11.
2015
SVWE-Rückrunden-Auftakt missglückt
Die Erstliga-Adler verlieren zum Rückrundenauftakt vor heimischem Publikum gegen TSV Deitingen Unihockey mit 6:7 (3:1, 1:5, 2:1). Trotz zwei gewonnen Drittel blieben die Waldenburger ein weiteres Mal ohne Punkte..
Vorweg, der Matchbericht kommt diesmal etwas speziell(er) daher und passt sich somit nahtlos einem merkwürdigen und komischen Spiel gegen den Aufsteiger aus der Gemeinde mit einer eigenen Autobahnraststätte an. Ein Rückblick in fünf Kapiteln.
Das Heimteam und die Krux mit den vielen Abwesenden
Das Heimteam - welches in dieser Saison noch nie in Bestbesetzung antreten konnte - hatten mal wieder einige Abwesende zu beklagen: Ohne Heusser, Schenker, Infanger und Bitterli stieg man in die Begegnung und beendete diese mit nochmals zwei Spielern weniger. Liesch und Wenger mussten verletzt Forfait geben. Der Ausfall dreier Stammverteidiger schmerzt insofern, da man ohnehin in der Defensive sehr schmalbrüstig aufgestellt ist. So war vor und erst recht während dem Spiel improvisieren angesagt. Es bleibt zu hoffen, dass die drei fehlenden Verteidiger baldmöglichst wieder mit dabei sein können. Ansonsten muss weiterhin "gepröbelt" werden. Immerhin sind die Abwesenheiten bewährter Kräfte immer auch eine Chance für die Jungen und diese gilt weiter an das Erstliga-Niveau heranzuführen.
Startdrittel - Vielversprechender Auftakt
Der Gastgeber startete sehr gut ins Spiel. Silvan Berger schloss aus der zweiten Reihe entschlossen ab und erzielte nach 47 Sekunden das 1:0. Diese Führung sollte keine drei Minuten halten und Deitingen gleichte aus. Nur eine Minute später tauchte Jan Hänggi alleine vor dem gegnerischen Tor auf, doch der Abschluss landete statt im Tor beinahe unter dem Hallendach. Besser machte es nur 10 Sekunden später Simon Werthmüller - 2:1. Danach passierte lange Zeit nichts ehe wiederum Werthmüller für das nächste Highlight sorgte. Das 3:1 nur 8 Sekunden vor Drittelsende in Überzahl war durchaus verdient. Das der Gästetorhüter bei allen Gegentore eine Unglückliche "Falle" machte, konnte den Adlern egal sein.
Mitteldrittel - Der Horror hält Einzug
Die Gäste setzten das erste Zeichen vor Anpfiff in das zweite Drittel. Torhüterwechsel. Wenig überraschend. Nach 23 Minuten folgte unter gütiger Mithilfe von Torhüter das 2:3. Stephan Berger liess einem, von aussen betrachtet, harmlosen Schuss abprallen und Deitingen sagte Dankeschön. Besser machte es Berger in der 26 Minute mit einem "big save" gegen den ehemaligen Wiler-Ersigen-Spieler Thomas Bieber, welcher in Unterzahl alleine auf den Adler-Torhüter zulaufen konnte. Es war neben dem kuriosen Tor (29`) zum 4:2 von Joshua Heuberger - ein Schuss, der von einem Verteidiger halb geblockt wurde, flog als fiese Bogenlampe ins Gästetor - das Einzige Highlight in einem äusserst schwachen Drittel. Offensiv gelang nichts, aber auch gar nichts. Bezeichnend dafür war, dass der eingewechselte Torhüter in den mittleren 20 Minuten keinen (!) einzigen Ball abwehren musste. Defensiv lief es ab Spielmitte auch nicht besser.. Das Unheil begann nach 33 Minuten mit vier Gegentore in drei Minuten. Die dauernden Umstellungen im Defensivverbund zeigten in dieser Phase ihre (negative) Wirkung mit geballter Kraft. Unsortiert, passiv, verunsichert. Rien ne va plus. Urplötzlich stand es 4:6 aus Sicht der Heimmannschaft.
Schlussdrittel - Moral bewiesen
Die Adler stellten auf zwei Linien um. Zwei Linien die man so in dieser Zusammensetzungen noch nie zu Gesichte bekam. Die Wirkung war vorerst nicht da. Im Gegenteil. nach 42 Minuten folgte das 4:7 und die Körpersprache der Gastgeber sprach nun Bände. Es dauerte bis zur 52 Minute als der beste Heimakteure - ohne wenn und aber - zum 5:7 traf. Werthmüller zog von der Mittellinie einfach mal ab und traf ins Netz. Der Flügelstürmer mit den gefährlichen Abschlüssen ist im Moment zweifelsohne der Mann der Stunde. Nachdem es dem Uradler zu Saisonbeginn alles andere als lief, zeigt die Formkurve seit Wochen stetig nach oben. Sieben Tore in den letzten drei Partien sprechen für sich. Mit dem zweiten Überzahltor des Tages - Schmutz bediente mustergültig Degen, welcher einnetzen konnte - waren die Adler nun knapp vier Minuten vor Schluss wieder zurück im Spiel. Doch zu mehr reichte es nicht, trotz grandioser Anfeuerung der einmal mehr genialen Zuschauer!
Die Gäste und die Krux mit der Überheblichkeit
Es war überraschend, wie emotionslos die Solothurner ins Spiel starteten. Von aussen betrachtet ohne sichtbares Feuer und Leidenschaft. Sinnbildlich der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich, der vom Torschützen eher gelangweilt zur Kenntnis genommen wurde als freudig euphorisch. Offensichtlich war das Tabellenschlusslicht nicht das Team, dass zu Jubelstürmen beitragen konnte. Über die gesamte Spielzeit wurde man das Gefühl nicht los, dass Deitingen - welches auch nicht in Bestbesetzung antreten konnte - den Gegner nur bedingt ernst genommen hatte. Dies zeigte sich auch bei Spielschluss. Wenn man als Aufsteiger mit einem renommierten Kader einen derartigen Start in einer neuen Liga hinlegt, ist es auch nicht einfach, den Boden unter den Füssen zu behalten und mit der nötigen Demut dem Sport nachzugehen. Schade, dass dieses nonchalante Auftreten nicht bestraft werden konnte.
Weiter geht es für das Erstliga-Team in einer Woche mit dem Auswärtsspiel am Sonntagabend (19.00 Uhr) in Konolfingen.