10.
2015
Drei Tore, drei Punkte für Luzern
Ein glanzvolles Resultat ist es nicht, das ULU gegen Herisau einfährt. Was von diesem Spiel am Samstagabend bleibt, sind dennoch drei Punkte. Der Arbeitssieg wird nicht zu den Highlights gehören, die in die Luzerner Unihockey-Annalen eingehen. Aber das dritte Spiel dieser Meisterschaftssaison könnte trotzdem aufgezeigt haben, wohin die Reise der Blauweissen führt: tendenziell eher nach oben.
Nach dem ersten Abtasten auf beiden Seiten – Gast und Gastgeber haben noch nie die Klingen gekreuzt – nimmt Luzern das Spiel mehr und mehr in die Hand. ULU tritt dominant auf, lässt Ball und Gegner laufen. Phasenweise werden die Ausserrhödler richtiggehend eingeschnürt. Nur selten können sie sich aus ihrer Defensivzone befreien und einen gefährlichen Konter fahren. Dennoch dauert es bis zur 9. Minute, ehe Jeffrey nach einer mustergültigen Kombination Blum bedient, der einschiesst. Das 2:0 für die Blauweissen fällt wenig später. Diesmal haben die Luzerner einen Konter lanciert – den Assist von Machala verwertet Penttinen.
Luzern spielt schnell, bewegt sich gut und ist den Gästen im ersten Drittel überlegen. Fast schon scheint es, als ginge das ein bisschen zu einfach. Dass Schein und Sein zwei Paar Schuhe sind, müsste den Leuchtenstädtern spätestens eine Gross-Chance der Gäste in der 19. Minute aufzeigen. Denn Nachlässigkeiten mag es, auch wenn man einen guten 'Flow' hat, nicht leiden. Dass erfährt ULU ganz zum Schluss des ersten Drittels. Die Gastgeber kassieren innert kürzester Zeit zwei Tore. Sie sind damit für ihre Aussetzer in den letzten zwei Minuten des ersten Drittels böse abgestraft worden. Mit dem 2:2-Zwischenresultat geht es in die Pause.
In der Folge ist bei den Luzernern irgendwie der Faden gerissen. Wenig vermag an die Überlegenheit im ersten Drittel zu erinnern. Wo vorher Tempo und Bewegung war, beherrschen nun Statik und Ideenlosigkeit die Szene. Das Spiel der Blauweissen ist nicht berauschend. Das gilt allerdings auch für Herisau. Abgesehen von ihrer körperlichen Präsenz und den Weitschüssen, die sie aus allen Lagen abfeuern, geraten auch sie nie in Gefahr, sich in so etwas wie einen Spielrausch zu steigern. Hüben wie drüben sind zwar ab und an auch Chancen auszumachen: allein, der Ball will nicht ins Tor. Es braucht schon einen Energieanfall von Blum und Jeffrey in der 47. Minute, der für das 3:2 sorgt. Erwähnenswert bleibt vom zweiten und dritten Drittel vielleicht noch eine Druckphase der Gäste gegen Ende des Spiels, die aber nicht mehr von Erfolg gekrönt ist.
Apropos Erfolg: Wohin die Reise der Blauweissen geht – ob Richtung Playoffs oder nicht – steht noch in den Sternen. Zu durchzogen waren, mit Ausnahme des Spiels gegen die Vipers, die bisherigen Auftritte. Indizien für eine gute Saison könnten dieses Derby und das erste Drittel gegen Herisau trotzdem gewesen sein. Und irgendwie hat man auch das Gefühl, dass die berühmte 'Handschrift' des neuen Trainers langsam erkennbar wird. Man harrt der Dinge im nächsten Match gegen Dübendorf.
Unihockey Luzern - UHC Herisau 3:2 (2:2 / 0:0 / 1:0)
Tore: 9. Blum (Jeffrey) 1:0. 12. Penttinen (Machala) 2:0. 19. Hess (Rüesch) 2:1. 20. Rüesch (Hug) 2:2. 47. Jeffrey (Blum) 3:2.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Unihockey Luzern. 1mal 2 Minuten gegen UHC Herisau.
Unihockey Luzern: Graf, Suter; S. Bobst, Machala, Nieminen, Penttinen, Petermann; Brönnimann, Schürch, Bosshard, Jeffrey, Blum; Stucki, Schmid, Sievi, Gasboni, Muggli; Fuchs
Bemerkungen: Luzern ohne Imfeld (verletzt); Wyss, F. Bobst (Militär)