01.
2005
Herren NLB: 42 Sekunden zittern vor der Erlösung
Es war eine der Situationen, die man nicht glauben würde, wenn man sie nicht selber gesehen hätte. 58:31 zeigte die Matchuhr, als Jona den 3:5-Anschlusstreffer durch einen verdeckten Schuss ihres Tschechen Folta bejubelte. Die St. Galler hatten ihren Schlussmann durch einen sechsten Feldspieler ersetzt. Nach Wiederanpfiff ergatterte sich der Zuger Flügel Trütsch den Ball und spedierte ihn in Richtung verwaistes Jona-Tor. Der Ball prallte vom Innenpfosten ab und wurde von Fassbind ins Tor geschoben: 3:6? Nein, denn der Treffer wurde annulliert, weil Fassbind in den Schutzraum getreten war.
Erlösende Schlusssirene
25 Sekunden nach dem 3:5 erzielten die Gastgeber das 4:5 durch Linder, und jetzt
ging ein Schub der Verunsicherung durch die Reihen der Zuger, die sich schon wie
der sichere Sieger gefühlt hatten. „Es war unglaublich, was sich hier
abspielte“, sinnierte Coach Raphael Iten nach Spielschluss, „wir hatten das Team
in einem Time-out auf die Situation vorbereitet. Wir spielten auch gar nicht
schlecht, doch haben wir vielleicht zu wenig Druck auf den schussstarken Folta
ausgeübt.“ Kurze Zeit später knallte der Ball vom Zuger Pfosten zurück ins Feld,
um nach 59:18 erneut durch Folta ins Tor befördert zu werden – 5:5! Und jetzt
ging das grosse Zittern los! Die Qualifikation stand plötzlich in Gefahr, doch
irgendwie hielten die Highlands das Resultat fest, bis die erlösende
Schlusssirene erklang und die überraschende Qualifikation des Aufsteigers zur
Masterround besiegelte. In der 5. und letzten Minute der Verlängerung sicherte
der stark aufspielende Rossier mit seinem dritten persönlichen Treffer den
Zugern noch einen Bonuspunkt.
Zum Lohn nochmals gegen die Besten
Die Geschichte der ersten 58 Minuten ist schneller erzählt: Nach einem aus Zuger
Sicht schlechten Startdrittel führten sie entgegen dem Spielverlauf 1:2. Erst ab
dem zweiten Drittel vermochten die Gäste zu gefallen und bauten den Vorsprung
kontinuierlich aus bis zum 2:5. Besonders wichtig war das 1:3 in der 21. Minute,
das Rossier in Unterzahl gelang. „Natürlich stand heute Abend die Qualifikation
für die Materround im Zentrum, und die haben wir verdientermassen geschafft“,
gab der ehemalige Aktivspieler Iten zu Protokoll, der im Januar an der Bande
ausgeholfen hatte. Uebrigens: Da Bülach und Thun ihre Partien verloren, wären
die Zuger auch bei einer Niederlage qualifiziert gewesen. Sie beenden die
Regular Season überraschend auf dem hervorragenden fünften Tabellenrang und
werden ab Ende Februar noch je einmal gegen die Top Six der Liga antreten.
Jona-Uznach Flames - Zuger Highlands 5:6 n.V. (1:2, 1:2, 3:1, 0:1)
Grünfeld, Jona - 60 Zuschauer
SR: Spori / Wälti
Tore: 1. (0:16) Gaido (Stutzer) 0:1, 7. Stutzer (Gaido, Ausschluss Folta) 0:2, 8. Folta (Brunner) 1:2, 21. Rossier (Muggli, Ausschluss Stutzer) 1:3, 22. Schmid (Bühlmann, Ausschluss Stutzer) 2:3, 29. Rossier (Gaido) 2:4, 51. Fassbind (Bumbacher) 2:5, 59. (58:31) Folta (Linder; Jona ohne Torhüter) 3:5, 59. (58:56) Linder (Folta; Jona ohne Torhüter) 4:5, 60. (59:18) Folta (Bühlmann; Jona ohne Torhüter) 5:5, 65. (64:30) Rossier (Gaido) 5:6
Strafen: Jona 4x2', Zug 4x2'
Jona-Uznach Flames: Schmucki, Front, Vollenweider, Fagagnini S., Linder, Fagagnini F., Bühlmann, Burlet, Güntensberger, Jud, Brunner, Bachmann, Schmid, Kalberer, Folta
Zuger Highlands: Schwerzmann; Stutzer, Buck; Nef, Rossier, Gaido; Bumbacher, Roth; Schwegler, Trütsch, Fassbind; Michel, Mathis, Muggli
Bemerkungen: 59. Pfostenschuss Trütsch (beim Stand von 3:5), 60. Pfostenschuss Jona (beim Stand von 4:5), 59. Tor aberkannt von Fassbind (Schutzraum; beim Stand von 3:5), 59. Time-out Highlands