Ausgabe 155, September 2019 - Saison 2019/2020
Saisonguide 2019/20
Mit den Zuzügen von zwei Superstars liess der SV Wiler-Ersigen gleich doppelt aufhorchen. Im Februar durch die Verpflichtung von Joonas Pylsy, der vor vier Jahren bereits bei den Tigers Schweizer Luft geschnuppert hatte, ehe sein kometenhafter Aufstieg an die Weltspitze begann. Dann, wenige Tage vor dem Superfinal, mit dem Wechsel von Krister Savonen, dem wohl besten und spielstärksten Verteidiger der Welt. Über Pylsys Rückkehr in die NLA war länger spekuliert worden, aber dass auch Savonen dem Ruf des Rekordmeisters erlag, war eher überraschend, da dem Abwehrspieler auch Angebote aus der SSL vorlagen. Sowohl Savonen wie auch Pylsy gehören zum festen Stamm der finnischen Nationalmannschaft, die sich die beiden letzten Weltmeistertitel sicherte. Diese beiden Königstransfers machen die Oberemmentaler nicht nur zum klaren Titelfavoriten, sondern bringen auch viel Unterhaltungswert, Glanz und Glamour in die Sportanlage Grossmatt sowie die Hallen der Gegner. So wie es zuvor schon Henrik Qvist, Vesa Punkari oder Lassi Vänttinen getan haben. Nicht zu vergessen - mit Tatu Väänänen steht ein weiterer (dreifacher) Weltmeister im SVWE-Kader, der seinen Landsleuten die Integration erleichtert. Der Titelverteidiger verfügt über ein gefestigtes System, einen starken Mix aus jugendlicher Frechheit und internationaler Erfahrung sowie viel Qualität in allen Linien. Vieles spricht dafür, dass Wiler seinen 13. Meistertitel holt und damit alleiniger Rekordhalter wird - aktuell sind die Berner noch gleich auf mit Rot-Weiss Chur. Auch international demonstrierte Wiler im Sommer seine Ambitionen und erreichte bei den Turnieren in Prag und Riga jeweils den Final. Nur eine Schwäche zeigte sich - die Endspiele gegen Falun (Czech Open) und Classic (Latvian Open) gingen im Penaltyschiessen verloren.
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Leseproben zu dieser Ausgabe
Action in der NLB
Mit einem Aufsteiger und einem Absteiger startet die NLB in die neue Saison. Als klare Favoriten auf den ersten Platz und die rote Laterne gelten jedoch zwei „Bisherige".
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Die SSL-Schweizer
Die Saison 2019/20 verspricht erneut ein Duell der Giganten Storvreta und Falun sowie IKSU und KAIS Mora zu werden. Mit Jan Zaugg und Andrea Gämperli betreten auch zwei Schweizer NLA-Stars die grosse Bühne.
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Bei den Frauen steigt Täby als Titelverteidiger in die neue Saison und Corin Rüttimanns ehemaliger Verein Endre wirkt ebenfalls stark. Bei den Männern will Kim Nilsson mit Kalmarsund der Spitze näher kommen, Dalen wird mit dem ewig jungen Ketil Kronberg (39) viel zugetraut und auch das vom tschechischen Center Matej Jendrisak angeführte Linköping hat hochfliegende Pläne. Letztlich könnte aber doch wieder alles auf die üblichen Duelle der Riesen hinauslaufen. „Ich hoffe, dass wir mit den Besten mithalten können", gibt sich Mullsjö-Assistenztrainer David Gillek vorsichtig.
Mullsjö gehört zu den Herausforderern der Topteams. Mittendrin die beiden Schweizer Tim Braillard und Jan Zaugg. „Zaugg ist schon jetzt Favorit auf unseren Rookie-of-the-Year-Award", sagt David Gillek. Und warum auch nicht - der Könizer machte sich bereits im Sommer zum Publikumsliebling in der Nyhemshallen, als er in einem Testspiel gegen Lindköping gleich vier Tore erzielte. „Ich höre unsere Zuschauer schon jetzt raunen, wenn er einen Gegner vernascht. Unsere Fan werden ihn mögen", so Gillek, der mit seiner emotionalen Art früher selber das Publikum elektrisierte.
Allzu hoch will Mullsjö die Erwartungen an den Schweizer Internationalen jedoch nicht schrauben. „Er wird seine Punkte schon machen. Aber wir müssen Geduld haben, Zaugg wird sich Woche für Woche steigern", ist Gillek überzeugt. Die grösste Umstellung dürfte das physisch härtere Spiel der SSL sein. „Ich weiss nicht, ob Zaugg schon mal in einem Kraftraum war oder zumindest einen gesehen hat", sagt Gillek lachend, „er ist fit, wirkt aber sehr dünn."
