26.
01.
2016
1. Liga Männer | Autor: Unihockey Basel Regio

Basel Regio in den Play-Offs

Ein Drehbuchautor hätte den Weekend- und besonders den Sonntagabend-Krimi der Herren nicht besser verfassen können: Zuerst gewinnt das Team am Samstag Abend zuhause das wichtige vorletzte Meisterschaftsspiel gegen Lok Reinach mit 4:3 nach Verlängerung in einer wirklich nervenaufreibenden Zitterpartie, nur um dann auswärts das vermeintlich entscheidende Spiel in Giffers gegen Unihockey Fribourg ebenso knapp mit 2:4 zu verlieren. Alles vorbei? Play-outs statt Play-offs?

”Stunden des Bangens" sollten am Sonntag Abend nach dem verlorenen Spiel in Giffers für Team und Verein folgen. Der Blick blieb gebannt auf den Live-Ticker der Partie Lions Konolfingen vs. Hornets Moosseedorf gerichtet. Als dieser dann auch noch ausfiel, griff das Team bei Patrick Mendelin zuhause versammelt auf einen Zuschauer vor Ort zurück, um über den Verlauf dieses für die Play-off-Ambitionen der Basler entscheidenden Spiels zeitnah informiert zu bleiben. Sollten die Hornets auch nur 1 Punkt holen, wären die Basler in die Play-outs verbannt.

Und wie konnte es auch anders sein, entwickelte sich in Konolfingen zunächst eine äusserst enge Partie. Die Führung wechselte sich immer ab, kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Als die Lions in den ersten zehn Minuten des Schlussdrittels das Skore auf 7:3 erhöhten, machte sich unter den Basler Anhängern zaghaft Hoffnung auf ein Happy-End breit. Doch dann verkürzten die Hornets wieder auf 7:5. Es folgten fünf bange Minuten, bis sich die Basler Anspannung in einen lauten Jubelschrei auflöste. Es war geschafft! Das Team hatte die Play-offs doch noch erreicht, wenn auch mit fremder Schützenhilfe.

Aber der Reihe nach: In der Heimpartie gegen Lok Reinach standen sich am letzten Samstag beide Teams während zwei Dritteln mehr oder weniger ebenbürtig gegenüber, was auch der Spielstand von 2:2 demonstrierte. Dann gelang es Basel Regio, im letzten Drittel wieder in Führung zu gehen und somit den Druck auf Reinach zu erhöhen. Der letztjährige Play-off-Viertelfinal-Gegner schien bis dahin keine Mittel zu finden, um gegen das gut organisierte Basel Druck aufzubauen.

Die Nordwestschweizer hatten im letzten Drittel praktisch immer den Ball und liessen diesen geschickt in den eigenen Reihen zirkulieren und somit den Gegner laufen. In der 58. Spielminute kam es dann zu einer entscheidenden Spielszene: Cédric Mendelin verlor bei einem Angriff weit in der gegnerischen Hälfte den Ball, preschte nach und brachte so den vor im stehenden Reinacher Spieler zu Fall. Verdikt der Unparteiischen: 2 Minute-Strafe gegen Basel Regio und somit die Möglichkeit für Lok kurz vor Schluss wieder auszugleichen.

Die Aargauer, bekannt für ihre Stärke im Powerplay, liessen sich nicht zwei Mal bitten und glichen prompt aus. Die fast schon sicher geglaubten drei Punkte waren wieder weg. Doch den einen Punkt wollte man sich nicht auch noch wegschnappen lassen, dachte sich zumindest Routinier Patrick Mendelin. Dieser stand nach dem gewonnenen Bully kurzerhand hinter das eigene Tor und liess die Zeit, den Ball geschickt verteidigend, verstreichen.

