Herren NLB: Caps mit 6 Pfostenschüssen unterliegen Uster

Bereits im ersten Abschnitt widerspiegelte sich das momentan grösste Problem der Capitals. In den ersten 15 Minuten hatte Uster kaum nennenswerte Torchancen, führte aber mit 3:0. Die Caps-Defense sah dabei besonders bei den ersten beiden Toren nicht gut aus. Die Verteidiger liessen sich gleich zweimal duch einstudierte Freistossvarianten aus der linken unteren Ecke überlisten, ein weiterer Stellungsfehler führte dann zum dritten Tor. Pech hatten die Stadtberner allerdings auch: Beim ersten und dritten Tor von Uster endete nur weinige Sekunden zuvor ein Berner Angriff an der Torumrandung. Anders Uhlin brachte die Caps nach 16 Minuten mit seinem dritten Saisontreffer auf 1:3 heran, in der letzten Spielminute des Startdrittels stellten aber die Zürcher durch ein Tor in Überzahl den alten Dreitore-Vorsprung wieder her.

Nur gerade 13 Sekunden waren im zweiten Abschnitt gespielt, als Reusser wie schon beim ersten Berner Tor Uhlin zu bedienen wusste. Durch diesen Treffer zündeten die Caps ein wahres Feuerwerk. Sie hatten Torchancen fast im Minutentakt, scheiterten aber am gut spielenden Gästetorwart Schütz, dem eigenen Unvermögen oder aber an der Torumrandung (25. Glur, 28. Rentsch). Ein glücklicher Treffer von Rentsch (er schoss von hinter dem Tor einen Zürcher Verteidiger an, der den Ball ins eigene Tor ablenkte) schien das Blatt endgültig zu Gunsten der Capitals zu wenden. Uster fing sich allerdings wieder auf und tat wieder mehr fürs Spiel. Aber auch sie konnten die sich bietenden Chancen vorerst nicht nutzen. So wehrte Schüpbach in der 32. Minute einen Penalty von Bücheler ab. Wie auch schon in der ersten Periode kamen aber die turbulenten Minuten erst zum Drittelsende. Lundin brachte Uster mit 3:5 in Führung, Uhlin verwertete abermals einen Pass von Reusser zum 4:5. Mit diesem Skore - zu diesem Zeitpunkt sicher gerecht - ging es dann in die zweite Pause.

Das Schlussdrittel begann dann wie das Mitteldrittel mit einem schnellen Tor. Binggeli lancierte mit einem Befreiungsschlag Sigg, dieser bezwang Torhüter Schüpbach mit einem präzisen Schuss in die weite Ecke. Als dann gut 10 Minuten vor Schluss Lundin mit einem Abpraller für Uster das siebte Tor erzielte, schien die Partie gelaufen zu sein. Ein doppelter Ausschluss brachte aber noch einmal Spannung. Uhlin buchte nur eine Minute nach dem Tor Usters seinen vierten persönlichen Treffer. Kurze Zeit später gelang dann Leuenberger mit einer herrlichen Volley-Abnahme der 6:7-Anschlusstreffer. Wer nun aber eine fulminante Schlussoffensive der Capitals erwartet hatte, wurde enttäuscht. Nach dem sechsten (!) Schuss an die Torumrandung (diesmal war es eine Direktabnahme von Anders Uhlin) war die Luft bei den Capitals draussen. Die Aufholjagd hatte zu viel Kraft gekostet, so dass die Stadtberner am Schluss nicht mehr zulegen konnten. Uster brachte den knappen Vorsprung über die Zeit und nahm die für die Caps bereit liegenden Punkte mit nach Zurich. Das Spiel erinnerte leider stark an die bisherigen Auftritte vor heimischem Publikum: Dreimal gut gespielt, dreimal die bessere Mannschaft mit den klareren Torchancen, dreimal das Spiel verloren...