10.
2011
Torfestival unter gütiger Mithilfe in Reinach
Zur Überraschung der spärlich erschienenen Zuschauer starteten die Aargauer mit zwei offensichtlichen Veränderungen ins Duell der beiden abgeschlagenen Teams der NLB. Hediger übernahm die Captainbinde von Wyder, welcher nicht in der Startformation der Reinacher stand. Diese Änderung in den Reihen von Lok brachte leider zu Beginn der Partie nicht die dringend benötigten Impulse. Es ging sogar gründlich daneben. Knapp acht Minuten und Lok lag schon mit drei Längen im Hintertreffen. Dies veranlasste Coach Jehli zwei Minuten später sein Timeout einzulösen. Bis zur Pause konnte Lok, unterdessen mit Wyder, den Spielstand ausgleichen.
Gäste legen wieder vor und Lok kommt im Schlussdrittel auf ein Tor heran
Kurz nach der Pause folgte dann die schwächste Phase der Aargauer mit zwei Blackouts. Dem erneuten Führungstreffer der Zürcher ging eine Unachtsamkeit des gesamten Reinacher Blocks voraus. Die Unparteiischen pfiffen ein Vergehen vor der Auswechselzone von Reinach. Anscheinend war für die Lok Akteure nicht klar, wer den Freischlag zugesprochen bekam. Die Aargauer blieben stehen, und machten keine Anstalten ihr Verteidigungsdispositiv aufzubauen. Die Gäste führten dann den ihnen zugesprochenen Freischlag aus, und ein nach vorne geeilte Zürcher wurde unbewacht bedient und reüssierte.
Eine zweite Szene, welche Kopfschütteln in den Zuschauerrängen verursachte, war bei einer ausgesprochenen Strafe gegen Lok. Spahija, welcher die Strafe kassierte, wanderte in die Kühlbox. Die auf dem Feld gestandenen Aargauer liessen sich gegen das Boxplay auswechseln. In der Zwischenzeit schnappte sich ein Zürcher den Ball, ging zum Ort des Freischlages, rund zehn Meter vor dem Reinacher Kasten, wonach der Unparteiische das Spiel wieder freigab. Da der Reinacher Unterzahlblock auf dem Weg ins Spielfeld trödelte, war die Schussbahn frei, der Zürcher zog ab, scheiterte aber zum Glück an Torwart Jäggi, welcher als einziger Wynentaler bereit war. Zehn Minuten vor Spielende kam Lok durch Herger auf ein Tor an die Zürcher heran. Eine weitere kleine Strafe der Gäste und zum Schluss des Spieles, als Lok den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler ersetzte, agierte Reinach nochmals, fast vier Minuten, in Überzahl. Leider waren diese Minuten mit nummerischen Überlegenheiten etwas vom harmloseren, was die wenigen Zuschauer sahen. Reinach verliert mit einem Tor unterschied und liegt mit drei Punkten Rückstand auf dem letzten Tabellenplatz.
Nicht nur Unerfahrenheit sondern auch eine Portion Naivität führten zu dieser Niederlage
Dass Lok im Kellerduell als Verlierer vom Platz ging war nun wirklich nicht nötig und nicht zwingend. Dass Reinach die Partie trotz den acht erzielten Toren nicht gewann, lag unter anderem an teilweise haarsträubenden Fehlern in der Defensive. Hatte man sich als Zuschauer vor vier Jahren noch über die sehr harte Spielweise unter Svensson aufgeregt, bekommt man heute fast den Eindruck, dass man den Fairplaypreis gewinnen möchte. In der Verteidigung steht man lieber einen Meter vom Gegner weg und in den Zweikämpfen hatte man wohl einen Nichtangriffspakt mit den Zürchern abgeschlossen. Was beim Team fehlt, ist der auch der unbedingte Wille zum Siegen.
Positives gab es doch auch noch zu berichten. In dieser Saison konnte Lok mehr als fünf Tore erzielen und von den Spielern stach Youngster Stefan Herger heraus, welcher vier Tore erzielte.
Lok Reinach - Zürisee Unihockey ZKH 8:9 (4:4, 1:5, 3:0)
Pfrundmatt, Reinach. - 76 Zuschauer. - SR Bebie/Stäheli
Tore: 4. (3.16) Kaufmann 0:1. 4. (3.48) Kern (Graf) 0:2. 8. Zimmermann (Parsons) 0:3. 11. Herger (Möri) 1:3. 14. Michael Merki (Wullschleger) 2:3. 17. Hodgskin 2:4. 20. (19.34) Hediger (Häfeli) 3:4. 20. (19.44) Michael Merki (Wullschleger) 4:4. 22. (21.20) Kohli (Kern) 4:5. 22. (21.49) Kaufmann (Scherrer) 4:6. 27. Graf (Kern) 4:7. 30. Kaufmann (Kern) 4:8. 34. Herger (Hediger) 5:8. 39. Graf (Kern) 5:9. 42. Wyder (Michael Merki, Ausschluss Zürisee) 6:9. 45. Herger (Spahija) 7:9. 50. Herger (Benz) 8:9.
Strafen: 1mal 2 Minuten gegen UHC Lok Reinach. 2mal 2 Minuten gegen Zürisee Unihockey ZKH.
Lok Reinach: Jäggi; Gürber, Spahija, Häfeli, Wyder, Andreas Frey, Wullschleger, Benz, Hediger, Geiregger, Armin Frey, Merki, Herger, Heyne, Möri, Husi
Zürisee Unihockey ZKH: Ursprung; Scherrer, Rauber, Hodgskin, Parsons, Kölbener, Sigg, Gross, Kohli, Teulings, Bohli, Kern, Länzlinger, Graf, Kaufmann, Zimmermann, König
Bemerkungen: 10. TimeOut Lok Reinach, ab 58.30 Reinach ohne Torhüter dafür mit 6. Feldspieler