20.
12.
2018
Meisterschaft | Autor: "Zuger Zeitung"

Freiwilligenarbeit ist ein teures Gut

Im Kanton Zug werden laut Studie 4060 Ämter in Sportvereinen ehrenamtlich geführt. Würden diese Leistungen entschädigt, wären dafür mehr als 22 Millionen Franken notwendig, hat die «Zuger Presse» herausgefunden. In der Serie «Sportvereine im Kanton Zug» hat die Wochenzeitung den UHC White Indians Inwil-Baar genauer unter die Lupe genommen.

Freiwilligenarbeit ist ein teures Gut Ohne freiwillige Helfer ginge im Unihockey nichts mehr. (Bild: Erwin Keller)

Der grösste Zentralschweizer Unihockeyverein ist der Unihockeyclub (UHC) White Indians Inwil-Baar mit knapp 400 Mitgliedern. Darunter sind 21 Unihockeyteams, 30 bis 40 Trainer, diverse Schiedsrichter, Vorstandsmitglieder, Fotografen, eine Geschäftsstelle und verschiedene Organisationskomitees für Anlässe. «Insgesamt haben wir etwa 70 Ämter. Die meisten davon werden ehrenamtlich ausgeführt», erklärt Anita Langenegger, Präsidentin des UHC White Indians Inwil-Baar.

Löhne zu zahlen, können sich viele Vereine nicht leisten
Freiwilligenarbeit wird in den Sportvereinen des Kantons Zug grossgeschrieben. Laut kantonaler Studie werden im Kanton Zug 4060 Ämter in den Sportvereinen ehrenamtlich geführt. Pro Zuger Verein müssen im Durchschnitt 18 ehrenamtliche Ämter wahrgenommen werden. Müssten Leistungen der Freiwilligen mit einem Stundenlohn von 45 Franken entschädigt werden, so wären im Kanton Zug laut Studie rund 22,6 Millionen Franken notwendig. Doch nur gerade 3 Millionen werden faktisch für die bezahlten Ämter ausgegeben. Vor diesem Hintergrund wird klar, dass der Vereinssport im Kanton Zug ohne Freiwilligenarbeit kaum möglich und sehr teuer wäre.

Auch Anita Langenegger bestätigt, dass beim UHC White Indians Inwil-Baar lediglich die Trainer, Schiedsrichter und Vorstandsmitglieder ein kleines Entgelt erhalten. Pro Person und Jahr seien das zwischen 500 bis 1000 Franken. «Verglichen mit dem ganzen Aufwand, ist das sehr wenig Lohn. Zudem arbeiten die meisten unserer Mitglieder neben ihrem sportlichen Amt noch Vollzeit», erläutert die Vereinspräsidentin. Ein grösserer Kostenpunkt ist die Geschäftsstelle, die mit rund 6000 Franken im Jahr zu Buche schlägt. Den anderen Freiwilligen richtige Löhne zu zahlen, könne sich der Verein nicht leisten. «Wir sind auf viel Eigenleistung angewiesen. Leider wird es auch immer schwerer, passende Leute für die Ämter zu finden.»

Wie viele unzählige Stunden Freiwilligenarbeit sie selber schon geleistet hat, kann Anita Langenegger nicht genau sagen. Seit 2002 ist die Baarerin in verschiedenen Funktionen im Unihockeyverein aktiv, seit 2014 als Präsidentin. Neben ihrem Vollzeitjob übe sie wohl ein 10- bis 20-Prozent-Pensum für den Sportverein aus, so Langenegger. 2017 wurde sie am Sportforum des Kantons mit dem Zertifikat für ehrenamtliche Tätigkeit geehrt.

Baarer Unihockey-Junioren haben zu wenig Platz
Neben der Problematik, passende Leute für die ehrenamtlichen Tätigkeiten im Verein zu finden, treibt Anita Langenegger noch etwas anderes um. «Wir haben 230 Junioren und nächste Saison noch nicht genug Hallen, in denen unsere Mitglieder trainieren können.» Da man in den Hallen in Baar zu wenig Platz habe, könne man auch nicht noch mehr Junioren aufnehmen, die gerne Unihockey spielen würden. «Das ist neben der Freiwilligenarbeit ein grosses Thema für unsere Entwicklung und für andere Vereine», erklärt die Unihockeyanerin.

Zuger Vereine leben von ehrenamtlichen Helfern
Im Kanton Zug haben laut Sportstudie 78 Prozent der Vereine nur unentgeltliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 21 Prozent der Sportvereine beschäftigen mindestens eine angestellte Person, die mit über 2000 Franken pro Jahr entschädigt wird. Nur gerade ein Prozent der Zuger Vereine hat eine Mitarbeitende oder einen Mitarbeitenden mit einer hauptamtlichen Festanstellung.

Quelle: «Zuger Presse», von Laura Sibold


 

Sportvereine im Kanton Zug
Erstmals war der Kanton Zug Teil einer nationalen Erhebung über die Sportvereine, welche einem der 86 Swiss Olympic angeschlossenen Verbände angehören. Im Kanton Zug haben im Frühjahr 2016 von rund 230 Vereinen 90 Vereine an der Umfrage teilgenommen. Die befragten Vereine stammen aus 41 verschiedenen Sportverbänden. In der Serie «Sportvereine im Kanton Zug» beleuchtet die Gratis-Wochenzeitung «Zuger Presse» einzelne Themen der Studie und stellt betroffene Sportvereine vor.

 

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1.UHC Thun+9756.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+4349.000
3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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