01.
2010
Den Leader besiegt – Ligaerhalt geschafft
Dass dieses Unterfangen nicht ganz einfach zu bewältigen war, wurde schon bei der Anfahrt deutlich: Ferienbeginn in vielen Kantonen, stundenlange Schneefälle und ein paar Unfälle auf der Autobahn sorgten für Stau und eine einstündige Verspätung des Könizer Cars. Als der Car dann endlich vor der Halle hielt, waren alle erleichtert - zu früh, wie sich herausstellte: Der Spielort war in die Kantihalle verlegt worden, man stand aber vor der Kasernenhalle. Endlich in der richtigen Halle angekommen, wurde flugs aufgewärmt, eingeschossen und schon ging es los.
Das Spiel begann wie das Einspielen der Bernerinnen: temporeich und abschlussstark. Auf beiden Seiten wurden schöne Angriffe vorgetragen, den ersten Tor-Erfolg konnte dann Frauenfeld verbuchen. Mitte Saison konnte Köniz jeweils auf Rückstände nicht reagieren, nicht so am Samstag: Das Gegentor beflügelte die Mannschaft, mit 3 Linien wurde aus einer sicheren Defensive angegriffen und diese Spielweise führte kurz vor der Pause zum wichtigen Ausgleich durch Haberstock auf Pass von Kocher. Im zweiten Drittel legte Köniz und vor allem die erste Linie los wie die Feuerwehr: Haberstock und Kocher erhöhten auf 3:1, Frauenfeld wurde mit schnellen Pässen ausgespielt, konnte sich nur noch mit unerlaubten Mitteln wehren. Die 2-Minuten-Strafe gegen Frauenfeld und das darauf folgende Powerplay konnte aber leider nicht ausgenützt werden, das Mitteldrittel ging mit 2:0 an Köniz.
Voller Zuversicht und mit dem 2-Tore-Vorsprung im Rücken ging es ins letzte Drittel gegen ein wie erwartet sehr offensives Thurgauer Team. Bis hinters Tor wurden die Könizer Verteidigerinnen verfolgt und unter Druck gesetzt, bereits 49 Sekunden nach Anpfiff konnte Frauenfeld den Anschlusstreffer verbuchen, 10 Minuten später sogar zum Ausgleich einschiessen. Ein Unentschieden reichte für Köniz aber nicht zum Ligaerhalt, da es zwischen den Hot Chilis Rümlang und Thun ebenfalls unentschieden stand - und damit die Chilis für die Finalrunde qualifiziert gewesen wären. Sollte dieses Unentschieden also die Entscheidung gewesen sein? Nein - Köniz kämpfte sich zurück ins Spiel, lancierte immer wieder die Top-Stürmerinnen und 4 Minuten vor Schluss tankte sich Stähli durch alle Frauenfelderinnen durch und schoss zum 4:3 ein, ehe wiederum Haberstock auf Pass von Calderari den Sack zumachte und das Tor zum 5:3-Schlussstand erzielte.
Nach der Schlusssirene und der Gewissheit: Die Chilis haben verloren, Köniz hat den Ligaerhalt geschafft, kannte der Jubel der Könizerinnen keine Grenzen. In extremis hatte man sich für die Finalrunde qualifiziert und gezeigt, wohin Floorball Köniz gehört - in die NLB! Dieses spannende und hochstehende Spiel entschädigte für so manche Niederlage und Enttäuschung im Verlauf der Saison.
Red Lions Frauenfeld - Floorball Köniz 3:5 (1:1/0:2/2:2)
Kantihalle, Frauenfeld. - 94 Zuschauer. - SR Friemel/Haldimann.
Tore: 9. Diethelm (G. Wetzel) 1:0. 20. Haberstock (Kocher) 1:1. 23. Haberstock (Kocher) 1:2. 29. Kocher 1:3. 41. Ott (Diethelm) 2:3. 53. B. Hasler (Muster) 3:3. 57. Stähli 3:4. 60. Haberstock (Calderari) 3:5.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen Frauenfeld, keine gegen Köniz.
Bemerkungen: 57. Time-Out Frauenfeld; 60. Timeout Köniz.