10.
2013
Ein hartes Stück Arbeit für Luzern
Die bisherigen Resultate der Waldenburg Eagles liessen es erahnen: Das Spiel gegen den Aufsteiger würde für ULU kein leichtes werden. Ausser versus das übermächtige Fribourg (6:12) verloren die Baselländer nämlich jeweils nur denkbar knapp - mit einem Tor Unterschied. Und das gegen so renommierte Kontrahenten wie die Hornets Moosseedorf oder Schüpbach. Die Luzerner waren also gewarnt. Die Baselbieter entpuppten sich denn auch bald als der erwartet unbequeme Widersacher.
Vorerst aber scheint ULU die Partie im Griff zu haben. Nach einer gekonnt vorgetragenen Kombination gehen die Einheimischen nach rund fünf Spielminuten in Führung. Entgegen dem Spielverlauf kann Waldenburg Mitte des ersten Drittels ausgleichen. Ein Distanzschuss - aus gefühlten 25 m (!) - wird derart unglücklich abgelenkt, dass Torhüter Dähler sich düpiert sieht. Der Treffer gibt den Gästen Auftrieb und die spielerische Dominanz von ULU erfährt einen Rückschlag. Am 1:1-Zwischenstand ändert sich jedoch bis Drittelsende nichts mehr.
Die Taktik der Baselbieter ist auch im zweiten Spielabschnitt klar: Aus einer gesicherten Abwehr heraus auf Fehler der Leuchtenstädter lauern und überfallartige Konter lancieren. Einen davon kann die Heimmannschaft nur mit einem Foul bremsen. Beim fälligen Freistoss erspähen die Adler eine Lücke und gehen in Führung. Der einfachen, aber effizienten Spielweise der Waldenburger setzen die Luzerner weiterhin ihr Passspiel entgegen. Sie führen technisch die etwas feinere Klinge. Dies will sich vorerst aber nicht auszahlen. Es ist zu wenig Bewegung in ihren Reihen auszumachen und damit fehlt auch das Überraschungsmoment. Die vorgetragenen Angriffe wirken oft etwas behäbig, es wird zu wenig schnell von der Defensive auf die Offensive umgeschaltet. Kommt hinzu, dass die Basel Landschäftler ihr Verteidigungshandwerk weiterhin verstehen und auf einen guten Schlussmann zählen können, dem in der Not auch mal die Maske hilft. Aus einem Gewühl heraus kann ULU dennoch vor der zweiten Pause zum 2:2 ausgleichen.
Nichts Neues im dritten Drittel. Bis ULU angriffstechnisch jeweils in Fahrt kommt, hat sich das Abwehrbollwerk von Waldenburg längst formiert. Und wieder findet plötzlich ein Ball der Eagles - nicht aus einer zwingenden Aktion heraus - den Weg ins Luzerner Tor (2:3). Die Gäste haben in der Folge aber durchaus auch vielversprechende Möglichkeiten, das Score auf ihrer Seite zu erhöhen, während die Angriffsmaschinerie der Einheimischen noch immer etwas lahmt. So verstreichen denn die Minuten. Ein Pfostenknaller des jungen Zellwegers läutet die Schlussoffensive von ULU ein. Drei Zeigerumdrehungen bleiben dem Heimteam, um die Niederlage abzuwenden. Verständlicherweise kommt nun auf beiden Seiten eine gewisse Hektik auf, gehässig wird das Spiel aber auch in dieser Phase nicht. Zwei Minuten vor Schluss kann Jeffrey dann endlich zum Ausgleich buchen. Und schliesslich ist es Johansson, der sich durch den Abwehrriegel der Eagles durchtanzt und den Schlussstand von 4:3 sicherstellt.
Für Waldenburg ist es bitter, ein weiteres Mal mit nur einem Tor Unterschied verloren zu haben. Das Aufsteigerteam wird sich seine Punkte jedoch bestimmt noch holen. Auf der anderen Seite hat Luzern Geduld bewiesen und beim zweiten Heimspiel in dieser Saison nicht brilliert, aber zu Hause erstmals reüssiert. Das Team steht damit auch zum ersten Mal auf einem Playoffplatz.