10.
2005
Männer NLB: Das Leiden geht weiter
Alle guten Vorsätze steckten die Zuger Highlands in ihren ersten Angriff, der nach 55 Sekunden mit einem tollen Hocheckschuss von Gaido seinen krönenden Abschluss nahm. Der Gastgeber nutzte die Euphorie und die mentale Überlegenheit im ersten Drittel, vergass aber, dass der Ball im gegnerischen Tor untergebracht werden sollte. „Wir hatten Glück, dass wir nach 20 Minuten nur mit einem Treffer hinten lagen“, resümierte Thun-Captain Wüthrich.
Berner Flow
In der 23. Minute läutete derselbe Gaido den Umschwung für die Gäste ein mit
einem unnötigen hohen Stock vor dem gegnerischen Gehäuse. 5 Sekunden vor Ablauf
seiner Strafe reüssierte Thuns Topskorer Klötzli zum 1:1. Mittlerweile war
jegliche Linie aus dem Zuger Spiel gewichen; die Angriffsbemühungen wurden meist
schon im Ansatz unterbunden. „Und in der Defensive hat unsere Zuteilung nicht
gestimmt“, analysierte der zum besten Zuger Spieler gewählte Verteidiger Yves
Buck. Dass die Innerschweizer dennoch zu Chancen kamen, hatten sie einem
Freistoss, den Gaido an den Pfosten setzte, und einem Überzahlspiel zu
verdanken, in dem Rossier dreimal nacheinander vergab. Und so wurde schon bald
ersichtlich, dass der Flow an diesem Tag bei den Bernern liegen würde, die mit
geringem Aufwand zwei nicht zwingende Tore zur 1:3-Führung erzielten.
Fall unter den Strich
Die Geschichte des dritten Abschnitts passt perfekt in die aktuelle Zuger
(Leidens-) Geschichte. Zum Aufbäumen bereit kamen sie in veränderter Aufstellung
aufs Spielfeld zurück und konnten sich endlich wieder in der gegnerischen Hälfte
festsetzen. Doch die Ernte fuhren erneut die Widersacher ein, die in der 47.
Minute in Unterzahl zum 1:4 buchten. „Wir haben das Spiel in den
Spezialsituationen entschieden, in denen uns drei Tore gelangen“, meinte
Wüthrich. Auch die Pfostenschüsse Nr. 3 und 4 kurz vor Schluss konnten den
Eindruck nicht verwischen, dass die Highlands in dieser Verfassung kaum
NLB-Niveau aufwiesen. „Ein Sieg wäre heute sehr wichtig gewesen“, hielt Buck
nach Spielschluss konsterniert fest. „Immerhin sind wir mit der richtigen
Einstellung und Einsatzbereitschaft aufgetreten.“ Dies genügte allerdings nicht
gegen ein Thun, das man noch vor Jahresfrist zweimal deutlich besiegen konnte.
Die dreiwöchige Nationalmannschaftspause verbringen die Highlands nach drei
Niederlagen in Folge auf dem ungemütlichen 8. Rang mit drei Punkten Rückstand
auf den Strich.
Zuger Highlands - Thun 1:4 (1:0, 0:3, 0:1)
Schönenbüe, Unterägeri – 150 Zuschauer
SR: Siegfried / Ruh
Tore: 1. (0:55) Gaido (Rossier) 1:0, 25. Klötzli (Frey, Ausschluss Gaido) 1:1, 27. Lehmann (Klötzli) 1:2, 38. Pesenti (Rybka, Ausschluss Nef) 1:3, 48. Klötzli (Ausschluss Pesenti) 1:4
Strafen: Zug 4x2', Thun 3x2'
Zuger Highlands: Schwerzmann; Buck, Spiess; Muggli, Nesmerak; Eder; Schwegler, Mathis, Diem; Nef, Gaido, Rossier; Bumbacher, Schönenberger
Thun: Burri; Künzi, Frey; Lehmann, Müller; Schmocker, Wittwer; Rybka, Wettstein, Pesenti; Kunz, Klötzli, Wüthrich; Gerber, Kneer, Wüst; Gafner, Künzli
Bemerkungen: 8. Pfostenschuss Spiess, 29. Lattenschuss Frey, 30. Pfostenschuss Gaido, 58. Pfostenschuss Gaido, 60. Pfostenschuss Schwegler
Best Player: Buck / Klötzli