02.
2022
Schüpbach erzwingt "Belle"
Es kann schnell gehen in einer Best of Three Serie. Nach der Startniederlage in den Playoff-Halbfinal am Freitag gegen Lok Reinach stand Schüpbach bereits am Sonntag unter Zugzwang. Beide Spiele waren ausgeglichen und so war auch der Ausgleich in der Serie gerecht. Nun kommts zum Entscheidungsspiel - für keines der beiden Teams eine neue Situation.
Reinach erwischte den etwas besseren Start in die Serie und kam entsprechend auch zu hochwertigeren Chancen. Schüpbach vorerst noch mit Mühe das Reinacher Offensivspiel zu lesen, was gegen die zielgerichteten Angriffe der Gastgeber mit ihren schnellen Stürmern immer wieder gefährlich wurde. Trotzdem gelang es Fankhauser im Powerplay den Ball erstmals über die Line zu stochern. Reinach bekannt für gefährliche Schützen - so auch Vojtisek, dem man kurz nach dem Führungstreffer zu viel Platz für einen Distanzschuss zum Ausgleich gewährte. Dieser war es dann aber auch, der sich ein paar Zeigerumdrehungen später von Rüegsegger als letzter Mann den Ball abluchsen liess - die Führung hielt bis zur Pause.
Das Mitteldrittel gestaltete sich so, dass Schüpbach defensiv besser die Orientierung fand, etwas den grösseren Spielanteil und vielleicht ein kleines Chancenplus hatte, aber insgesamt auch vorsichtiger agierte, damit man nicht in einen Konter lief. Trotz aller Bemühungen kam Lok zu Torschüssen und bewies, dass es aus jeder Position gefährliche Schüsse abliefert. Schüpbach legte mit Rüegsegger und Müller zweimal vor, Reinach beantwortete beide Treffer jeweils innert Kürze.
Das Schlussdrittel begann dann wiederum mit Vorteilen für das Heimteam und die Emmentaler vergaben das Spiel rückblickend innert zwei Minuten, in denen man drei Treffer (einen in Unterzahl) kassierte. Das letzte Aufbäumen durch Sterchis Treffer in Überzahl wurde praktisch nach Anpfiff gleich wieder im Keim erstickt, der letzte Treffer ging in den verlassenen Kasten. Schüpbach reiste also mit dem Bewusstsein nach Hause, dass die Saison vorbei sein wird, sollte man zwei Tage später nicht gewinnen können.
Der Beginn der mit dem Rücken zur Wand stehenden Schüpbacher ins zweite Spiel sichtlich nervös. Spätestens aber mit dem schnörkellosen Hammer von Rüegsegger kurz über der Mittellinie war allerdings jede Nervosität abgelegt und man arbeitete zusehends konzentrierter. Das Spiel glich stark jenem vom Freitag. Schüpbach hatte vielleicht die grösseren Spielanteile, Chancen erarbeiteten sich aber beide Mannschaften in etwa gleich viele. Insgesamt gab es weniger zwingende Aktionen, Konter wie in der 11. Minute, bei dem Schüpbach den Ausgleich hinnehmen musste, waren seltener.
Auch das Mitteldrittel praktisch identisch zu jenem im ersten Spiel, nur das die Emmentaler diesmal mehr Schüsse abblockten und Angriffe früher störten. Selbst kam man immer wieder zu Chancen, Rüegsegger bediente seine beiden Sturmpartner Schöpfer und M. Wüthrich je einmal, erneut ging man nach 40 Minuten mit einer Führung vom Feld.
Viel schlechter in ein Schlussdrittel starten kann man nicht: Nach 4 Sekunden fand ein Distanzschuss den Weg ins Tor, der Anschluss war Tatsache, das Spiel wieder komplett offen. Reinach jetzt wieder besser in Fahrt als die vorangehenden 40 Minuten, Schüpbach musste rund sechs Minuten vor Spielende sogar noch für 43 Sekunden zu dritt gegen fünf Reinacher das Tor verteidigen, die für einmal aber einige gute Abschlüsse liegen liessen und den Ausgleich nicht schafften. Eine Minute nach Strafenende kam Sterchi zum Breakaway - mit erfolgreichem Abschluss. Die drei Schlussminuten blieben dann trotz leerem Reinacher Kasten ohne Torerfolg.
Diese Halbfinalserie verdient definitiv ein Entscheidungsspiel, keine der beiden taktisch sehr unterschiedlich eingestellten Mannschaften gelang es klare Vorteile zu generieren. Nuancen waren in beiden Spielen entscheidend und es ist zu erwarten, dass das auch in Spiel drei am kommenden Sonntag in Reinach (19.30 Uhr) der Fall sein wird. Seitens Schüpbach sind (mindestens) 60 Minuten lang konzentrierte, kompromisslose Verteidungsarbeit und eine gesunde Effizienz in der Offensive gefragt, damit man Lok besiegen und den Lions Konolfingen in ein Derby-Finale folgen kann!
UHC Lok Reinach - Unihockey Schüpbach 8:5 (1:2, 2:2, 5:1)
Pfrundmatt, Reinach AG. 80 Zuschauer. SR Jung/Petros.
Tore: 9. M. Fankhauser (M. Mosimann) 0:1. 11. T. Vojtisek (J. Sommerhalder) 1:1. 15. P. Rüegsegger 1:2. 22. P. Rüegsegger (B. Sommer) 1:3. 24. T. Vojtisek (J. Danis) 2:3. 34. N. Müller 2:4. 37. R. Hänny (P. Richner) 3:4. 47. D. Cimino (T. Sandmeier) 4:4. 48. An. Frey (O. Reidy) 5:4. 48. J. Sommerhalder (P. Krebs) 6:4. 58. G. Sterchi (M. Hofer) 6:5. 58. M. Gürber 7:5. 60. D. Cimino 8:5.
Strafen: 2mal 2 Minuten gegen UHC Lok Reinach. 3mal 2 Minuten gegen Unihockey Schüpbach.
Schüpbach: Megert, Lüthi; Mosimann, Grossenbacher, Fankhauser, Wälchli, M. Wüthrich; Stucki, Hofer, Stettler, Sterchi, Müller; Sommer, Dolder, Steffen, Rüegsegger, Schöpfer; Häfliger, Hirschi, Kohler, Schärer, L. Wüthrich. Schüpbach ohne Aeschbacher, Murri, Niffenegger, Zaugg und Zürcher.
Unihockey Schüpbach - UHC Lok Reinach 4:2 (1:1, 2:0, 1:1)
Ballsporthalle Oberemmental (BOE), Zollbrück. 202 Zuschauer. SR Hiltbrunner/Hiltbrunner.
Tore: 6. P. Rüegsegger (B. Sommer) 1:0. 11. A. Keusch 1:1. 33. M. Schöpfer (P. Rüegsegger) 2:1. 35. M. Wüthrich (P. Rüegsegger) 3:1. 41. M. Gürber (D. Dünki) 3:2. 57. G. Sterchi (F. Stettler) 4:2.
Strafen: 4mal 2 Minuten gegen Unihockey Schüpbach. 3mal 2 Minuten gegen UHC Lok Reinach.
Schüpbach: Lüthi, Megert; Sommer, L. Wüthrich, M. Wüthrich, Schöpfer, Rüegsegger; Zaugg, Mosimann, Häfliger, Wälchli, Grossenbacher; Stucki, Hofer, Stettler, Sterchi, Niffenegger; Kohler, Müller, Schärer, Steffen. Schüpbach ohne Aeschbacher, Dolder, Fankhauser, Hirschi, Murri und Zürcher.