02.
2012
Bitteres Saisonende für Sargans
Die Saison 2011/12 hat für den UHC Sarganserland mit einer riesigen Enttäuschung geendet: Im vierten Play-off-Viertelfinale gegen March-Höfe verspielte der UHCS eine Drei-Tore-Führung und verlor mit 3:4 das Spiel und mit 1:3 die Serie.
Kurz vor acht Uhr am Samstagabend verstummten die Sarganserländer «Glunggen» auf der mit 300 Zuschauern gutbesuchten Tribüne in Sevelen, während die «Ischällner» wohl noch weit unten in der March zu hören waren. Die «roten Teufel» aus March-Höfe hatten in einer heroischen Aufholjagd aus einem 0:3-Rückstand bei Spielhälfte, noch einen 4:3-Sieg erkämpft. Während die Märchler Spieler ihr Glück kaum fassen konnten und den ersten Halbfinal-Einzug in der Vereinsgeschichte überschwänglich feierten, war bei den Sarganserländern Katzenjammer angesagt. Wie begossene Pudel sassen die tief enttäuschten Spieler auf der Spielerbank und verstanden die Welt nicht mehr. Mit 1:3 waren sie aus den Viertelfinals geflogen, bereits Ende Februar war die Saison zu Ende. So früh wie seit Jahren nicht mehr.
Trügerischer Vorsprung
Routinier Jim Giger fand als einer der Ersten wieder die Worte. «Das Spiel widerspiegelte den ganzen Saisonverlauf», sagte der Grabser nüchtern. Im Gegensatz zu den Spielen 2 und 3 waren die Sarganserländer diesmal mit dem Anspiel bei der Sache. Zwei Drittel lang waren sie die klar bessere Equipe und hatten das Spiel im Griff. Marc De Coi (15.) und der aufgerückte Verteidiger Stefan Roider (20.) erzielten im ersten Drittel die beruhigende 2:0-Führung. Danach erwischte Emanuel Furger in der 26. Minute Gästetorwart Matthias Mäder aus einem unmöglichen Winkel zum 3:0. Die Sache schien gelaufen, so schien es. Alleine die Höhe des UHCS-Siegs stand noch zur Debatte. Der Märchler Anschlusstreffer (38.) war nur ein kleiner Fleck im Reinheft.
Busers Hattrick entscheidend
Das ganze Spiel kippte mit dem 3:2-Anschlusstreffer der unermüdlich kämpfenden Gäste in der 43. Minute. Wie weggeblasen war die Selbstsicherheit der Sarganserländer in der Abwehr, die Leichtig- und Genauigkeit im Spielaufbau sowie der Überraschungsmoment vor dem Märchler Tor. Zuerst schwand die Hoffnung auf das Retten des Vorsprungs über die Zeit (54.) und 67 Sekunden vor Schluss auch noch diejenige auf die Verlängerung. Andreas Buser schoss mit seinem dritten Treffer die entfesselten Ausserschwyzer ins Glück und die Sarganserländer ins Elend. Besonders bitter: Kurz vor dem Ausgleich verpasste Emanuel Furger das 4:2 alleinstehend vor dem Tor. Es wäre die Entscheidung für den UHCS gewesen. So blieb es nur eine ärgerliche Randnotiz.
Nie in Schwung gekommen
Schon rasch nach der bitteren Niederlage begann die Ursachenforschung. «Die Chancenauswertung war eines der Probleme», analysierte Stürmer Mario Gamma. Auch an den Trainingsleistungen sei es gelegen, war Sturmpartner Giger überzeugt. Fakt ist: Der UHCS konnte keine Steigerung gegenüber der Vorsaison erzielen, während die Konkurrenz allesamt zulegte. Zu viele Spiele gingen bereits in der Qualifikation ärgerlich verloren. Was besonders ärgerlich war: Die Mannschaft konnte selten bis nie ihr Potenzial abrufen und bereits leichte Gegenschläge konnten das UHCS-Boot in Turbulenzen bringen. Dies war in den Play-offs augenscheinlich. Während die Märchler nach der schwachen Startvorstellung die Ärmel hochkrempelten und in den folgenden Partien auch in kritischen Situationen niemals aufgaben, waren die Sarganserländer überzeugt, dass sie die Serie auch mit weniger Aufwand für sich entscheiden können. Die Quittung folgte auf dem Fuss. March-Höfe hat sich die Halbfinalqualifikation redlich verdient, während der UHCS nun um einiges früher sich Gedanken zur Zukunft machen kann.
Sarganserland - Red Devils March Höfe Altendorf 3:4 (2:0, 1:1, 0:3)
Gadretsch Sevelen. - 300 Zuschauer. - SR Kaiser/Meier.
Tore: 15. De Coi (Sturzenegger) 1:0. 20. Roider (Grass) 2:0. 26. Emanuel Furger (Arambasic) 3:0. 38. Buser (Ruoss) 3:1. 43. Keller (Schmid) 3:2. 54. Buser (Jud) 3:3. 59. Buser (Keller) 3:4.
Strafen: keine gegen Sarganserland, 1mal 2 Minuten gegen March-Höfe.
Sarganserland: Arambasic; Britt, Samuel Altherr; Sturzenegger, Roider; Bozatzis, Fretz; Kohler, Giger, Emanuel Furger; De Coi, Pfiffner, Grass (41. Stucki); Gamma, Good, Remo Furger (41. Riedi).
March-Höfe: Matthias Mäder; Silvan Fagagnini, Molinari; Burlet, Ruoss; Schwyter, Rüttimann; Hess, Marcel Züger, Florin Fagagnini; Huber, Buser, Jud; Roger Züger, Oliver von Wartburg, Schmid; Keller.
Bemerkungen: Sarganserland ohne Adrian Altherr (Ausland), March-Höfe ohne Mark von Wartburg (verletzt).- 46. Tor Roger Züger aberkannt (hoher Stock), 58:53 Time-out Sarganserland, anschliessend ohne Torhüter. - Sturzenegger (Sarganserland) und Buser (March-Höfe) als beste Spieler ausgezeichnet. - Sehr gute Schiedsrichterleistung.