01.
2017
Schöne Bescherung
In den vergangenen Monaten nutzten viele Unihockeyvereine das Internet, um Spenderinnen und Spender für konkrete Projekte zu suchen. Crowdfunding heisst diese Errungenschaft des 21. Jahrhunderts. Wir haben uns auf die Suche nach professionellen Videos und kreativen Projektseiten gemacht.
Das Praktizieren des Unihockeysports in der Schweiz ist nicht unbedingt als finanziell besonders rentables Hobby bekannt. Deshalb haben auch ausserordentliche Investitionen an den Vorstandssitzungen der Vereine meist einen schweren Stand: neue Banden, neuer Internetauftritt, Reisen ans andere Ende der Schweiz oder gar ins Ausland - tolle Ideen, doch es fehlt das Geld. In den vergangenen Monaten haben sich deshalb zahlreiche Vereine auf Internetseiten angemeldet, die finanzielle Abhilfe versprechen. Wer jedoch denkt, man könne einfach ein paar Sätze zu seinem Hobby schreiben und das Geld fliesse danach von selbst, täuscht sich. Kreativität und vor allem beharrliches Verbreiten der Aktionen sind gefragt, denn von Personen die nie mit Unihockey in Kontakt kommen, ist hier keine Beteiligung zu erwarten.
Aufgrund des erfreulichen Saisonverlaufs haben sich die Damen des UHC WaSa ihre möglichen Spieldaten bis weit in den April hinein vorgemerkt. Um im Playoffrhythmus durch die Schweiz zu touren, wäre der Transport mit einem Reisecar dringend notwendig. Dies wird im Video auf dieser Projekt-Seite denn auch witzig und anschaulich dargestellt. 40 Tage vor der Deadline sind bereits 55% der gewünschten Summe beisammen.
Noch weiter und über die Landesgrenzen hinaus reichen die Ambitionen von Aergera Giffers. Ein Trainingslager mit Vorbereitungsturnier in Schweden soll es sein. Mit dem witzigen Slogan "Besteht Aergera den Elchtest?" verbreitete sich die Nachricht besonders schnell und die Spenden gingen durch die Decke. Auch wird noch einige Tage gesammelt!
Auf der Suche nach einem finanziellen Zustupf befindet sich derzeit auch der SV Wiler-Ersigen. Ein neues Kamera-Equipement für die Übertragung der NLA-Heimspiele wird benötigt. 11 Tage vor dem Ende der Aktion sind rund drei Viertel der Summe beisammen. Die gleiche Anschaffung wurde von den Tigers Langnau bereits vor einigen Monaten erfolgreich finanziert. Sogar den satten Betrag von 6'500 Franken konnte Floorball Köniz vor zwei Jahren auftreiben, um die Betreuung der Leistungsteams durch einen Mentaltrainer zu finanzieren.
Doch man muss nicht ein grosser Nationalliga-Verein sein, um beim Crowdfunding Erfolg zu haben. Dies bewies in jüngerer Vergangenheit der UHC Biel-Seeland mit der Anschaffung neuer Banden. Sogar einen fünfstelligen Betrag brachte der renommierte Kleinfeld-Verein UHC Nuglar United beisammen und konnte somit gleich alle Teams auf einen Schlag neu einkleiden.
Beim Crowdfunding kriegt jeder Spender eine kleine Gegenleistung für seinen Beitrag. Hier scheinen die Vereine ihr Zielpublikum richtig erkannt zu haben. Da praktisch alle Gönner aus der erweiterten Unihockey-Familie stammen (Mitglieder, Freunde, Verwandte, Ehemalige) ähneln sich auch die kleinen Dankesgeschenke. Je nach gespendetem Betrag darf man sich auf Einladungen an Heimspiele, Aperos, News via Postkarte oder Whatsapp-Gruppen oder aber signierte Trikots, Auswärtsfahrten und Trainingsbesuche bei der untersetützten Mannschaft freuen. Nachahmen ist auf jeden Fall empfohlen!