Teamstütze Manuel Engel
Bei Växjö beschränkt sich der Schweizer Anteil am Kader nach dem Abgang Manuel Maurers wieder auf Manuel Engel. Maurers Skorerpunkte werden dem Team fehlen, die Playoffs sollten aber nicht in Gefahr geraten. „Wir vermissen Manuel, er ist ein Weltklassespieler. Jetzt müssen wir seine Punkte mit allen drei Linien kompensieren", sagt Växjös neuer Coach Christian Guntsch, der den charismatischen Niklas Nordén abgelöst hat.
Hinter den Spitzenteams und den Herausforderen gehts ans Eingemachte, sprich die Playoff-Qualifikation oder den Ligaerhalt. Den beiden Aufsteigern wird dabei wenig Kredit eingeräumt - sowohl der vierfache Meister Warberg als auch Visby werden am Tabellenende erwartet. Auch Höllviken, der neue Verein des letztjährigen Langnau-Söldners Martin Kisugite, werden Sorgen prognostiziert, obwohl SSL-Topskorer Johannes Wilhelmsson gehalten werden konnte. Mit Christoffer Andersson wechselte jedoch die zweite schnittige Offensivwaffe zu Dalen.
Dank Gämperli in die Playoffs?
Auch in der SSL der Frauen wird den Liganeulingen Skoghall und Nacka Wallenstam wenig zugetraut. Letzte Saison trug Emelie Lindström - vierfache Weltmeisterin, dreimal zur besten Spielerin der Welt ernannt - nach ihrem Comeback zum Aufstieg Nackas bei. Doch nun tritt Lindström definitiv zurück. Sie hinterlässt ein junges und enorm talentiertes Team, dem die Zukunft gehört. Aber reicht es auch schon, um in der Gegenwart zwei Teams hinter sich zu lassen?
Um den anderen Strich wird Malmö kämpfen. Der Playoffkandidat verpflichtete die Schweizer Nationalspielerin Andrea Gämperli von den Jets. An der Seite von Team-Aushängeschild Ellen Rasmussen soll die Ostschweizerin in der Offensive für den Unterschied sorgen. „Sie wird extrem wichtig für uns sein", sagt Malmös Trainer Mikael Jeppsson und fügte an: „Die Leute hier wissen noch gar nicht, was für eine starke Spielerin wir uns da geangelt haben."
Und Pixbo, das Team von Nati-Goalie Lara Heini? „Wir sind stärker unterwegs als letztes Jahr", gibt sich Pixbo-Captain Ida Sundberg zuversichtlich. „Nachdem wir dreimal in Serie hauchdünn in den Playoffs gescheitert sind, müssen wir diesmal alles ein wenig besser machen." Dazu beitragen soll auch Lara Heini. Der Captain über die Schlussfrau: „Letzte Saison brauchte sie zu Beginn noch Energie, um sich an ihr neues Umfeld zu gewöhnen - jetzt wird sie von Beginn an bereit sein. Im Training wirkt sie hochkonzentriert und am Czech Open zeigte sie bereits tolle Paraden." Pixbo ist verwöhnt, was Torhüterinnen betrifft - Heini ist schliesslich die Nachfolgerin der zweifachen Weltmeisterin Sara Hjorting.
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Inhalt
Agenda
Die Events der Saison auf einen Blick.
Lust auf Titel
Dan Hartmann gehört bei Alligator Malans und im Nationalteam zu den Leistungsträgern. Der junge Bündner steht bereits vor seiner achten NLA-Saison und hat noch einiges vor.
Dan Hartmann strahlt nicht nur neben dem Platz viel Ruhe und Gelassenheit aus. (Bild: Erwin Keller)
Saisonvorschau Männer NLA
Wenn sich der Meister mit zwei Weltmeistern verstärkt, geht er als grosser Favorit in die Saison. Einzig GC scheint Wiler das Leben schwer machen zu können.
Pingpong
Wir nehmen es mit Jill Münger (Jets) und Luca Feiner (Thun) kurz persönlich.
Saisonvorschau Frauen NLA
Im Jahr der Heim-WM bleiben die Jets und Piranha erste Anwärter auf den Superfinal. Drei Berner Teams machen sich bereit, von den zu erwartenden Rücktritten zu profitieren.
Tanja Stella mit den Jets am Czech Open 2019. (Bild: Pavel Ruzicka)
Saisonvorschau Männer NLB
Mit Basel Regio ein Favorit - dahinter das grosse Gerangel.
Saisonvorschau Frauen NLB
Das übliche Ratespiel. Die Prognosen können stimmen - oder auch nicht.
Lara in Göteborg
Nati-Goalie Lara Heini singt. Aber nicht so gut wie ihr Backup.
Training Days
Neue Standorte für die beliebten Trainingstage von unihockey.ch.
Renato Schneider mit Cazis auf Titeljagd. (Bild: Dieter Meierhans)
Saisonvorschau 1. Liga Kleinfeld
Wer kann das Starensemble von Blau-Gelb Cazis aufhalten? Vielleicht helfen Reptilien.
Schweden
Zwei Schweizer NLA-Cracks betreten die grosse SSL-Bühne. Die Titelfavoriten sind aber die üblichen Giganten.
Vonis Dessert
Reto Voneschen am ESAF.