10.
2015
Ein offener Schlagabtausch
Mit Bülach Floorball gastierte ein Team in der heimischen Utenberg-Halle, das in Gruppe 2 der 1. Liga wohl zum erweiterten Favoritenkreis zu zählen ist. Umso gespannter durfte man sein, wie sich die Einheimischen aus der Affäre ziehen würden.
Die Bülacher wollen von Anfang an den Ton angeben – auf den Rängen unüberhörbar mit zwei Pauken und auf dem Feld unübersehbar mit einem aggressiven Pressing. Unihockey Luzern kann diesem aber standhalten. Nicht nur das: Nach einer schnellen Passfolge schlagen die Finnen in den Luzerner Reihen zum ersten Mal zu und die Blauweissen liegen in Führung (8. Minute). Der Druck der Bülacher wird daraufhin noch stärker. Lange lässt der Ausgleich denn auch nicht auf sich warten. Nun scheinen auf beiden Seiten die taktischen Vorgaben zur Makulatur zu verkommen. Es entwickelt sich ein offener Schlagabtausch. Aus den Chancen, die sich so fast zwangsläufig eröffnen, können jedoch weder die Hausherren noch die Bülacher einen zählbaren Nutzen ziehen. Mit dem 1:1-Gleichstand geht es in die erste Pause.
Spannendes Unihockey
Keine zwei Minuten dauert es im zweiten Drittel, bis Unihockey Luzern wieder vorlegen kann. Petermann erwischt den Bülacher Torhüter mit einem harten Schuss von rechts in der nahen Ecke. Es ist kein hochklassiges Spiel, das sich in der Folge entwickelt. Aber ein Match, das von der Dynamik, von harten Zweikämpfen und von sich blitzartig ändernden Spielsituationen und damit von der Spannung lebt. Immer wieder lassen auch die Techniker der Teams ihre Klasse aufblitzen. Und die ersten beiden Strafen sind zu verzeichnen. Luzern übersteht seine schadlos und kann anschliessend im eigenen Powerplay scoren. Nur Sekunden vor Drittelsende – allerdings haben die Zürcher Unterländer in der Zwischenzeit den Anschlusstreffer erzielt – ein ähnliches Bild. Die Gastgeber halten im Boxplay dagegen und können ihrerseits wieder von einer Strafe Bülachs profitieren – 4:2.
Bülach hadert, Luzern siegt
Die Gäste geben sich damit natürlich noch keinesfalls geschlagen. Ein Gestocher vor dem Luzerner Gehäuse verwerten sie in der 43. Minute zum erneuten Anschlusstreffer. Aber die Antwort von Unihockey Luzern erfolgt prompt. Nieminen ist es vergönnt, mit einem Zauberschuss ins hohe Eck den Zweitore-Vorsprung wieder herzustellen. Die Bülacher hadern nun vermehrt, gerechtfertigt und ungerechtfertigt, mit Entscheidungen der Unparteiischen. Was eher Wasser auf die Mühlen der Gastgeber ist. Sie können das 5:3 bis Spielschluss halten.
Eine Reaktion der Mannschaft auf die durchzogene Leistung im vergangenen Spiel gegen Dübendorf war verlangt – die Reaktion ist mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung erfolgt. Aus diesem Kollektiv stachen v. a. Nieminen und Suter heraus. Der Finne war an allen Toren der Blauweissen beteiligt und auch Torhüter Suter (anstelle des verletzten Graf) zeigte eine ganz starke Leistung.
Unihockey Luzern - Bülach Floorball 5:3 (1:1/3:1/1:1)
Tore: 07:57 1:0 Penttinen (Nieminen), 10:17 1:1 Bülach, 21:40 2:1 Petermann (Nieminen), 27:57 3:1 Nieminen (Penttinen, Ausschluss Bülach), 36:15 3:2 Bülach, 39:53 4:2 Penttinen (Nieminen, Ausschluss Bülach), 4:3 42:41 Bülach, 5:3 43:13 Nieminen (Penttinen)
Strafen: 2 x 2 Minuten Luzern, 5 x 2 Minuten Bülach Floorball
Unihockey Luzern: Suter; Kaufmann; Schürch, Schmid, Bosshard, Blum, Jeffrey; S. Bobst, Machala, Nieminen, Petermann, Penttinen; Stucki, Brönnimann, Gamboni, Muggli, Sievi, F. Bobst
Bemerkungen: 54:51 Time-Out Bülach Floorball; Luzern ohne: Graf (verletzt), Imfeld (verletzt), Wyss (abwesend), Fuchs (Ferien)