04.
2022
Salo zu den Jets, Trainer bleiben
Mit Teppo Salo kriegen die Jets finnische Verstärkung für die Offensive. Die Verträge mit den beiden Schweden Emil Johansson und Jacob Glas werden hingegen nicht verlängert. Headcoach Sven Engeler wird weiterhin von Simone Berner und Benjamin Reusser assistiert, Michael Schmied beendet seine Karriere als Spieler und ergänzt den Staff.
Der 24-jährige Teppo Salo stösst vom finnischen Verein Westend Indians ins Zürcher Unterland. Für die Indians absolvierte Salo die letzten drei Saisons in der höchsten finnischen Liga (F-Liiga). Seit seinem Debüt 2017 im Fanionteam seines Stammvereins Rangers ging die Karriere stetig bergauf: Teaminterner Topskorer bei den Rangers, Transfer und Feuertaufe in der F-Liiga bei den Westend Indians.
Aufgefallen ist Sportchef Samuel Kuhn insbesondere die Konstanz von Salo: „Teppo liefert seit Jahren konstante Skorerwerte in der F-Liiga, er hat eine gute Physis, ist von grösseren Verletzungen verschont geblieben, kein Durchhänger, keine lange Anpassungszeit". Dass Salo sich auch in der Schweiz schnell akklimatisieren wird, davon ist Kuhn überzeugt: „Teppo ist ein bodenständiger Typ, unkompliziert, ein Krampfer auf dem Feld, absolut teamdienlich." Salo selbst sieht den idealen Zeitpunkt für einen Wechsel in die Schweiz gekommen: „Einen Wechsel hatte ich schon seit ein paar Jahren im Kopf. Nun passt es auch mit dem Studium. Ich freue mich sehr auf Land, Leute, den Verein und eine neue Liga. Von ehemaligen Spielern und Coaches habe ich nur positives über die Organisation gehört". Salo wird Ende Juli/anfangs August in Kloten erwartet und wird anschliessend mit dem Team ins Trainingslager und ans Czech Open in Prag reisen.
Wechsel zeichnet sich ab
Dass es zu einem Wechsel auf den Ausländerpositionen kommen wird, war der sportlichen Führung und dem Coaching-Staff nach dem Halbfinal-Out klar. Denn die sportlichen Ziele werden in der Saison 22/23 höher gesteckt. „Dementsprechend benötigen wir eine Qualitätssteigerung bei Schweizer sowie auch ausländischen Spielern", erklärt Kuhn. Die Verträge mit Emil Johansson und Jacob Glas werden somit nicht mehr verlängert. Beide bleiben aber im Zürcher Unterland wohnhaft. Johansson stiess 2019 zu den Jets und war auf Anhieb einer der produktivsten NLB-Verteidiger. Jacob Glas wurde 2020 vom damaligen Champions Cup Sieger und mehrfachen schwedischen Meister Storvreta IBK verpflichtet. Über weitere Söldner-Rochaden wird demnächst kommuniziert.
Kontinuität im Staff
Headcoach Sven Engeler verlängert seinen Vertrag um mindestens eine Saison bis 2023. Auch die beiden ehemaligen Internationalen Simone Berner und Benjamin Reusser verlängern ihre Verträge. Die Kontinuität hinter der Bande ist keine Überraschung: Das Team hat in der abgelaufenen Saison einen Steigerungslauf hingelegt und einen Schritt vorwärts gemacht. Dem Staff gelang es auch, junge Spieler wie Connor Swales oder Rodrigo Hitz zu integrieren und ihnen eine tragende Rolle zuzuweisen. Ebenfalls konnten die Jets erstmals seit dem Abstieg 2018 eine Viertelfinalserie gewinnen. „Wir mussten uns in der NLA-Vergangenheit immer gegen unten orientieren, viele Niederlagen einstecken. Auch in der ersten NLB-Saison 19/20 flogen wir im Viertelfinal raus. Der Gewinn dieser Serie gegen Eggiwil war für uns deshalb mental eminent wichtig", erklärt Sportchef Samuel Kuhn.
Auch wenn das anschliessende klare 0:3-Out gegen Basel Regio aufs Gemüt von Spielern, Staff und Sportchef schlug, ist Kuhn überzeugt, dass der „Turnaround" geschafft ist und der Weg der Jets noch stärker nach oben zeigen wird. „Die Qualität im Nachwuchs wird Jahr für Jahr besser. Der Staff vereint viel Unihockey-Fachkompetenz, er ist eingespielt, er fordert viel ein von den Spielern, schenkt ihnen aber auch viel Vertrauen. Ich bin absolut überzeugt davon, dass sie das Team in der nächsten Saison weiterentwickeln werden", so Kuhn. Für Sven Engeler, welcher auf die Saison 21/22 das Team übernahm, stand alles andere als eine Vertragsverlängerung gar nicht zur Diskussion. „Die Jets sind für mich eine Herzensangelegenheit. Der Verein entwickelt sich in die richtige Richtung. Mein Ziel ist es, diesen Verein zurück in die NLA zu führen und dort nachhaltig zu etablieren", meint Engeler zur Vertragsverlängerung.
Eintausch Stock gegen Taktiktafel
Mit der Halbfinal-Serie ging auch die lange und von mehreren Erfolgen gesäumte Unihockeykarriere von Michael Schmied zu Ende. Leider nicht wie gewünscht mit einem Sieg, sondern in Isolation. Denn Schmied war aufgrund eines positiven Coronatests zum Zuschauen verdammt und verfolgte das Ausscheiden der Jets via Livestream. Nun freut er sich auf seine neue Rolle: „Ich werde mich verstärkt um die Defensive und das Boxplay kümmern". Schmied hat eine lange Aktivzeit hinter sich, er spielte unter anderem für den HC Rychenberg und Waldkirch-St. Gallen in der Nationalliga A. Seit 2019 trug er das Leibchen der Jets. Auch als Assistenztrainer sammelte er bei Waldkirch-St. Gallen sowie dem UHC Dietlikon schon Trainererfahrungen. Nun gibt er seine Erfahrung als Spieler und Trainer aus 15 Jahren Nationalliga-Unihockey weiter an die nächste Generation. „Michi ist keiner, der den Kopf in den Sand steckt und aufgibt. Mit seiner Mentalität und Erfahrung ist er ein Gewinn für uns", ist Kuhn überzeugt.