07.
01.
2006
NLB Männer | Autor: Lok Reinach

Männer NLB: Ins offene Messer gelaufen

Mit Waldkirch-St.Gallen kommt Lok Reinach in dieser Saison einfach nicht klar: Wie bereits in der Vorrunde verloren die Wynentaler auch zu Hause mit 7:2 – und hatten bis auf das Startdrittel keine Chance, irgendwie entscheidende Akzente zu setzen. Zu gut standen die St.Galler und liessen die Platzherren Mal für Mal ins offene Messer laufen. Wegen der Niederlage nach Verlängerung von Grünenmatt gegen Jona-Uznach bleibt Reinach aber Leader in der Nationalliga B.

Gewohnt stark stieg Lok Reinach vor 150 gutgelaunten Zuschauern in diese Partie, in der sich die Chance bot, einen der Hauptverfolger vorentscheidend zurückzubinden. Mit Waldkirch-St.Gallen war dies aber der erklärte Angstgegner – als Letztplatzierte hatten diese in der Vorrunde den favorisierten Leader damals mit 7:2 vom Platz gefegt. Zunächst liess nichts auf ein ähnliches Resultat schliessen. Mit druckvollem Passspiel presste Lok den Gegner ins eigene Drittel und kam auch bald schon zu einem ersten Powerplay, das in überzeugender Art ausgeführt wurde. Doch der Torerfolg blieb den Aargauern verwehrt. Kein zwingender Abschlussversuch gelang, obwohl der Ball fast die ganzen zwei Minuten in Reinacher Besitz mustergültig zirkulierte. Die St.Galler ihrerseits fielen im ersten Drittel vor allem mit ihrem überaus und wiederholten Körperspiel auf. Die Schiedsrichter griffen zuwenig konsequent durch. Nicht zwingend nach einem Ballverlust der Reinacher Verteidigung eröffnete in der 13.Minute Di Lena auf Pass Wicks das Skore zugunsten der Gäste – und das Unheil nahm seinen Lauf.
Die Spielanalyse lässt verschiedene Faktoren aufführen, die die klare Niederlage des Tabellenleaders Lok Reinach erklären. Da war einerseits das hervorragende Defensiverhalten der St.Galler, die gestaffelt ihr Dispositiv in Lehrbuchmanier auf dem Spielfeld umherschoben und den Reinachern nur ganz selten Abschlussversuche zugestanden. Sie besetzten den Raum taktisch geschickt, wunderbar anzuschauen. Gegen dies fand Lok kein Rezept – im Gegenteil: Unverständlich, dass man wiederholt sehr früh aus dem eigenen Drittel heraus die Pässe in die Mitte schlug, direkt in die massiv stehenden St.Galler Reihe, die sich wiederum blitzschnell auflöste und mit ein, zwei Pässen die entblösste und an diesem Abend undisponierte Reinacher Verteidigung Mal für Mal vorführte. So gesehen war es nicht verwunderlich, dass es Ende des weiten Drittels bereits 1:6 für die Gäste stand. Daran änderten auch die personellen Veränderungen von Trainer Beat Schneckenburger nichts mehr – Heiniger und später auch der nach langer Verletzungspause eingesetzte Hafner sowie Neuzuzug von Arx konnten am Verdikt nicht mehr viel ändern. De Iccos 2:6 nach 48 Minuten konnten keine Initialzündung mehr entfachen bei Lok. Das 2:7 in der vorletzten Minute war dann schlussendlich kaum mehr der Rede wert.

Das betonte Körperspiel der Ostschweizer lag Lok ebenfalls nicht – aber es wäre nicht objektiv und zu vermessen, diesem Aspekt eine spielentscheidende Rolle zuzugestehen. Auch wenn die arbitrierenden Herren die eine oder andere Strafe mehr gegen St.Gallen hätten aussprechen dürfen: Wie erwähnt war es das starke Stellungsspiel der Gäste, welches in letzter Konsequenz Lok Reinachs starke Waffe im bisherigen Saisonverlauf, das schnelle Passspiel, unbrauchbar machte. Lok Reinach tut aber gut daran, seinen eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Diese Niederlage darf keine Auswirkung auf die Marschroute haben.

Individuelle Fehler
Der dritte Hauptgrund für diese deutliche Niederlage war die hohe Anzahl individueller Fehler auf Seiten der Reinacher Spieler. Sie wurden durch die aufsässige Art ihrer Gegenspieler wiederholt zu Fehlpässen verleitet, die Aktionskreise eingeschränkt - kaum einer der Leistungsträger kam auf sein gewohntes Rendement. Irgendwie konnte man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass sie sich mit Fortdauer der Partie den Schneid abkaufen liessen. Am ehesten wusste noch Daniel Schnidrig zu überzeugen – er war am präsentesten. Die beiden Schweden Hedlund und Dahlgren, welche im bisherigen Saisonverlauf zusammen fast 70 Skorerpunkte auf sich vereinen, konnten sich wie der Rest der Mannschaft selten in Szene setzen.


Lok Reinach – Waldkirch-St.Gallen 2:7 ( 0:1, 1:5, 1:1)
Pfrundmatthalle, Reinach - 150 Zuschauer
SR: Siegfried / Ruh
Tore: 13.Di Lena (Wick) 0:1, 21. O.Schärli 0:2, 25.Steiner (Studer) 0:3, 27.Wyder (Huser) 1:3, 30.P.Svensson (A.Schärli) 1:4, 31.Moser 1:5, 40.O.Schärli (M.Svensson) 1:6, 48.De Icco (Dahlgren) 2:6, 59.M.Svensson 2:7
Reinach: Cazzato; De Icco, Kaufmann, Binder, Dahlgren, Dätwyler, von Arx, Hafner, Hedlund, Heiniger, Huser, Wyder, Allamand, Schnidrig
Waldkirch-St.Gallen: Neff; Moser, Preisig, Zellweger, Wick, M.Svensson, Resegatti, Studer, P.Svensson, Allenspach, Steiner, A.Schärli, Zehr, Di Lena, O.Schärli
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Tabellen

1.UHC Thun+5630.000
2.Kloten-Dietlikon Jets+2826.000
3.UHC Grünenmatt+1724.000
4.Floorball Fribourg+823.000
5.Pfannenstiel Egg-720.000
6.Unihockey Langenthal Aarwangen-1318.000
7.Ticino Unihockey+315.000
8.I. M. Davos-Klosters-912.000
9.Unihockey Limmattal-1412.000
10.Ad Astra Obwalden-1211.000
11.UHC Lok Reinach-189.000
12.Regazzi Verbano UH Gordola-397.000
1.Floorball Uri+3426.000
2.Nesslau Sharks+1120.000
3.Aergera Giffers+220.000
4.UH Appenzell+616.000
5.Unihockey Basel Regio-416.000
6.Chilis Rümlang-Regensdorf+413.000
7.UHC Bremgarten-2413.000
8.UH Lejon Zäziwil+511.000
9.Visper Lions-178.000
10.Red Lions Frauenfeld-177.000

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