02.
2017
Zug legt im Playoff doppelt vor
Zug United ist der Auftakt in die diesjährigen Playoffs geglückt: Die Zentralschweizer legten am Samstag und Sonntag in der Best-of-5-Serie gegen Ticino Unihockey mit zwei Siegen vor und verschafften sich so drei Matchbälle.
Der Schlüssel zum Zuger Erfolg im ersten Spiel der Serie am Samstag lag vor allem im starken Boxplay. Elf Strafminuten sammelten die Zentralschweizer im Verlaufe des Spiels, liessen aber nur einen Gegentreffer zu. Dabei gehört das Powerplay der Tessiner zu den besten in der Liga. Orchestriert wird dieses von den beiden Schweden Mikael Karlsson und Fredrik Gustavsson, deren Linie sich letztlich für alle sechs Tessiner Tore verantwortlich zeichnete. Den einzigen Treffer bei numerischer Überlegenheit gelang Ticino während einer Fünf-Minuten-Strafe gegen Marco Laely durch Captain Dario Biffi. Zuvor war in diesem Unterzahlspiel indes Aki Hietanen bereits ein Shorthander gelungen - so lautet die Zuger Unterzahlbilanz in dieser engen Partie 1:1.
Das erste Spiel der Viertelfinalserie vor 268 Zuschauern in der Sporthalle Herti in Zug war vor allem geprägt von zahlreichen Führungswechseln. Im ersten Drittel erwischten die Gäste gegen die scheinbar nervösen Zuger den besseren Start und gingen zweimal in Führung. Im mittleren Spielabschnitt schien die Partie dann zugunsten des Heimteams zu kippen - nicht zuletzt dank der eingangs beschriebenen Stärke in Unterzahl. Die Zentralschweizer schienen zumindest nach Marcus Thunvalls Tor zum 5:3 14 Sekunden vor der zweiten Sirene auf Kurs.
Indes bot auch der Schlussabschnitt einige «Twists and turns». Pietro Luraschi gelang nur 18 Sekunden nach Wiederanpfiff das 5:4 und Matti Vapaniemi, in der letzten Saison noch in den Farben von Zug spielend, glich knapp zwei Minuten später mit einem Distanzschuss aus. Abermals Luraschi - ebenfalls aus der Distanz - überwand den starken Petter Nilsson gar zum 6:5 für die Tessiner. Für die Zuger drehten Joona Rantala sowie Steven Fiechter ebenfalls innerhalb nur dreier Minuten die Partie erneut. Die Siegsicherung für Zug United gelang drei Minuten vor Schluss ausgerechnet dem Tessiner Andrea Menon mit einem kernigen Schuss in die linke hohe Torecke. «Ich spielte für Ticino, deshalb ist das Tor für mich schon sehr speziell», freute sich der Verteidiger nach der Partie.
Auch im zweiten Spiel war es das Heimteam, das sich mit Undiszipliniertheiten in Schwierigkeiten brachte. Anders als am Vortag die Zuger brachen die Strafen den Tessinern das Genick. Den ersten Ausschluss überstanden sie noch knapp. Alan Villat war eben von der Strafbank aufs Feld zurückgekehrt und konnte nur tatenlos zusehen, wie Billy Nilsson zum 1:0 einschob. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Nadir Monighetti war es Captain Sandro Poletti, der die Zentralschweizer abermals in Überzahl in Führung brachte. Diesmal war Karlsson der Zuschauer auf der Strafbank. Der Schwede, am Vorabend noch nimmermüder Antreiber mit fünf Skorerpunkten, rieb sich im zweiten Duell der Serie an den Zuger Verteidigern auf und haderte oft mit sich, dem Spiel und den Unparteiischen. Das Spielfeld verliess Karlsson letztlich ohne Skorerpunkt und mit zwölf Strafminuten.
Noch vor dem ersten Seitenwechsel erhöhten Poletti und Joona Rantala auf 4:1. Als im mittleren Abschnitt Daniel Meier und Thomas Grüter innerhalb von 24 Sekunden auf 6:2 erhöhten, war das Spiel in die entscheidenden Bahnen gelenkt, zumal Nilsson und Manuel Staub mit je einem Powerplay-Tor das Skore noch vor der zweiten Pause erhöhten. Im Schlussabschnitt nutzten die Tessiner einige Unkonzentriertheiten der Zuger zu zwei Toren, die indes nur noch kosmetischen Einfluss auf den Ausgang der Partie hatten.
