01.
2014
Aergeras Siegesserie gestoppt
An diesem Sonntag wurde das Heimspiel von Aergera Giffers für einmal in der Unihockey Arena in Urtenen-Schönbühl ausgetragen. Der Gegner aus Davos, die zwar mengenmässig dem kompletten Giffers unterlegen waren, konnte zuletzt Höhenflüge erleben: In der vorigen Runde bezwangen sie Zugerland mit 10:3 und konnten das Schlusslicht an eben diese abgeben. Für Giffers sind die Spiele gegen dieses Team stets schwierig und mit grosser Anstrengung verbunden, denn die Iron Marmots machen ihrem Namen Ehre und besitzen einen eisernen Abwehrriegel, der gepaart ist mit einem blitzschnellen Konterspiel.
Die Devise zu Beginn hiess also: nicht zu aggressiv spielen und selbst auf Konter spekulieren. Aergera konnte mit drei Sturmlinien agieren, doch ehe die erste Linie ihren zweiten Einsatz antreten konnte, lag man schon mit 0:2 im Hintertreffen. Die Bündnerinnen stellten ihren Torriecher gnadenlos unter Beweis: Das 0:1 war ein sogenannter Abstauber vor Roux' Tor und das 0:2 einer der so berüchtigten Konter. Wieder war Giffers zu harmlos in der eigenen Zone und die Gegnerinnen liessen sich nicht zweimal bitten. Aergera war diese Situation nicht unbekannt, denn es muss im ersten Drittel meistens einen Rückstand wieder gutmachen. Man spielte schnell nach vorne und nahm die Abschlüsse, doch der Abwehrriegel und insbesondere die Torhüterin waren auch an diesem Tag schwer zu durchbrechen. In der 12. Minute gelang Buri nach Zuspiel von Dietrich der Anschlusstreffer zum 1:2. Ein verdeckter Weitschuss, der noch leicht abgelenkt wurde, vermochte die Torhüterin zu passieren. Man spürte nun, dass man nah dran war und versuchte weiterhin alles in der Offensive. Dies geschah aber offenbar auf Kosten der Defensive, denn ein erneuter Konter in der 15. Minute konnte nur noch durch ein Foul unterbunden werden. Den fälligen Penalty verwertete die Davoserin souverän und wieder war der Vorsprung auf zwei Tore ausgebaut. Spätestens da wusste Aergera, dass es solche Gegenstösse schon im Keim ersticken muss, damit die eiskalten Stürmerinnen nicht entwischen konnten. In der 17. Minute war es Dietrich, die sich ein Herz fasste, und einen Weitschuss abgab. Ähnlich wie bei Buris Tor fand auch hier der Ball den (Um-)Weg ins Davoser Tor. Aber noch vor der ersten Pause musste Giffers einen erneuten Gegentreffer in Kauf nehmen. Das Resultat von 2:4 zur Pause war so zu erklären, dass die Davoserinnen beinahe eine 100%ige Chancenverwertung vorweisen konnten und Giffers in der Defensive zu passiv agierte, sowie in der Offensive zu viel Aufwand betreiben musste, um ein Tor zu erzielen.
Im zweiten Abschnitt war es erneut Aergera, das mehr Ballbesitz hatte und mehr fürs Spiel tat. Die Abschlüsse wurden jedoch entweder geblockt oder spätestens von Torhüterin und Torumrandung gestoppt. Auch ein Überzahlspiel konnte Aergera nicht zu seinem Vorteil nutzen, denn Davos verteidigte mit Frau und Maus ihr Tor. Bereits in der 22. Minute erhielt das Heimteam (wieder durch einen Konter) das vorentscheidende 2:5. Nun wusste man zu Seiten Giffers, dass es schwierig werden würde, einem drei-Tore-Rückstand hinterherzurennen und gleichzeitig weitere Gegentreffer zu verhindern.
Im letzten Abschnitt wurde auf zwei Linien zurückgestaffelt, denn das Hauptziel war klar: Tore mussten her. Doch es war fast zum Verzweifeln, denn der Ball wollte einfach nicht rein. Nebst der konsequenten Abwehrarbeit der Bündnerinnen war es zuweilen auch das nötige Glück, das dem Leader fehlte. Zahlreiche Schüsse gingen an den Pfosten und an die Latte oder der Ball kam gar nicht erst aufs Tor, obwohl der Kasten offen gewesen wäre. In den letzten acht bis zehn Minuten spielte Giffers fast ausnahmslos ohne Torhüterin und mit einer sechsten Feldspielerin. Man spielte geduldig rund herum - manchmal schon fast zu geduldig, denn es gab nur wenig Abschlussversuche. In der 54. Minute gelang dem Geburtstagskind Bapst aus spitzem Winkel der Treffer zum 3:5. Danach blieb die Taktik dieselbe und man griff weiterhin in Überzahl an. Trotz allem fielen in der Raiffeisen Unihockey-Arena keine weiteren Tore mehr und der Leader aus Giffers musste seine dritte Niederlage der Meisterschaft hinnehmen.
Ein weiteres Mal hat man sich an den eisernen Murmeltieren die Zähne ausgebissen und trotz mehr Ballbesitz verloren. Das grösste Defizit bei Giffers war am Sonntag definitiv bei der Chancenverwertung. Daran muss bis zu den Playoffs, die Giffers vor einer Woche schon definitiv erreicht hat, noch hart gearbeitet werden.
Aergera Giffers-Marly - I. M. Davos-Klosters 3:5 (2:4, 0:1, 1:0)
Raiffeisen unihockeyARENA, Urtenen Schönbühl. - 68 Zuschauer. - SR Chuard/Riedweg.
Tore: 2. Huovinen (Paschoud) 0:1. 2. Von Escher (Wilhelm) 0:2. 12. Buri (Dietrich) 1:2. 15. Mathis (Huovinen) 1:3. 17. Dietrich (Buri) 2:3. 19. Wilhelm 2:4. 22. Paschoud (Huovinen) 2:5. 54. Bapst (Buri) 3:5.
Strafen: keine Strafen gegen Aergera Giffers-Marly. 1mal 2 Minuten gegen I. M. Davos-Klosters.
Aergera: Roux; Dietrich, Vonlanthen; Ruffieux, Wohlhauser, Feller; Weibel, Wyder; Bapst, Schürch, Schwab; Buri, Köstinger, Beck; Wieland, Berti, Brügger; Etter (Ersatz).