte.
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Generation 2000
Die Hoffnung lebt, dass Unihockey im Jahr 2028 erstmals an Olympischen Spielen vertreten sein wird. Wir suchen in einer Serie die Talente von heute, die dereinst die ersten Schweizer Unihockey-Olympioniken sein könnten.
Artikel lesenMit der Aufnahme ins Programm der World-Games 2017 in Polen erfolgte ein erster, vielversprechender Schritt Richtung Olympische Spiele 2028. Wer wird für die Schweiz um Medaillen kämpfen, falls dieser Traum Tatsache wird? Wir machen uns auf die Suche nach möglichen Olympia-Teilnehmern und porträtieren hoffnungsvolle Schweizer Talente mit Jahrgang 2000 und jünger. Den Anfang machen Yannis Wyss und Marc-André Vogt. Seit frühester Kindheit tragen sie die Farben Wiler-Ersigens. Mittlerweile sind beide Vertreter der „Generation 2000" Leistungsträger in der U18 der Berner und den regionalen Auswahlen.
Ball, Stock, Tor
Montagabend, 18.30 Uhr, Zuchwil. Die von Thomas Berger gecoachten NLA-Cracks absolvieren eine intensive Trainingseinheit, das erste Playoff-Spiel steht unmittelbar bevor. Neben dem Spielfeld ist ein kräftig gebauter Rechtsausleger schon seit längerer Zeit am „Chügele". Für Marc-André Vogt gibt es eigentlich nur folgendes im Leben: Ball, Stock, Tor. Es handelt sich um einen Spieler mit ausgeprägtem Torriecher - wenn er auf dem Feld steht, müssen die gegnerischen Torhüter immer wachsam sein. Oft sind sie dennoch machtlos. Eines seiner wichtigsten Tore hat Marc-André letzte Saison im Playoff-Final gegen GC erzielt. Wiler könnte mit einem Sieg den Meistertitel der U16-A gewinnen, liegt nach 40 Minuten aber mit 2:4 im Rückstand. 70 Sekunden vor Schluss fällt der Ausgleich zum 4:4 und in der Verlängerung sorgt Vogt für die Entscheidung. „Das ist meine schönste Unihockey-Erinnerung bisher", sagt Vogt über dieses Tor.
Den Ausgleich erzielte übrigensYannis Wyss, heute ebenfalls Stammspieler in Wilers U18, obwohl er erst 15-jährig ist und noch in der U16 spielen könnte. Mit dem bisherigen Saisonverlauf sind beide sehr zufrieden, ihr Team liegt kurz vor Playoff-Beginn auf dem zweiten Platz der Meisterschaft und mit der U17-Auswahl der Region West dominieren die beiden auch die U17-Trophy.
Vorbild Väänänen
Das NLA-Training ist fast zu Ende. Die Junioren machen noch einige Kraftübungen, bevor sie endlich aufs Feld dürfen. Schon bei den ersten Übungen zeigt sich der ausserordentliche Ehrgeiz von Marc-André Vogt, er will jeden Ball im Netz versenken. Doch auch seine Laufwege und sein Stellungsspiel beeindrucken, er steht fast immer dort, wo der Ball hinkommt und fackelt nicht lange beim Abschluss. Als Rechtsausleger ist der linke Flügel in der Meisterschaft ein Torgarant, 30 Treffer erzielte er in 17 Spielen.
Der anderthalb Jahre jüngere Yannis Wyss führt technisch die etwas feinere Klinge. Er ist ein vielseitig einsetzbarer Spielmacher und agiert diese Saison als Verteidiger mit viel Offensivdrang in der U18, bleibt aber in jeder Situation ruhig und abgeklärt. Seine grosse Stärke ist das Spiel mit Ball, auch unter Druck behält er die Ruhe und die Übersicht. So überrascht es nicht, dass er als grosses Vorbild Tatu Väänänen nennt. Der Finne spielt mittlerweile seit vier Jahren für Wiler und erzielt jede Saison um die 30 Skorerpunkte. „Er war letzte Saison auch Trainer in der U16 und hat mir persönlich extrem viel beigebracht."
Wie die beiden Youngsters mit bis zu acht Trainings pro Woche an ihrer Zukunft arbeiten, lesen Sie in der gedruckten Ausgabe.
Inhalt
Kurznews
Pingpong mit Martina Gasner (Zug United) und Luca Sigrist (Thun), die Romands kamen, Misini wartet, mutige Prognose, Bykov am Start, Wettbewerb. Dazu wird gut gebrüllt.
Der Schnellzug
Zug United dominierte die NLB in dieser Saison nach belieben. Schiesst Strassenhockeyaner und Torschütze vom Dienst Billy Nilsson die Zentralschweizer jetzt in die NLA? Der Schwede hat mit Zug noch kein Spiel verloren.
Wankdorf-Krimi 2017
GC mit dramatischer Aufholjagd, souveränes Dietlikon, Gossaus Monsterwende und Oekingens Kondition - die Cupfinals in Bern hatten es in sich. Auch auf dem Kleinfeld wurde grosses Kino geboten. Alle Sieger und Verlierer kommen zu Wort.
Volles Haus in der Sporthalle Wankdorf. (Bild: Erwin Keller)
Die Nerven
Über die eines grossen Sports unwürdige Unsitte von Spielerinnen und Spielern, sich Interviews zu verweigern. Eine Kritik.
Die Playoffs
Was bisher geschah.
Das schwächste Glied
Sie stehen fast jeden Abend in der Halle, um die Spieler und Spielerinnen auf ihr höchstes Niveau zu bringen. Doch manchmal verliert nicht das Team, sondern der Trainer. Haru Zysset und Neil Anderes erzählen, wie sich ihr Verein von ihnen trennte.
Finnische Tumulte
Die Ausbootung von Weltmeistertrainer Petri Kettunen erhitzte die Gemüter. Aber auch Kantersiege, der Superfinal und andere Themen sorgen für Schlagzeilen im Land der tausend Seen.
Petteri Nykky (r.) und Samu Kuitunen übernehmen Weltmeister Finnland. (Bild: Mika Hilska)
Bischi grüsst aus Falun
7. Teil: Grusslos in die Garderobe.
Schritt Richtung Olympia
Die Hoffnung lebt, dass Unihockey im Jahr 2028 erstmals an Olympischen Spielen vertreten sein wird. Wir suchen in einer Serie die Talente von heute, die dereinst die ersten Schweizer Unihockey-Olympioniken sein könnten.
Besser als Gretzky
So manch ein Stürmer nimmt sich vor dem Spiel vor, mindestens einen Skorerpunkt abzuliefern. Oft gelingt das sogar. Aber vier Jahre lang in jedem Spiel? Das kann nur Anna Wijk.
Anna Wijks unglaubliche Serie: Sie über vier Jahren bucht sie pro Spiel immer mindestens einen Skorerpunkt. (Bild: Damian Keller)
Wallaby mit Herz
WM-Turniere sind für australische Nationalteams jeweils drei aufregende Wochen in Europa. Genau das Richtige für den wilden Matthew Murray, der ansonsten unter der australischen Sonne Strassen baut.
Vonis Dessert
Die Mischung machts.