Ausgabe 150, April 2019 - Saison 2018/2019
Das letzte Highlight
Wer hätte vor dieser Saison gedacht, dass die Tigers Langnau die Playoffs verpassen und dafür den Cup gewinnen? Wer hätte gedacht, dass am Ende der Saison mit Ad Astra Sarnen bei den Männern erstmals ein Verein aus dem Kanton Obwalden in die NLA aufsteigt - und dass bei den Frauen Mendrisiotto Ligornetto als erster Tessiner Verein die Promotion in die höchste Liga schafft? Wer hätte es bis vor dieser Saison für möglich gehalten, dass ein Schweizer Unihockeyverein im Schnitt über 1000 Zuschauer in die Halle lockt wie der HC Rychenberg? Wer hätte erwartet, dass Chur Unihockey einen zehn Jahre alten Rekord bricht und nun mit den 2800 Fans, die im Viertelfinal gegen Alligator Malans die Churer Eishalle füllten, neu die Bestmarke bezüglich Fanaufmarsch für ein Unihockeyspiel in der Schweiz hält? Abgesehen vom Superfinal natürlich, der auch heuer für den höchsten Wert sorgen wird. Der Superfinal ist das Dessert nach einer langen und spannenden Saison.
Der Superfinal an sich ist kein Selbstläufer. In Finnland wurde die Übung nach nur drei Austragungen mit leicht sinkenden Zuschauerzahlen in der Hartwall-Arena wieder abgebrochen, die Vereine setzten die Rückkehr zu einer Playoff-Finalserie durch. Auch eine Halle wie die SWISS Arena zu füllen ist kein Selbstläufer. Vor allem, wenn der finale Akt, der Final der Männer, um 20.15 Uhr stattfindet - dann ist es schwieriger, die Tickets mit Aktionen an die Vereine und deren Juniorinnen und Junioren zu bringen. Die TV-Spiele und die damit verbundenen grossen Kulissen in den lokalen Hallen scheinen auch dazu zu führen, dass die Fans mit dem Ticketkauf länger zuwarten und erst sehen wollen, wer sich tatsächlich für den Saisonhöhepunkt qualifiziert. Letztlich wird die Arena aber auch dieses Jahr voll sein - wie schon bei den ersten vier Austragungen.
Leseproben zu dieser Ausgabe
Andere Hausnummer
Mario Kradolfer hat als Marketingverantwortlicher und Sportchef des HC Rychenberg eine turbulente Saison hinter sich. Wir ziehen mit dem 35-Jährigen Bilanz.
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ULA-LA
Unihockey Langenthal Aarwangen schlug das favorisierte Floorball Thurgau im NLB-Viertelfinal glatt mit 3:0 und hätte danach fast auch Qualisieger Sarnen ausgeschaltet. Die Aufstiegsspiele wären für ULA früher gekommen als geplant.
Artikel lesenUnihockey Langenthal Aarwangen schlug das favorisierte Floorball Thurgau im NLB-Viertelfinal glatt mit 3:0 und hätte danach fast auch Qualisieger Sarnen ausgeschaltet. Die Aufstiegsspiele wären für ULA früher gekommen als geplant.
Samstagnachmittag Mitte März, die Kreuzfeldhalle in Langenthal ist mit 500 Zuschauern rappelvoll. Nach 14 Sekunden im zweiten Drittel erzielt Marc Mühlethaler das 2:0 für ULA - der Favorit aus Sarnen wankt und droht einige Minuten später nach dem 3:0 durch Romain Beaud definitiv zu stürzen. Wenn ULA dieses Spiel gewinnt, ist eine Woche später der UHC Thun anlässlich der Auf-/Abstiegsspiele zur NLA zu Gast.
24 Stunden später sieht alles ganz anders aus. Romain Beaud darf nicht gegen die Thuner antreten, die ihn an Weihnachten nach Langenthal ausgeliehen haben, um nach einer Verletzung zu mehr Spielpraxis zu kommen. Und es sollte Marc Mühlethalers letztes Tor im ULA-Dress gewesen sein.
Dem Tabellenkeller entkommen
Vor drei Jahren schlug sich ULA mit ganz anderen Sorgen herum. 2015 als Letzter in der damaligen Zehnerliga NLB und ein Jahr später als 11. schafften die Oberaargauer erst in den Playouts den Ligaerhalt. Für den damaligen Teammanager und heutigen Sportchef, Heini Sommer, war klar: So konnte es nicht weiter gehen. „Wenn schon NLB, dann richtig", sagte er sich.
Ein wichtiger Schritt war die Verpflichtung von Trainer Tomas Chrapek, der 2017 nach Marek Lébls Rücktritt vom Assistenten zum Headcoach aufstieg. Der 37-jährige Tscheche ist dreifacher WM-Teilnehmer (2008, 2010 und 2012) und weilt seit zehn Jahren in der Schweiz, wo er als Spieler und Trainer für Grünenmatt und eben ULA tätig war. Vor fünf Jahren musste er seine Karriere aufgrund von Verletzungssorgen frühzeitig beenden und stieg bei Grünenmatt im November 2015 überraschend zum Cheftrainer auf. Ein Jahr später versuchte er bei ULA noch einmal ein Comeback als „spielender Assistenztrainer".
