03.
2015
Kleinfeld-Playoffs lanciert
Zum Auftakt der Kleinfeld-Playoffs setzte sich dreimal das Heimteam durch - wenn auch nur knapp, oder gar erst in der Verlängerung. Für den einzigen Auswärtssieg sorgte Nuglar United bei Blau-Gelb Cazis.
1. Liga Kleinfeld, Playoff-Viertelfinals
UHCevi Gossau - UHC Blumenstein 12:10
Der Titelverteidiger UHCevi Gossau eröffnete die diesjährigen Playoffs standesgemäss mit einem Sieg gegen einen starken UHC Blumenstein. Nach einem veritablen Fehlstart - nach fünf Minuten hiess es schon 0:2 für die Berner Oberländer - konnte der Rückstand bis kurz vor der Pause wieder ausgeglichen werden, bevor dann erneut Blumenstein eine Eintoreführug zur Pause beanspruchte.
Im zweiten Drittel drehten die Titelverteidiger den Spiess um und als männiglich glaubte, dass die Zürcher jetzt zur Kür ansetzten, kam der Doppelschlag der Berner. Beim zweiten Tee war man gleich weit wie beim ersten. Das letzte Drittel gehörte dann aber dem Titelverteidiger, der drei Tore vorlegen konnte und nichts mehr anbrennen liess, auch wenn Scharfschütze Brotschi noch das eine oder andere Mal für die Berenr Oberländer traf.
Diese Suppe ist noch nicht gegessen am nächsten Samstag in Seftigen wird es noch einen heissen Kampf geben. Wollen die Zürcher den Einzug in die Halbfinals schaffen, muss vor allem im Poweplay noch eine Schippe draufgelegt werden.
UHC Kappelen - UHC T.S. Unterkulm 12:9
Der UHC Kappelen wurde seine Favoritenrolle gerecht. Der Fehlstart wurde schnell korrigiert, die Zweitoreführung jedoch ebenso schnell wieder hergegeben, als man bei eigenem Powerplay gleich zwei Shorthander durch Charlie Peter kassieren musste. Bis zum Ende des 1. Drittel war aber auch dieser Fehltritt korrigiert und man führte erneut, diesmal mit drei Toren.
Im zweiten Drittel konnten die Tigershark die Kappeler Führung erneut wettmachen und beim Stand von 7:7 begann alles wieder von vorne. Die Kappeler hatten aber die richtige Antwort bereit und zogen bis zur zweiten Drittelspause auf 10:7 davon. Damit war der Mist geführt. Im letzten Drittel verteidigten die Seeländer ihren Vorsprung souverän.
Gespannt darf man auf das Rückspiel in Unterkulm sein. Kappelen hat im Powerplay noch Luft nach oben und die Tigersharks - ohne ihre Lebensversicherung Heiniger angetreten - ebenfalls.
UHC Mümliswil - SVL White Horse Lengnau 6:5 n.V.
Wie von den Experten vorausgesagt, war die Auseinandersetzung zwischen Mümliswil und Lengnau die engste. Die Lengnauer erwischte den besseren Start und lagen bis zum Ende des zweiten Drittels in Führung, allerdings nie mehr als mit zwei Toren. Im letzten Drittel, als die Guldentaler mit einem Tor führten, war eine Reaktion der Surbtaler gefordert, welche dank einem Freistosstor von Valentin Müller auch kam. Das Spiel hätte in der Verlängerung auf die eine oder andere Seite kippen können. Aber es war nicht Golden-Goal-Spezialist Valentin Müller der traf, sondern der Einheimische Philippe Rötheli, dem sie in Mümliswil bestimmt ein Denkmal errichten werden, sollte dies das entscheidende Goal für die Halbfinalqualifikation gewesen sein.
Blau-Gelb Cazis - UHC Nuglar United 6:8
Nachdem sich in den ersten drei Playoff-Spielen jeweils der - zumindest auf dem Papier - favorisierte Verein durchgesetzt hatte, kam es am späteren Sonntagabend in Flims doch noch zur Sensation. Den Schwarzbuben aus Nuglar wurde wenig Kredit eingeräumt und als man konstatierte, dass lediglich zwei Blöcke zur Verfügung standen, freuten sich zumindest die Bündner Anhänger auf ein Schützenfest. Das Spiel selbst warf zunächst keine hohen Wellen, das 1:0 durch Capatt war für den Aufwand der Blaugelben ein viel zu mageres Resultat und das 1:1 zur Drittelspause schmeichelte den Solothurnern, die für ihr Tor kaum drei Abschlüsse benötigten.
Im zweiten Drittel stand es dann plötzlich 1:4 aus Sicht der Bündner. Nuglar spielte mit viel Herz und einem sensationell starken Torhüter Wiedmer. Für die drei Tore brauchten sie nicht viel mehr als drei Schüsse auf das Tor von Adrian Koch und zeigten eine brutale Effizienz. Die Bündner rauften sich noch einmal zusammen und erzwangen noch vor dem zweiten Tee den Ausgleich. Zuversicht war zurückgekehrt und man war sich nicht nur unter den Zuschauern sicher, dass im letzten Drittel der Sack zugemacht würde. Umsomehr als man glaubte, dass den zwei Nugler Blöcken die Luft ausgehen würde.
Und es kam wie erwartet - zumindest in den ersten 30 Sekunden des Schlussdrittels. Ein Doppelschlag der Bündner und alles sollte den erwarteten Verlauf nehmen. Aber die zähen Schwarzbuben antworteten mit einem Doppelschlag in ebenso kurzer Zeit, der Spielstand war wieder ausgeglichen. Die Bündner wurden offenbar nervös. Die Aussenseiter schnupperten an der Sensation und spielten sich in einen Rausch. Cazis gelang nichts Zählbares mehr, auch wenn man alles probierte. Nuglar wollte keine Verlängerung, da sonst die Teamstütze Rekrut Dominik Meier in Wangen an der Aare den Zapfenstreich verpasst hätte. Zunächst ärgerte Alferd Kurtesi die Cazner mit dem 6:7 und zwei Minuten vor Schluss war machte Yannick Tanner mit dem 6:8 alles klar, die Sensation war perfekt.
Ob die Bündner die Serie noch drehen können ist ungewiss. Zu vieles stimmte nicht, zu unkoordiniert war das Anrennen. Aber auch die Solothurner sind noch nicht durch und noch einmal eine solche Effizienz an den Tag zu legen wie am Sonntagabend ist sehr, sehr schwierig. Auf jeden Fall wird auch diese Partie am nächsten Samstag in Liestal ein wahrer Thriller.