09.
2016
Zug punktet dank wuchtigem Endspurt
Das NLB-Team von Zug United gewann auch die zweite Meisterschaftspartie (9:4 gegen Ticino Unihockey). Und wie schon vor Wochenfrist legten die Zentralschweizer die entscheidende Differenz im Schlussabschnitt.
Ein kurioses Tor vier Sekunden vor Ende des zweiten Drittels stellte die Weichen in Bellinzona auf Zuger Sieg. Verteidiger Manuel Staub brachte den Ball im Wissen um die nahende Sirene im hohen Bogen vor das Gehäuse der Gastgeber, wo der Keeper Jonathan Beffa - irritiert von Thomas Grüter - zum Schrecken der Tessiner den Ball zum 3:5 durchrutschen liess. «Ich hörte von der Bank, dass nur noch wenige Sekunden zu spielen sind und wollte den Ball einfach vors bringen», erklärte der Torschütze mit einem schelmischen Schmunzeln.
Staub hatte schon kurz vor Ende des ersten Drittels mit einem Weitschuss den wichtigen Treffer zum 2:2 für seine Farben erzielt. Mit dem Zwei-Tore-Vorsprung im Rücken liessen die Zuger im Schlussabschnitt ihre offensiven Qualitäten aufblitzen. Billy Nilsson (2) und Captain Sandro Poletti erhöhten auf 8:4. Den Schlusspunkt setzte Daniel Meier mit einem satten Schuss aus halbrechter Position in die entfernte hohe Torecke.
Zug mit Startschwierigkeiten
Lange hatte es in der Arte e Mestieri in Bellinzona indes nicht nach einem sicheren Sieg der Zuger ausgesehen, auch wenn Poletti früh das 1:0 gelungen war (5.). «Wir sind nicht richtig ins Spiel gekommen und haben zu viele Zweikämpfe verloren», erklärte der Captain nach dem Spiel. «Es ist hier immer sehr schwierig.» Nicht zuletzt der neue Star der Tessiner, Mikael Karlsson, trieb sein Team wuchtig an und erzielte den 1:1-Ausgleich (7.). Auch in der Folge wog das Spiel hin und her, ohne dass weitere Treffer fielen. In der 18. Minute brachte Pietro Luraschi mit einem kräftigen Schuss aus der Drehung die Tessiner das einzige Mal an diesem Abend in Führung.
Nach dem ersten Seitenwechsel starteten die Zuger konzentrierter. Joona Rantala mit einem Schlenzer und Poletti im Powerplay, schön freigespielt von Billy Nilsson, sorgten für die erste Zwei-Tore-Führung. Die Kontrolle über das Spiel schien den Zugern aber wieder zu entgleiten, als ein eigener Freischlag in der gegnerischen Spielfeldhälfte nach einem Missverständnis zur idealen Vorlage für Karlsson wurde. Der schwedische Vize-Meister liess sich die Gelegenheit nicht nehmen und brachte mit dem 3:4 die Spannung wieder zurück. So schien es auch zum letzten Seitenwechsel zu gehen - bis Staubs Bogenlampe eben die Gesichter der Zuger sichtlich erhellte.
Ruhe in der Hektik
«Wir konnten in den entscheidenen Momente skoren. Das war ein Schlüssel zum Erfolg», sagte Poletti. «Wir haben eine gute Teamleistung gezeigt.» Die Zuger liessen sich auch nicht von der Hektik, die zuweilen aufkam, aus der Ruhe bringen. «Am Ende waren wir das bessere Team und haben verdient gewonnen. Deshalb können wir zufrieden sein», bilanzierte der Captain.
Ticino Unihockey - Zug United 4:9 (2:2, 1:3, 1:4)
Arti e Mestieri, Bellinzona. 312 Zuschauer. SR Brunner/Mutzner.
Tore: 5. Poletti 0:1. 7. Karlsson (Gustavsson) 1:1. 18. Luraschi (Boggia) 2:1. 20. (19:10) Staub (Nilsson) 2:2. 24. Rantala (Meier) 2:3. 27. Poletti (Nilsson/Ausschluss Vapaniemi) 2:4. 33. Karlsson (Bertocchi) 3:4. 40. (39:56) Staub (Poletti) 3:5. 44. Nilsson (Hietanen) 3:6. 48. Poletti (Grüter) 3:7. 54. Crivelli (Villat) 4:7. 54. Nilsson (Grüter) 4:8. 55. Meier (Rantala) 4:9.
Strafen: 3mal 2 Minuten, 1mal 10 Minuten (Vapaniemi) gegen Ticino Unihockey. 2mal 2 Minuten gegen Zug United.
Ticino: Beffa; Egloff, Bertocchi; Villat, Boggia; Pini; