09.
10.
2017
NLB Männer | Autor: Ad Astra Sarnen

Fribourg bezwingt auch Sarnen

Ad Astra Sarnen verliert das hart umkämpfte Heimspiel gegen den Aufsteiger Floorball Fribourg mit 3:4 nach Verlängerung.

Fribourg bezwingt auch Sarnen Roger Berchtold erlitt mit Sarnen eine empfindliche Niederlage. (Bild: Damian Keller/Archiv)

60 Minuten reichten nicht, um einen Sieger im Aufeinandertreffen zwischen Ad Astra Sarnen und Floorball Fribourg auszumarchen. Der Schluss des Spiels in der Verlängerung passte dann aus Sicht des Heimteams zur Partie: Fribourg lancierte einen Konterangriff, Torhüter Mario Britschgi wehrte den Abschluss von der Seite zwar ab, der Ball prallte aber vors Tor auf den Schuh eines eigenen Verteidigers und von dort direkt über die Linie ins Netz. Ein unglücklicher Treffer, welcher den Gästen den vielumjubelten Extrapunkt sicherte. Floorball Fribourg war das glücklichere Team in diesem Spiel. «Aber immerhin stehen wir nicht ganz mit leeren Händen da, was bei diesem Spielverlauf durchaus möglich gewesen wäre», meinte Marco Schöni nach Spielschluss. «Trotzdem ärgert es natürlich, dass wir nicht zumindest den Zusatzpunkt holten. Aber das Spiel wollte scheinbar heute einfach nicht auf unsere Seite kippen.»

Zwei torarme Drittel
Die Partie zweier abgeklärten Mannschaften war über lange Zeit eher unspektakulär und lebte hauptsächlich von der Spannung. Zwei frühe Strafen bremsten die Sarner zu Spielbeginn aus. Beide Unterzahlsituationen überstanden sie jedoch schadlos, im Anschluss kam das Heimteam immer besser ins Spiel. Ad Astra hatte zwar viel Ballbesitz und trug Sorge zum Ball, hatte aber Mühe gegen die gut und kompakt stehenden Gäste zu zwingenden Chancen zu kommen. Es bedurfte - einmal mehr - einer Überzahlsituation, ehe das erste Tor gelang: Lauri Liikanen traf mit einem seiner gefürchteten Drehschüsse kurz vor dem Pausenpfiff zum 1:0 für Sarnen.

Im Mitteldrittel glich das Spiel dem Geschehen in den ersten 20 Minuten. Ad Astra dominierte, fand den direkten Weg aufs Tor der Freiburger aber zu selten. Und wenn ein Sarner mal in einer guten Abschlussposition war, scheiterte er entweder am eigenen Unvermögen oder am stark aufspielenden Freiburger Schlussmann Krattinger. Auf der Gegenseite kamen die Fribourger im Mittelabschnitt nur sehr selten vors Tor von Britschgi. Umso überraschender kam der Ausgleich für die Gäste zu Stande: Die Sarner schenkten mit einem dummen Ballverlust Streit den Ball, dieser versenkte ihn platziert und humorlos via Torlatte zum 1:1 in die Maschen. Somit war das Spiel mit Beginn des Schlussabschnitts wieder ausgeglichen.

Turbulente Schlussphase
Der Spielverlauf liess vermuten, dass der nächste Treffer in dieser Partie ein sehr wichtiger werden würde. Dieser gelang den Gästen: 53 Minuten waren gespielt, als Travanti mit einem abgefälschten Schuss aus dem Slot das 1:2 für die Üechtländer erzielte. Die Sarner waren darob sichtlich geschockt, genau 30 Sekunden später gelang den Gästen gar das 1:3. Moilanen reagierte und nahm ein Timeout. «Das war schon eine harte Wendung. Wir wähnten das Spiel unter Kontrolle, kassierten dann aber einen Doppelschlag und waren plötzlich unter Zugzwang», meinte Marco Schöni. Sechs Minuten blieben den Sarnern noch, um die Niederlage in der regulären Spielzeit abzuwenden. In die Hände spielte Ad Astra kurz darauf, dass zum vierten Mal an diesem Abend ein Freiburger auf die Strafbank geschickt wurde. Erneut war es Liikanen, welcher seinen ersten Treffer quasi kopierte und im Powerplay auf 2:3 verkürzen konnte. Eine Minute später war der Ausgleich Tatsache. Höltschi traf mit einem platzierten Drehschuss von der Seite via Pfosten ins Netz.

In der Verlängerung hatten beide Teams ihre Chancen. Roman Schöni traf mit einem Abschluss nur den Pfosten, der Ball wollte jedoch nicht ins Tor kullern. Auf der Gegenseite hielt Britschgi in der 67. Minute einen streng gepfiffenen Penalty. Auch die folgende vierte Unterzahlsituation überstanden die Sarner schadlos, ehe dann der aus Sicht des Heimteams unglückliche vierte Gegentreffer doch noch fiel. «Alles in allem spielten wir heute nicht schlecht. Wir haben aber zu wenig aus unserem Ballbesitz gemacht. Wir hatten zu wenig Abschlüsse aus den wirklich gefährlichen Zonen vor dem Tor und vor dem gegnerischen Tor oft zu wenig Verkehr», bilanzierte Marco Schöni. Ein einfaches Fazit zog ein genervter Mario Britschgi: «Mindestens zwei der vier Treffer haben wir den Freiburgern geschenkt. Sie schenkten uns keinen und haben sich mit ihrem disziplinierten Spiel belohnt. Wir müssen uns selbst an der Nase nehmen.»




Ad Astra Sarnen - Floorball Fribourg 3:4 n.V. (1:0, 0:1, 2:2, 0:1)
Dreifachhalle, Sarnen. 250 Zuschauer. SR Ardielli/Häusler.
Tore: 19:05 Liikanen (Markström/Ausschluss Kunz) 1:0. 39. Streit 1:1. 53:16 Travanti (Streit) 1:2. 53:46 Stirnimann (Müller) 1:3. 57. Liikanen (Eronen/Ausschluss Barbey) 2:3. 58. Höltschi (Markström) 3:3. 69. Roulin 3:4 (Eigentor).
Strafen: Je 4mal 2 Minuten.
Sarnen: Britschgi; Höltschi, Markström; Läubli, Pass; Berchtold; Boschung, Amstutz, Eronen; Abegg, Zurmühle, R. Schöni; Haas, M. Schöni, C. von Wyl; Liikanen, Ming.
Fribourg: Krattinger; Weibel, Kunz, Meyer, Jungo, Köstinger, Staub, Barbey; Roulin, Travanti, Müller, Zufferey, Stirnimann, Hayoz, Zürcher, Rolli, Frischknecht, Brodard, Streit.
Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Dubacher und J. von Wyl (alle Ersatz) sowie B. von Wyl (verletzt). 54. Timeout Sarnen. 67. Britschgi hält Penalty von Streit. Höltschi (Sarnen) und Krattinger (Fribourg) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.

 

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Tabellen

1.UHC Thun+5732.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Ticino Unihockey+718.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Ad Astra Obwalden-1312.000
10.Unihockey Limmattal-1812.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3629.000
2.Nesslau Sharks+1222.000
3.Aergera Giffers+121.000
4.UH Appenzell+517.000
5.Unihockey Basel Regio-616.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+515.000
7.UHC Bremgarten-2713.000
8.UH Lejon Zäziwil+111.000
9.Visper Lions-1311.000
10.Red Lions Frauenfeld-1410.000

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