04.
2019
Schwaches Mitteldrittel am Ursprung der Niederlage
Nach dem zweiten Heimsieg am Samstag muss sich Ad Astra Sarnen im ersten Auswärtsspiel der Serie den Kloten-Dietlikon Jets am Sonntag knapp mit 3:4 beugen. Damit steht es in der Serie 2:1 für Sarnen.
«Grossartig!» Roman Schöni, der Captain von Ad Astra Sarnen, schwärmte vom Gästepublikum in der Klotener Ruebisbachhalle. Über 100 Obwaldner Fans waren gestern ans dritte Spiel dieser Best-of-7-Serie gereist, um ihr Team zu unterstützen und mit einem dritten Sieg vielleicht sogar die Vorentscheidung in dieser Auf-/Abstiegspoule NLA/NLB zu erzwingen.
Mit Pauken, Megafonen und kräftigen Stimmbändern ausgerüstet, machten sie mächtig Betrieb, was im Lager der Zürcher zweierlei Reaktionen hervorrief: Unbehagen und Respekt. «Die sind gestört, total gestört», meinte einerseits eine etwas eingeschüchterte Anhängerin der Kloten-Dietlikon Jets. Und der Speaker, der in der ersten Pause eine Ehrung vornahm, eröffnete seine Ansprache mit den Worten: «Liebe Sarner Fans, ihr macht ja viel Lärm. Da könnten wir auch noch etwas aufholen.»
Obwaldner verlieren im Mitteldrittel den Faden
Weniger grossartig fiel derweil Schönis Matchresumée aus. «Im zweiten Drittel haben wir den Faden verloren. Leider brauchten wir etwas lange, um ihn wiederzufinden.» Der Start war den Sarnern dabei vorzüglich geglückt. Durch einen herrlichen Sololauf von Valerio Läubli (6.) und einen feinen Konter, erfolgreich abgeschlossen durch Marco Schöni, gingen sie bis zur 12. Minute mit 2:0 in Führung. Die Klotener, die am Tag davor in Sarnen die zweite Partie 5:8 verloren und mit 0:2-Siegen in Rückstand geraten waren, wirkten verunsichert. Trotzdem gelang ihnen noch vor der ersten Sirene der Anschlusstreffer. Er sollte, wie sich danach zeigte, die Wende einläuten.
Im mittleren Abschnitt gaben die Obwaldner die Spielkontrolle aus den Händen. Nervosität schlich sich in ihr Spiel, Abspielfehler waren die Folge, was die Zürcher effizient zu drei Toren nutzten - nach 40 Minuten lautete das Skore 4:2. «Wir kamen nicht mehr in die Zweikämpfe rein», monierte Schöni. Auch das Heimpublikum erwachte nun und sorgte in der mit 355 Zuschauern gut gefüllten Halle für echte Playoff-Stimmung. Der Klotener NLA-Klub kam gegen den Obwaldner Herausforderer aus der NLB zu etwas Luft, wirkte in seinen Aktionen nun sicherer und konsequenter.
Nur eines der Geschosse von Robin Markström sitzt
Sarnen aber gab sich nicht geschlagen und vermochte sich wieder zu stabilisieren. «Wir machten Druck auf den Gegner, doch im Ballhalten waren sie relativ sicher», stellte Roman Schöni fest. Lange sah es nicht danach aus, dass die Sarner die Partie nochmals spannend machen könnten, zu selten tauchten sie gefährlich vor dem gegnerischen Gehäuse auf. Und auch die Distanzschüsse von Robin Markström fanden ihr Ziel nicht - bis zur 59. Minute und dem Anschlusstreffer zum 3:4. Zu mehr reichte es Ad Astra trotz ausgezeichneter Unterstützung seiner Supporter und trotz eines kurzzeitigen Schlagabtausches allerdings nicht mehr - Markströms letztes Geschoss 42 Sekunden vor Schluss traf nur die Torumrandung. «Klar hätten wir gerne gewonnen, die Enttäuschung hält sich aber in Grenzen», sagte Captain Schöni. «Wir haben nicht erwarten können, dass wir einen NLA-Klub mit 4:0-Siegen schlagen.» Mit verbesserter Körpersprache im eigenen Slot sei nächsten Samstag in Spiel vier, wieder in Kloten, etwas zu holen. Zwei Siege braucht Sarnen noch für den ersten NLA-Aufstieg der Klubgeschichte.
Spielbericht: Melk von Flüe (Obwaldner Zeitung)
Kloten-Dietlikon - Sarnen 4:3 (1:2, 3:0, 0:1)
Ruebisbach, Kloten. 355 Zuschauer. SR Schuler/Sprecher.
Tore: 6. Läubli 0:1. 12. M. Schöni (R. Schöni) 0:2. 17. Kulmala (Kindler) 1:2. 29. Zolliker (Tahmasebi) 2:2. 31. Tahmasebi (Rhyner) 3:2. 39. Zolliker 4:2. 59. Markström (C. von Wyl) 4:3 (Sarnen ohne Torhüter).
Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Kloten. 1mal 2 Minuten gegen Sarnen.
Kloten: Dürst; Hess, Steffen, Graf, Kindler, Kaiser, Zolliker, Bregenzer, Tahmasebi, Cathomas, Diem, Jaunin, Hottinger, Kulmala, Kapp, Jokinen, Rhyner, Wüst, Gisiger, Gartmann, Schmid, Kissling.
Sarnen: Britschgi; Läubli, Berchtold; Höltschi, Markström; J. von Wyl, Pass; Abegg, Boschung, Liikanen; C. von Wyl, M. Schöni, R. Schöni; B. von Wyl, Zurmühle, Eronen; Furrer.
Bemerkungen: Sarnen ohne Amrein, Durot und Bitterli (alle Ersatz). 57. Timeout Sarnen, anschliessend mehrheitlich ohne Torhüter und mit 6. Feldspieler. Britschgi (Sarnen) und Dürst (Kloten) als beste Spieler ihrer Teams ausgezeichnet.