09.
2003
Herren NLB: Wie die Hasen vor der Schlange
Seinem "Angsthasen-Unihockey" während 30 Spielminuten hat es Lok Reinach zu verdanken, dass aus dem sicher geglaubten Heimsieg gegen Jona-Uznach zum NLB-Auftakt nichts wurde. Nach 23 Minuten stand es 3:0 für das Heimteam, nach 42 Minuten 4:1 - aber die junge Mannschaft vom oberen Zürichsee gab nie auf und holte sich mit zwei Toren in den letzten drei Minuten zum 4:4-Endstand einen verdienten Auswärtspunkt. <p>
Solche Punktverluste sind besonders ärgerlich: Dass Lok Reinach trotz dem Ausfall von Schweden-Söldner Hedlund und Teamcaptain Hafner die talentiertere Mannschaft stellte, war rasch offensichtlich. Doch richtig zu überzeugen wusste ausser Dreifach-Torschütze Huser und Verteidiger De Icco kaum einer. Bereits im ersten Drittel musste man konstatieren, dass aus dem klaren Plus an Ballbesitz kaum Torchancen kreiert wurden und die im Neuaufbau steckenden Flames vor dem Tor eher gefährlicher agierten.
In allen drei Dritteln begann Lok Reinach überzeugend, liess aber jeweils bald nach. Auf den frühen Dreitore-Vorsprung reagierte die Mannschaft mit einer immer passiver werdenden Spielweise. Nur noch verhindern, anstatt selbst zu kreieren lautete die Losung. Was für die Zuschauer langweilig war, wurde für die Reinacher Spieler tödlich. Verteidiger zogen sich hinter das eigene Tor zurück, um dort in völlig unnötigen Dribblings Bälle zu verlieren. Ueberhaupt sah man viel zu viele Einzelaktionen und Ballverluste. Auch die beiden vielversprechenden Teamverstärkungen Schmidt und Lemmenmeier sündigten in dieser Beziehung eklatant.<p>
Bezeichnend für das Auftreten auch zwei Szenen vor den entscheidenden Gegentreffern vom 4:2 zum 4:4 innert 61 Sekunden. Lemmenmeier und Dätwyler begannen ihren Einsatz mit einem lockeren Spruch und einem breiten Grinsen. Wenige Sekunden später war ihnen das Lachen vergangen. Wo blieb in dieser Szene die Konzentration? Trainer Hilfiker reagierte auf den Gegentreffer mit einem Wechsel im zweiten Block. Für den unerfahrenen Leuzinger sollte Fürst nochmals ins Geschehen eingreifen. Dieser sass zuvor knapp 40 Minuten auf der Ersatzbank, hatte das Spiel innerlich bereits abgehakt, war weder warm noch bereit für seinen Einsatz. Die Konsequenz: das Tor zum Ausgleich. Das Fazit aus dem Auftaktmatch lautet: Wer in der NLB ohne zwei seiner Teamleader Spiele gewinnen will, muss viel mehr dafür tun, bissiger, konzentrierter und gradliniger
aufteten.
Lok Reinach - Jona-Uznach Flames 4:4 n.V. (1:0, 2:1, 1:3)
Pfrundmatt. - 150 Zuschauer.
SR: Scheidegger/Schlichting.
Tore: 3. Huser (Dätwyler) 1:0. 21. Huser (Dätwyler, Lemmenmeier) 2:0. 23. Huser (Lemmenmeier) 3:0. 34. Gugelmann (Vaerini/Ausschluss Schnidrig) 3:1. 42. Dätwyler (Lemmenmeier) 4:1. 47. Vaerini (Bänzinger) 4:2. 58. Gomez (Florian Faganini) 4:3. 59. Gugelmann (Florian Faganini) 4:4.
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Reinach, 2mal 2 Minuten gegen Jona.
Lok Reinach: Burri; Marbacher (10. Jansen), Mastropietro; Dätwyler, Lemmenmeier, Huser; De Icco, Schmidt; Schnidrig, Tarnuzzer, Fürst (21. Fischer, 35. Leuzinger).
Jona: Frank; Bänziger, Burlet, Florian Faganini, Silvan Faganini, Gomez, Gübeli, Gugelmann, Güntensperger, Kalberer, Pfister, Rüegg, Roth, Stieger, Vaerini.
Bemerkungen: Lok Reinach ohne Cazzato (überzählig), Hafner und Hedlund (beide verletzt).