07.
11.
2012
Meisterschaft | Autor: Unihockey Tigers Langnau

Benefiz: Keine Punkte, viele Sieger

Playoff-Stimmung in der Espace Arena in Biglen schon im November: Das Emmentaler Publikum benötigt normalerweise Anlauf bis zu den Playoffs, um auf der Tribüne für euphorische Stimmung zu sorgen. Oder aber denn ein Benefizspiel wie am Samstag, als die Tigers gegen die Unihockey-für-Strassenkinder-Auswahl spielten.

Benefiz: Keine Punkte, viele Sieger Simon Holdener (links) und Stefan "Schaumi" Lüthi nach dem Benefizspiel (Bild Markus Wehner)

Bereits ab 9 Uhr morgens herrschte reger Betrieb in der Espace Arena in Biglen. Der Verein Unihockey für Strassenkinder mit seinem Geschäftsführer Benj Lüthi veranstaltete das erste Benefizturnier zu Gunsten des Vereins Unihockey für Strassenkinder. 21 Teams eiferten in den beiden Kategorien «Plausch und Profi» dem Ball nach. Manche Teilnehmer völlig locker und spielfreudig, andere doch mit einem deutlich erkennbaren Ehrgeiz.

Für den guten Zweck trat auch eine Mannschaft der Tigers Senioren an und zeigten auf, dass Routine gegen Jugend gewinnen kann. Man staunte, sei's bei einem Rückstand, wo man -husch den Goalie raus und zwei Tore geschossen- den Spielstand egalisiert oder beim Penaltyschiessen gegen unseren SML-Torhüter Jürg Siegenthaler.

Viele Jahre an Routine, aber gemischt mit «jungen, wilden» SML-Spielern, trat die Unihockey-für-Strassenkinder-Auswahl gegen die SML-Mannschaft der Tigers an. Sogar das legendäre Schiedsrichterduo Erhard/Kilchenmann vollzog zu Ehren des Benefizspiels eine kurze Reunion. Mit einem kunstvollen Backhand-Schuss eröffnete Rolf Lüthi das Skore für die Tigers, nur wenig später sorgte sein ehemaliger Teamkollege Christopher «Pigge» Pergelius für den Ausgleich.

Viele schöne Spielzüge gab es im Mitteldrittel zu sehen. Da aber unter anderem Ex-Tiger Stefan «Schaumi» Lüthi nur die Umrandung traf, dauerte es bis zur Spielmitte, bis erneut Rolf Lüthi traf, diesmal in Überzahl. In einem erstaunlich intensiven, aber fair geführten Duell, hatte es bis zu Spielmitte zur ersten Strafe gedauert.

Die erwähnte Playoff-Stimmung kam schliesslich im Schlussabschnitt auf. Nebst sehenswerten «Kunststücklis», wie das Zorro-Tor von Jens Frejd oder einem Dribbling von David Kaufmann (ex-Uster und -Malmö), traf die zusammengewürfelte Truppe für die UfS-Auswahl fleissig und kam bis auf einen Treffer an die Tigers heran. UfS-Trainer Benj Lüthi bezog gar sein Timeout und versuchte so, gar noch den Ausgleich herbeizuführen. Über 300 Zuschauer feuerten die beiden Teams an, am Spielstand von 7:6 für die Tigers änderte sich aber nichts mehr. Punkte für eine Tabelle gab es für beide Teams keine zu holen. Das Spielfeld aber verliessen beide als Sieger.

«Wir haben die Tigers gewinnen lassen», sagte Stefan Lüthi schmunzelnd nach dem Spiel. Aber er sei froh, dass in der UfS-Auswahl noch viele junge Spieler aufgeboten waren und er ausgewechselt wurde. «Nach dem Einschiessen war die Puste bei mir schon fast raus», so der ehemalige Natispieler weiter.

Der zweite Lüthi auf dem Feld, Rolf Lüthi von den Tigers, fand das Spiel eine gelungen Sache. «Äs hett gfägt» und man habe auch bei der Startaufstellung des Gegners geklatscht. Teilweise habe etwas die Konzentration gefehlt, dass es aber dennoch für einen Sieg reichte, sei wichtig gewesen: «Sonst hätte es am Montag ein Straftraining gegeben».

Sehr zufrieden mit dem Anlass war auch Organisator Benj Lüthi: «Die spürbare Spielfreude der beiden Teams beim Abendspiel, das freundschaftliche, aufgeheiterte und faire Klima während des ganzen Tages und fast ausschliesslich lachende Gesichter bestätigen mir diesen Eindruck», so sein Fazit. Das signierte Trikot mit der Nummer 12 kann nun online ersteigert werden.

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