Männer NLB: Niederlage in den Schlusssekunden

„Disziplin und Leidenschaft“, diese beiden Schlagwörter gab Assistentstrainer Ambühl den Spielern vor dem Match gegen Floorball Bülach mit auf den Weg. Und siehe da, die Thurgauer wirkten für einmal von der Startminute weg, wach und konzentriert. Ob dies an der aussergewöhnlichen Einwärmperformance der Bülacher lag - welche vor allem im Rugby praktiziert wird - oder ob die Thurgauer endlich aus den vergangenen Fehler gelernt haben, liess sich im Nachhinein nicht mehr herausfinden.

Ein Novum für die Thurgauer wäre es einmal, nicht einem Rückstand hinterherzurennen, doch dies blieb ihnen auch im fünften Spiel in der Nationalliga verwehrt. Nach 05.24 Minuten lagen die Zürcher Unterländer nach einer kleinen Nachlässigkeit in der Thurgauer Defensivarbeit mit 1:0 in Führung. Durch diesen Rückstand liess man sich jedoch nicht irritieren und spielte diszipliniert weiter. Vier Minuten später, leuchtete auf der Anzeigetafel in der Kasernenhalle bereits ein 1:1 auf. Marc Schadegg zirkelte den Ball backhand am gegnerischen Torhüter vorbei. Die Vorarbeit zum Ausgleichstor leistete Andreas Fisch. Im gleichen Stile ging es weiter, die Thurgauer wirkten kompakter und organisierter und führten nach 40 Minuten, nach wunderschönem Schlenzer von Wolfer und dem „Buebentrick“ von Errson, mit 3:1. Nach dem Zürcher Anschlusstreffer reagierten die Thurgauer prompt und stellten den Zwei-Tore-Vorsprung mit einem Überzahltreffer von Fisch wieder her.

Das Spiel dauert 60 Minuten!
All diese alten und abgedroschen Floskeln über „ein Spiel dauert 60 Minuten“ und „das Spiel ist erst zu Ende, wenn es der Schiedsrichter abpfeift“, wurden den Thurgauern schmerzhaft wieder in Erinnerung gerufen. 73 Sekunden vor Schluss lag man siegreich mit 4:2 in Front und zwei Sekunden vor Ende der Partie stand plötzlich für den Gastgeber ein 4:5 auf der Anzeigetafel. Die Zürcher überrumpelten in dieser kurzen Zeitspanne die Thurgauer komplett und wendeten den Match noch zu ihren Gunsten.

Die Enttäuschung stand den Thurgauern nach dem Spiel ins Gesicht geschrieben, findet man sich doch nach dieser Niederlage am Tabellenende wieder. Dank der Nationalmannschaftspause bleibt ihnen aber genug Zeit, diese äusserst unglückliche Niederlage eingehend zu analysieren und zu verdauen.