Ein cleverer taktischer Schachzug des Baslers. Denn wer sich die Tabellensituation vor dem Spiel genauer angeschaut hatte, wusste, dass der Sonntags-Gegner Fribourg vor diesem Spiel punktgleich mit Basel war. Bei einem Fribourger Sieg und einer Basler Niederlage wäre es für Basel Regio wohl nicht mehr möglich gewesen, aus eigener Kraft die Play-off-Qualifikation zu schaffen.
Nach einer Minute und 24 Sekunden in der Overtime gelang der Ball während einer Druckphase der Basler dann irgendwie in die Mitte zu Dennis Kramer, welcher die Plastikkugel halbhoch zum 4:3 in die Maschen wuchtete.

Damit sicherte sich Basel sogar zwei Punkte und rückte aufgrund der gleichzeitigen Niederlage der Hornets dank der deutlich besseren Tordifferenz sogar auf Platz sechs.


Unihockey Basel Regio - UHC Lok Reinach 4:3 n.V. (1:2, 0:0, 2:1, 1:0)
Möslibachhalle, Ettingen. 100 Zuschauer. SR Meister/Rimensberger.
Tore: 6. Rudin (Mendelin) 1:0. 14. Frey (Frey) 1:1. 18. Sommerhalder (Frey) 1:2. 49. Schaffter (Mendelin) 2:2. 52. Rudin (Mendelin) 3:2. 59. Byland (El Khatib) 3:3. 62. Kramer (Kallion) 4:3.
Strafen: 2 mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio. 1mal 2 Minuten gegen UHC Lok Reinach.
Aufstellung: Christian Coray (T), Tim Kramer (T), Matthias Reist, Tiziano Conti, Michael Kehrli (C), Kaspar Kallion, Patrick Mendelin, Dominic Van Stipriaan, Patrick Schaffter, Simon Best, Nicolas Schwob, Cédric Mendelin, Tobias Rudin, Dennis Kramer, Moritz Eggmann, Jaakko Levola, Martin Brüllhardt, Antti Peiponen, Richard Rängman, Tanel Kasenurm.

Die Nordwestschweizer bereiteten sich optimal auf das letzte Quali-Spiel gegen Fribourg vor und reisten nach dem Sieg am Vortag guten Mutes nach Giffers. Jeder wusste um die Bedeutung der Partie: Nur ein Sieg garantierte die Play-off-Teilnahme. Dies galt aber auch für die Fribourger, die sich ihrer Heimstärke in der zweiten Hälfte der Saison nur allzu bewusst waren.

Das Spiel startete dann auch äusserst ”gut“ für Basel Regio. Ein Fribourger Spieler traf Jaakko Levola eher unglücklich am Kopf. Die Schiedsrichter zögerten nicht, die entsprechende Strafe auszusprechen. Den Baslern bot sich nun die vorteilhafte Gelegenheit, während 5 Minuten in Überzahl zu agieren und bereits zu Beginn des ersten Drittels mit einem Vorsprung in die Partie zu starten. Der stete Freiburger Druck auf die Basler Defensive, das eigene Unvermögen und die gut aufgestellte Verteidigung des Gastgebers vereitelten aber dieses Vorhaben.

Es gelang den Baslern einfach nicht, an die vergangenen starken Überzahlspiele anzuknüpfen und keinen oder nur wenig Druck auf das gegnerische Tor aufzubauen. Ganz im Gegenteil machte stattdessen nun Fribourg mehr Druck auf die Basler Verteidigung, wodurch kein gutes Basler Offensivspiel entstehen wollte. Die Chancen der Gäste wurden entweder verspielt oder von der starken Heimabwehr zunichte gemacht. Beide Teams zeigten sich zwar hochmotiviert, trotzdem verstrichen die ersten 20 Minuten torlos.

Fribourg startete dann besser ins Mitteldrittel. Kaltschnäuzig wurde eine erste Torchance ausgenützt und Tim Kramer bezwungen. Es war dann Patrick Mendelin, der auf einen schönen Pass von Moritz Eggmann und den Ausgleich realisierte. Nur zwei Minuten später war es wieder die Basler Nummer 50, welcher für die erstmalige und letzte Basler Führung verantwortlich war. Doch das Heimteam hatte sieben Minuten später eine Antwort parat. 30 Sekunden vor Drittelsende glich Fribourg zum Ärger der Basler auf 2:2 aus.