Der Trainer sei ein wichtiges Puzzle-Teil für die stetigen Verbesserungen der letzten drei Jahre gewesen, sagt Heini Sommer: „Tomas kommt bei den Spielern sehr gut an. Seine eigene Erfahrung als Aktiver ist dabei sehr wichtig, aber er bringt auch wichtige Charaktereigenschaften mit - er ist ein richtiger Draufgänger und kommuniziert sehr direkt." Auch Andreas Lanz, Verantwortlich für die Kommunikation bei ULA, schätzt den Trainer sehr und bestätigt die Aussagen seines Sportchefs. „Er ist ein sehr weitsichtiger Coach und hat schon fast einen sechsten Sinn fürs Unihockeyspiel. Wenn er auf einmal in der Mitte eines Drittels zu grinsen beginnt weiss ich: Jetzt kehren wir die Partie."
ULA-Cheftrainer Tomas Chrapek.
Im richtigen Moment bereit
Vor der Saison 2017/18 lautete das Saisonziel von ULA Rang 6. Es wurde sogar Rang 4, doch im Viertelfinal schied Chrapeks Team aus. Dieses Jahr steigerten sich die Langenthaler nach verhaltenem Start und waren im Frühling bereit. Gleich mit 3:0 wurde der Quali-Dritte Floorball Thurgau eliminiert, und anschliessen wurde Ad Astra Sarnen im Halbfinal alles abgefordert.
„Wir kassierten zu Beginn der Qualifikation einige vermeidbare Niederlagen", erklärt Andreas Lanz und fügt an: „Vielleicht hat uns das als Einheit gestärkt. Danach wurden wir in unserem Spiel effizienter - und vielleicht auch von ein paar Gegnern etwas unterschätzt, da wir unter unserem Wert klassiert waren."
Tatsächlich vermochte ULA schon vor den starken Playoffs ein paar Ausrufezeichen zu setzen, wie etwa beim Heimsieg im Januar gegen Basel Regio. Sportchef Sommer dazu: „Dieses Jahr spielten wir gegen die starken Gegner meist sehr gut, während wir gegen etwas schwächer eingestufte Teams Mühe bekundeten." So verlor ULA beispielsweise drei von vier Spielen gegen die Tessiner Mannschaften und beide Partien gegen die Iron Marmots.
„Woran das liegt, ist schwierig zu beurteilen. Wir haben im Saisonverlauf nie grosse Veränderungen vorgenommen. Auch auf die Playoffs hin gab es keine besonderen Massnahmen, wir versuchten einfach, unser Spiel zu spielen", meint Heini Sommer. Der Zusammenhalt im Team sei aber besonders stark gewesen. „Egal ob Junior oder Routinier, Stammkraft oder Ergänzungsspieler - jeder war in diesem Frühling bereit, für die Kollegen durch Dick und Dünn zu gehen. Einen derart starken Teamgeist habe ich noch nie gesehen."
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Inhalt
Kurznews
Pingpong mit Tamara Fritschi (Laupen) und Moritz Mock (GC), Alles gar nicht VAR, kreative Alders, Rekord in Chur und Schweizer Duelle in Schweden. Dazu wird gut gebrüllt.
Das letzte Highlight
Die Playoffs der Saison 2018/19 warteten mit einigen Knalleffekten auf. Zum Schluss folgt der Superfinal als Dessert.
Superfinal Männer
Die fünfte Austragung des Superfinals, zum vierten Mal ist Wiler am Start. Die Berner könnten mit dem zwölften Meistertitel mit Rekordmeister Rot-Weiss Chur gleichziehen.
Superfinal Frauen
Piranha Chur und die Kloten-Dietlikon Jets setzten sich nach kleinen Rumplern in den Playoffs wie erwartet einmal mehr durch. Willkommen zur kleinsten Liga der Welt.
Piranha Chur will seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. (Bild: Dieter Meierhans)
Eine andere Hausnummer
Mario Kradolfer hat als Marketingverantwortlicher und Sportchef des HCR eine turbulente Saison hinter sich. Wir ziehen mit dem 35-Jährigen Bilanz.
Voll verwählt
Die Wizards verzichteten im Viertelfinal auf den vermeintlich leichten Gegner Zug und schieden gegen Skorpion Emmental aus. Cheftrainer Mirco Torri nimmt Stellung.
ULA-LA
Unihockey Langenthal Aarwangen schlug das favorisierte Floorball Thurgau im NLB-Viertelfinal glatt mit 3:0 und hätte fast auch Sarnen ausgeschaltet.
Dorfverein mischt Szene auf
Die Frauen des UH Appenzell legten eine starke Premierensaison in der NLB hin. Die Ostschweizerinnen scheiterten erst im Playoff-Halbfinal am späteren Aufsteiger SUM.
Aufsteiger Appenzell hielt in der NLB ausgezeichnet mit. (Bild: Dieter Meierhans)
Verbandsnews
Flurina Martis Hunger nach mehr und David Janssons WM-Analyse. Der Schwede verlangt Passqualität, Mut und Cleverness.
U19-WM in Kanada
An der WM 2017 in Växjö blieb die Schweizer U19-Nati ohne Medaille. Im Mai will sich das Team von Simon Meier wieder unter den ersten Drei einordnen.
Warum kein Star sein?
In Finnland sind die Social-Media-Aktivitäten der Spieler ein heisses Thema.
Playoff-PK in Finnland - Kivilehto, Kotilainen und Co. posieren für die Fotografen. (Bild: Salibandyliiga)
Lara in Göteborg
Nati-Goalie Lara Heini über den besten Backup-Goalie der Welt und ein Kartoffel-Gate.
Vonis Dessert
Reto Voneschen vergibt sechs besondere Awards für herausragende Leistungen.