01.
2002
Herren NLB: Den Canes bekommt das Knäcke nicht.
Bereits nach einer Minute konnten die Gäste
ein erstes Mal in Überzahl agieren, nutzten diese hervorragende Chance
aber nicht, um mit einem frühen Treffer St.Gallen ins Zittern zu bringen.
Wie sich später im Spiel herausstellen sollte, lag dann auch die Differenz
der beiden Teams im Powerplay: Die erste Strafe der Hurricanes wurde durch
das Heimteam souverän ausgenutzt, Signer erzielte mit einem schönen
Onetimer das 1:0. Diese Führung hielt aber nur gerade 14 Sekunden
stand, Scheidegger konnte mit seinem ersten Treffer für die Canes
das Spiel noch vor der Pause wieder ausgleichen.
Im Mitteldrittel dann dasselbe Bild. Die
Hurricanes spielten gut nach vorne, konnten aber etliche gute Abschlussmöglichkeiten
nicht nutzen. Waldkirch blieb ebenfalls gefährlich, besonders die
Tempogegenstösse brachten die Canes des öfteren in Bedrängnis.
Eine Druckphase der Gastgeber konnte deren Topskorer und U19-Internationale
Armin Brunner zur erneuten Führung ausnutzen. Wiederum konnten die
Stadtberner aber reagieren: Lagerström schoss im Powerplay nur zwei
Minuten später den erneuten Ausgleich. Zur Spielmitte waren die Berner
Hurricanes also noch für die Finalrunde qualifiziert, eine saubere
Defensivleistung hätte also den erforderlichen Punkt auf Bern gebracht.
In der 34. Minute dann die Matchvorentscheidende Szene: Waldkirch konnte
erneut in Überzahl agieren und erzeute viel Druck auf das Berner Tor.
Die Schiedsrichter Gfeller / Gelb entschieden in einer umstrittenen Situation
auf Penalty, da sie einen Canes-Verteidiger im Torraum stehen zu sehen
glaubten. Müller verwertete diesen Penalty glücklich. Mit diesem
Vorsprung konnte der Gastgeber aus St. Gallen in die zweite Pause gehen.
Im Schlussabschnitt schlugen sich die
Canes wie in den beiden Spielen zuvor gegen Sense und Reinach (Drittelsresultate
0:4 bzw. 1:4) wiederum selber. Zu früh begannen sie, das dritte Tor
erzwingen zu wollen - mit der Brechstange hat man nur sehr selten Erfolg.
Dazu kamen zwei dumme individuelle Strafen wegen Reklamieren, die die Stadtberner
aus dem Rhythmus und St. Gallen zur 4:1-Führung brachte. Nicht zum
ersten Mal in dieser Saison liess man sich auf Diskussionen mit den Schiedsrichtern
ein, anstatt sich auf das eigene Spiel zu konzentrieren. So erwies sich
der Schwede Lagerström, der die zweite dieser Strafen kassierte, als
Matchwinner für Waldkirch. Auch am fünften Tor der Gastgeber
war er beteiligt. Als letzter Mann liess er sich den Ball wegschnappen,
Karlen konnte den alleine auf Torwart Huber stürmende St. Galler nur
noch mit einem Foul stoppen, was zum zweiten Penalty für die Heimmannschaft
führte. Diesmal war es Brunner der antrat und Huber nicht die geringste
Abwehrmöglichkeit liess. Zum Schluss versuchten die Hurricanes auch
noch mit sechs Feldspielern, den Ausgleich zu erzielen - erfolglos.
Durch insgesamt fünf (!) Niederlagen
im Jahre 2002 hat man also die ausgezeichnete Ausgangslage verspielt und
findet sich mit einem Punkt Rückstand auf den heutigen Gegner in der
Abstiegsrunde. Statt für die Zuschauer interessante Gegner aus der
Region wie UHU Laupen-Bern, UHC Thun und UH Sense Tafers muss man sich
nun gegen Hünenberg, Bülach und Zug behaupten. Falls nicht eine
klare Leistungssteigerung erfolgt, muss auch gegen diese Gegner Schlimmes
befürchtet werden...
Sandro Gerber
Waldkirch-St. Gallen - Berner Hurricanes 5:2 (1:1;2:1;2:0)
Steinachhalle St. Gallen – 180 Zuschauer
SR: Gfeller / Gelb
Waldkirch-St.Gallen: Fritschl; Preisig, Beuz, Müller, Frehner, Stauffer, Fisch, Valt, Widmer, Brunner, Litscher, Bösch, Künzler, Bischof, Signer, Silvola, Kläger, Bosshard; Müggler
Berner Hurricanes: Huber; Karlen, N. Galli, Irniger, S. Galli; Rentsch, Lagerström, Baldinger; Scheidegger, Gygax, Wahli. Bühler, Gerber, Beyeler, Leuenberger und von Allmen nicht eingesetzt.
Tore: 19. (18:46) Signer (Valt / Ausschluss Rentsch) 1:0, 20. (19:00) Scheidegger (Gygax) 1:1, 30. Brunner (Valt) 2:1, 31. Lagerström (Gygax / Ausschluss Silvola) 2:2,
34. Müller (Penalty, Ausschluss Irniger) 3:2, 50. Preisig (Müller / Ausschluss Lagerström) 4:2, 52. Brunner (Penalty) 5:2.
Strafen: St. Gallen 5x2', Berner Hurricanes 6x2' plus 1x5' (Lagerström)
Bemerkungen: 57. Time Out Berner Hurricanes; Hurricanes ohne Ferro (aus familiären Gründen abwesend), Glur (verletzt) und Zettel (abwesend)
Beste Spieler: Stauffer (St. Gallen) und Gygax (Canes).