«Im ersten Spiel traten wir noch nervös auf, das war in der zweiten Partie nicht mehr der Fall und entsprechend spielten wir auch besser», sagte Joona Rantala. Der 18-jährige Finne glänzte in Bellinzona mit einem Tor und fünf Torvorlagen. «Die vielen Strafen des Gegners halfen uns ebenfalls.» Die Zuger konnten damit am ersten Wochenende in dieser Playoff-Serie mit zwei Siegen vorlegen. Das dritte Duell dieser maximal über fünf Spiele führenden Serie findet am Mittwoch, 22. Februar, um 20 Uhr in der Sporthalle Herti in Zug statt (20.00 Uhr). Rantala erwartet erneut einen intensiven Fight: «Ticino wird alles aufs Feld werfen, was es hat. Das wird wieder hart.» Bei einem Erfolg stünden die Zuger im Playoff-Halbfinal der NLB.
Zug United - Ticino Unihockey 8:6 (1:2, 4:1, 3:3)
Stadthalle Zug (Herti), Zug. 268 Zuschauer. SR Britschgi/Gasser.
Tore: 10. Karlsson (Gustavsson) 0:1. 14. Poletti (Billy Nilsson) 1:1. 18. Gustavsson (Karlsson) 1:2. 23. Poletti (Hietanen/Ausschluss Biffi) 2:2. 25. Billy Nilsson (Yannick Schelbert) 3:2. 31. Hietanen (Rantala/Ausschluss Laely!) 4:2. 33. Biffi (Vapaniemi/Ausschluss Laely) 4:3. 40. (39:46) Thunvall (Furger) 5:3. 41. (40:18) Luraschi (Karlsson) 5:4. 43. Vapaniemi (Karlsson) 5:5. 48. Luraschi (Karlsson) 5:6. 50. Rantala (Thunvall) 6:6. 52. Fiechter (Thunvall) 7:6. 58. Menon (Rantala) 8:6.
Strafen: 3mal 2 Minuten, 1mal 5 Minuten (Laely) gegen Zug United. 2mal 2 Minuten gegen Ticino Unihockey.
Zug Unihockey: Petter Nilsson; Staub, Yannick Schelbert; Furger, Uhr; Menon, Hietanen; Markus Grüter; Poletti, Thomas Grüter, Billy Nilsson; Laely, Blöchliger, Fiechter; Meier, Rantala, Suter; Thunvall.
Ticino Unihockey: Balemi; Vapaniemi, Boggia; Egloff, Gazzaniga; Bertocchi; Karlsson, Gustavsson, Luraschi; Crivelli, Biffi, Demis Monighetti; Tomatis, Villat, Lazzeri; Quadri, Nadir Monighetti.
Bemerkungen: Zug ohne Müller und Stutzer (beide verletzt). 58. Time-out Ticino, danach meistens ohne Goalie und mit sechs Feldspielern.
Ticino Unihockey - Zug United 4:11 (2:4, 0:4, 2:3)
Arti e Mestieri, Bellinzona. 172 Zuschauer. SR Kronenberg/Kronenberg.
Tore: 4. Billy Nilsson (Poletti) 0:1. 5. Nadir Monighetti (Vapaniemi) 1:1. 7. Poletti (Rantala/Ausschluss Karlsson) 1:2. 9. Poletti 1:3. 13. Rantala (Meier) 1:4. 17. Biffi (Nadir Monighetti) 2:4. 26. (25:50) Meier (Rantala) 2:5. 27. (26:14) Thomas Grüter (Billy Nilsson) 2:6. 37. Billy Nilsson (Rantala/Ausschluss Luraschi) 2:7. 39. Staub (Rantala/Ausschluss Luraschi) 2:8. 47. (46:04) Meier (Hietanen) 2:9. 47. (46:31) Lazzeri (Egloff) 3:9. 49. Meier (Poletti) 3:10. 50. Crivelli 4:10. 54. Fiechter (Thunvall) 4:11.
Strafen: 4mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten (Karlsson) gegen Ticino Unihockey, 2mal 2 Minuten gegen Zug United.
Ticino Unihockey: Beffa; Vapaniemi, Boggia; Bertocchi, Fiorina; Egloff; Karlsson, Gustavsson, Luraschi; Crivelli, Biffi, Nadir Monighetti; Demis Monighetti, Villat, Lazzeri; Isabella, Canevascini, Rivola, Quadri.
Zug United: Petter Nilsson; Staub, Yannick Schelbert; Furger, Uhr; Menon, Hietanen; Markus Grüter; Poletti, Thomas Grüter, Billy Nilsson; Thunvall, Blöchliger, Fiechter; Meier, Rantala, Suter; Laely.
Bemerkungen: Zug ohne Müller und Stutzer (beide verletzt). 27. Time-out Ticino.