12.
2016
Aufsteiger Limmattal sorgt für Aufsehen
In der letzten Saison stieg Unihockey Limmattal in die 1. Liga auf. Dort spielt der Verein nun stark auf und belegt einen Playoffplatz.
Das letzte Spiel in diesem Jahr wird die erste Mannschaft von Unihockey Limmattal nicht in bester Erinnerung behalten. Mit 4:6 unterlagen die Limmattaler am vergangenen Samstag in Jona den Flames. «Wir hatten die Woche zuvor nicht gut trainiert», hadert Coach Michael Hunziker. «Eigentlich hatten wir uns vorgenommen, gegen keine Mannschaft zweimal zu verlieren.» Gegen die Flames sind die Limmattaler jedoch an diesem Vorsatz gescheitert: Schon im Hinspiel mussten sie mit 6:7 als Verlierer vom Platz.
Trotz der neuerlichen Niederlage gegen denselben Gegner können die Limmattaler mit der laufenden Saison sehr zufrieden sein. Denn sie belegen nach 16 Runden den zweiten Tabellenplatz und halten mit fünf Punkten Rückstand Anschluss an Leader Rheintal Gators Widnau. «Dass wir zu diesem Zeitpunkt auf Rang 2 stehen würden, hätten wir nie gedacht», freut sich Hunziker.
Den Tabellenplatz haben die Limmattaler vor allem einer kleinen Serie zu verdanken: Vor dem Spiel gegen die Flames hat Unihockey Limmattal fünfmal in Folge gewonnen. Insgesamt steh die Bilanz bei 10 Siegen und 6 Niederlagen, davon eine nach Verlängerung. Für Hunziker war die Siegesserie von fünf Spielen jedoch das Highlight der bisherigen Saison. «Vor allem das Spiel gegen die Zuger Highlands, das wir mit 9:1 gewonnen haben», frohlockt Hunziker. «Und das, nachdem wir im ersten Spiel gegen die Zuger noch mit 6:8 unterlegen waren.»
Ein wahrer Exploit
Als Aufsteiger auf dem zweiten Rang - wie erklärt sich Hunziker diesen Exploit? «Das hat sicher viel mit unserer Verteidigung zu tun», glaubt er. «Wir haben die zweitbeste Defensive der Liga.» Ein wichtiger Bestandteil dieser Defensive ist Jonas Wittwer. Der Torhüter ist auf diese Saison hin aus der obersten schwedischen Liga ins Limmattal gekommen. «Jonas bringt viele tolle Inputs», lobt Hunziker. «Er gibt den Spielern auch Anweisungen, und alle hören auf ihn.» Wittwer sei nicht nur spielerisch, sondern auch menschlich eine Persönlichkeit. «Aber auch Torhüter Pascal Hostettler spielt eine starke Saison», sagt Hunziker. Allerdings liege das Geheimnis des Limmattaler Erfolgs nicht nur auf der Torhüterposition: «All unsere Blöcke sind in dieser Saison ausgeglichen.»
Ein Lauf von fünf Siegen, der zweite Tabellenplatz - unter diesem Umständen ist die Stimmung bei den Spielern von Unihockey Limmattal naturgemäss sehr gut. «Wenn man fünfmal hintereinander gewinnt, löst das schon eine gewisse Euphorie aus», verrät Hunziker. «Das merkt man zum Beispiel daran, dass alle regelmässig ins Training kommen. Der Teamspirit ist hervorragend.»
Trotz aller positiven Vorzeichen: Hunziker bleibt auf dem Boden. So spricht er nicht vom Abstand auf die erstplatzierten Gators, sondern vom Vorsprung auf die Playoutränge. «Wir haben zwar zehn Punkte Vorsprung auf diese Ränge und es müsste schon vieles schieflaufen, dass wir noch auf einen solchen Platz fallen würden», sagt Hunziker. «Aber man darf sich nie zu sicher sein.» Schliesslich brauche man noch ein paar Punkte, um die Qualifikation für die Playoffs definitiv sicherzustellen. «Und die hinteren Mannschaften sind auch sehr stark», gibt der Trainer zu bedenken und nennt als Beispiel Bülach Floorball. Der Tabellenvorletzte besiegte das drittplatzierte Pfannenstiel Egg überraschend mit 4:1.
Hinzu kämen die erschwerten Trainingsbedingungen. «Wir können nur montags und mittwochs trainieren», sagt Hunziker. Und zwischen Weihnachten und Neujahr seien ohnehin alle Spieler abwesend.
Hunziker hofft auf weitere Siege
Am ersten Januarwochenende gilt es dann wieder ernst. Am 7. Januar treten die Limmattaler erst bei Herisau an, das momentan auf dem achten Platz steht. Und einen Tag später folgt der grosse Showdown: Unihockey Limmattal empfängt den gegenwärtigen Tabellenführer Rheintal Gators Widnau. «Wir würden uns gegen die Gators gerne revanchieren für die Niederlage im Hinspiel», sagt Hunziker.
Bis Ende Januar stehen für die Limmattaler noch sechs Spiele an. Mindestens die Hälfte davon würde Hunziker mit seinen Schützlingen gerne gewinnen. Wenn sie das schaffen, sind die Chancen intakt, dass sie einen der ersten vier Plätze belegen. Diese räumen dem jeweiligen Team in den Playoffs Heimrecht ein. Nicht schlecht für einen Liganeuling.