Somit musste die Entscheidung im letzten Drittel fallen. Fribourg vermochte durch den hervorragenden Daniel Kaeser, der sein drittes Tor erzielte, erneut in Führung zu gehen. Man spürte nun bei den Gästen aus Basel deutlich, dass heute nicht ihr bester Tag sein sollte. Die Spielzeit mit Chancen auf beiden Seiten lief dank der guten Torhüterleistung auf beiden Seiten ohne weitere Tore unerbittlich ab.

Die Basler Verantwortlichen ersetzten nun als letzte Massnahme den Torhüter mit einem zusätzlichen Feldspieler, um doch noch wenigstens den Ausgleich zu erreichen. Doch wie schon im einfachen Überzahlspiel hatten die Basler nicht die nötige Genauigkeit, um genügend Druck auf den Gegner aufzubauen. Stattdessen trafen die Fribourger sieben Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 4:2-Endresultat aufs leere Tor und sicherten sich so ihrerseits die Play-offs. Die Basler wiederum waren entsprechend am Boden zerstört. Zweifel am eigenen Spiel kamen hoch. Wieso konnte ausgerechnet heute der nötige Funken nicht gezündet werden?

War mit dieser Niederlage die Play-off-Quali weg? Das Basler Team machte sich nervös auf den Heimweg und musste nun auf Schützenhilfe der Lions Konolfingen gegen die Hornets Moosseedorf hoffen. Das erhoffte „Wunder“ sollte dann auch tatsächlich eintreten.

Was für ein Wechselbad der Gefühle! Letztlich wurden die harte Arbeit und der All-In-Gedanke des Teams doch noch belohnt. Die Saison beginnt aber nun von Neuem. Das Team muss noch härter arbeiten als zuvor, falls es in den Play-offs weiter als die Viertelfinals kommen will. Die vergangenen Erfolge spielen keine Rolle mehr. Dafür beginnt nun die schönste Zeit der Saison!

In drei Wochen starten die Play-offs. Mit dem TSV Unihockey Deitingen trifft das Team von Werner Haller auf den Aufsteiger, der eine erfolgreiche erste 1. Liga-Saison hinter sich hat und nie bezwungen werden konnte. Das Heimspiel der Regular Season ging mit 6:7 nach Verlängerung verloren und das Auswärtsspiel mit 5:3. In beiden Spielen waren nicht etwa die Solothurner zu stark, sondern die Basler scheiterten jeweils an sich selber, indem sie die Spiele unnötig aus der Hand gaben.

Die genauen Play-off-Daten werden in den kommenden Tagen bekannt gegeben.


Unihockey Fribourg - Unihockey Basel Regio 4:2 (0:0, 2:2, 2:0)
Sporthalle Giffers-Tentlingen, Giffers. 166 Zuschauer. SR Baumberger/Schuler.
Tore: 26. Kaeser (Aerschmann) 1:0. 31. Mendelin (Eggmann) 1:1. 33. Mendelin 1:2. 40. Kaeser (Müller) 2:2. 45. Kaeser 3:2. 60. Hayoz (Rappo) 4:2.
Strafen: 1 mal 5 Minuten (Weibel), 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Fribourg. 2 mal 2 Minuten gegen Unihockey Basel Regio.
Aufstellung: Tim Kramer (T), Christian Coray (T), Matthias Reist, Tiziano Conti, Michael Kehrli (C), Kaspar Kallion, Patrick Mendelin, Dominic Van Stipriaan, Nicolas Schwob, Patrick Schaffter, Simon Best, Cédric Mendelin, Tobias Rudin, Dennis Kramer, Moritz Eggmann, Jaakko Levola, Martin Brüllhardt, Richard Rängman, Tanel Kasenurm.

 

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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3426.000
2.Nesslau Sharks+1120.000
3.Aergera Giffers+220.000
4.UH Appenzell+616.000
5.Unihockey Basel Regio-416.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+413.000
7.UHC Bremgarten-2413.000
8.UH Lejon Zäziwil+511.000
9.Visper Lions-178.000
10.Red Lions Frauenfeld-177.000

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