03.
2018
Wächter und Lackova hören auf
Wie der "Zürcher Unterländer" in seiner gestrigen Ausgabe berichtete, tritt Stephan Wächter als Cheftrainer und Sportchef der Hot Chilis zurück. Er zieht damit die Konsequenzen aus der unbefriediegenden Saison. Auch Hanka Lackova tritt als Spielerin zurück.
Die Aufstiegsträume der Hot Chilis Rümlang-Regensdorf sind geplatzt. Wieder einmal. Gäbe es für die Geschichte der Chilis in diesem Jahrzehnt einen Titel zu finden, «Endstation Halbfinal» wäre gesetzt. Zum sechsten Mal in Folge enden die NLB-Playoffs für die Rümlangerinnen bereits eine Runde vor dem Finale. Diesmal mussten sie alle Hoffnungen an einem einzigen schwarzen Wochenende begraben.
Nachdem die Hot Chilis in der Best-of-3-Serie gegen Dürnten vor Wochenfrist mit einem Sieg vorgelegt hatten, verloren sie, die überlegenen Qualifikationssiegerinnen, die ihre Aufstiegsambitionen nie so deutlich kommuniziert hatten wie vor dieser Saison, die beiden folgenden kapitalen Partien. Zuerst unterlagen sie am Samstag auswärts unglücklich 2:3. Chefcoach Stephan Wächter haderte im Nachhinein vor allem mit dem Lattenschuss von Hanka Lackova und einem aberkannten dritten Treffer, bei dem die Schiedsrichter eine Kickbewegung ausgemacht haben. Am späten Sonntagabend ging dann auch die entscheidende dritte Partie in der heimischen Heuelhalle vor fast 200 Zuschauenden an die Riders - diesmal etwas deutlicher mit 3:5. Nach einem starken ersten Drittel summierten sich im Spiel der Chilis die Fehler und missratenen Abschlüsse.
Auch Lackova hört auf
Chefcoach Wächter wirkt einen Tag nach dem Playoff-Aus noch immer ratlos. Er habe schlecht geschlafen, sagt er, er fühle sich leer, die Situation sei schwierig. Wieso seine Equipe konsequent im Halbfinal aussteigt, ist für ihn nicht die wesentliche Frage. «Vielmehr geht es darum, warum wir im entscheidenden Spiel, dann, wenn es wirklich darauf ankommt, nicht parat sind.» Das habe er in den vergangenen vier Jahren versucht zu ändern, erklärt er und kommt zum Schluss: «Ich habe mein Ziel nicht erreicht.» Daraus zieht Wächter nun die Konsequenzen und tritt als Chefcoach und Sportchef zurück nach 16 Jahren, in denen er ohne Unterbruch an der Bande eines Unihockey-Frauenteams gestanden hat, zuletzt vier Saison für das Fanionteam der Hot Chilis.
Mit Wächter geht auch seine Freundin und Leistungsträgerin Hanka Lackovä. Die ehemalige tschechische Internationale hängte nach ihrem Rücktritt 2016 beim damaligen Schweizer Meister Piranha Chur noch zwei Saisons im Furttal an und war auch heuer eine der prägenden Figuren im Spiel der Hot Chilis. Hinter ihrer Sturmpartnerin Vanessa Kapp war sie in der Qualifikation die zweitbeste Skorerin der Liga. Auch das ist ein Grund, warum Wächter noch nie so überzeugt war wie in der aktuellen Spielzeit, dass es klappen könnte mit dem Sprung in die NLA: «Unser Kader ist sehr gut zusammengestellt, es harmoniert. Technisch sind wir in der Liga überlegen. Wenn, dann haben wir unseren Schwachpunkt im physischen Bereich.»
Nachfolger gesucht
Darum wird sich in Zukunft ein anderer Coach kümmern müssen. Einen Nachfolger oder eine Nachfolgerin zu finden, ist Wächters letzte Aufgabe, die er für die Hot Chilis erledigt. Zuerst werde er jetzt Gespräche mit den Assistenztrainern Pascal Meier und Florian Fauser führen, sagt er zum weiteren Vorgehen und hängt mit einem leicht gequälten Lächeln an: «Sie glauben noch nicht ganz, dass es mir ernst ist mit dem Rücktritt.»
Quelle: «Zürcher Unterländer», von Marisa Kuny