10.
2017
„Wir sind zum Spass hier“
Nach fünf gespielten Runden in der NLB liegt Aufsteiger Pfannenstiel auf einem Playoffrang und war nur zum Saisonbeginn gegen Sarnen chancenlos. unihockey.ch hat bei Stürmer Florian Hafner nachgefragt.
Am letzten Wochenende hast du Sekunden vor dem Ende gegen Floorball Thurgau den Ball an die Latte gehämmert - wäre der Ausgleich zum 4:4 verdient gewesen?
Florian Hafner: Ich denke schon. Im Mitteldrittel kamen wir zwar etwas unter die Räder, ansonsten hielten wir aber gut mit.
„Gut mithalten" heisst, Pfanni gefällt sich in der Rolle des Aussenseiters gegen Teams mit grossen Ambitionen?
Wir gehen schon in jede Partie, um sie auch zu gewinnen. Gut, gegen Spitzenteams wie Basel, Sarnen oder Thurgau mit etwas mehr Respekt als sonst. Bisher haben wir jedenfalls mit Ausnahme des 2:8 gegen Sarnen in allen Partien - eben - gut mitgehalten.
Viele Vereine streben während Jahren den Aufstieg in die NLB an, schaffen es aber nicht oder erst spät (Fribourg). Warum klappen solche Dinge bei „Pfanni" einfach?
Es liegt an der Stimmung im Team. Wir trainieren nur zweimal in der Woche, wobei nebenbei natürlich privat auch polysportive Aktivitäten auf dem Programm stehen - das macht uns unbekümmert stark. Der Verein kann es sich leisten, Anfragen von NLA-Spielern und sogar Ausländern abzulehnen, weil diese nicht ins Teamgefüge passen würden. Wir bekommen keine Entschädigung, wir sind einfach zum Spass hier.
Das heisst, um aufgenommen zu werden, müssen Spieler einen Humortest bestehen?
Ich kenne die Aufnahmekriterien selber nicht so genau (lacht).
Du wurdest beim UHC Uster „gegangen", richtig?
Ja, mein Vertrag wurde nicht mehr verlängert. Ich wäre gerne geblieben, hätte aber vielleicht eine Doppellizenz vorgeschlagen.
Uster liegt unter dem Strich und scheint nicht weiter zu sein als in anderen Jahren. Ohne dich gehts also nicht besser.
Ich glaube nicht, dass es in Uster am Kader liegt. Bezüglich Teamgeist zum Beispiel liegen zwischen Uster und Pfanni Welten.
Ist für dich das Thema NLA durch?
Eigentlich war GC ein Thema. Aber im Printmagazin von unihockey.ch hat Christoph Meier ja von einem Ustermer erzählt, der nach einem Blick auf den intensiven Trainingsplan nichts mehr von einem Transfer wissen wollte...
Das warst du?
Genau (lacht). Wobei auch der Transfer von Claudio Laely eine Rolle gespielt hat. Im Moment könnte ich sagen, dass ich nach den Verletzungen Laelys und Scalvinonis als Rechtsausleger wohl sogar gespielt hätte. Aber es ist gut so, wie es jetzt ist - und die Zukunft wird zeigen, ob sich nochmals ein NLA-Fenster öffnet oder nicht.
Was liegt denn mit Pfanni in dieser NLB-Saison drin?
Ich denke schon, dass wir einen Playoffrang erreichen können. Dafür müssen wir aber demnächst auch wieder punkten. „Es war knapp" reicht dafür nicht mehr. Doch ich bin zuversichtlich.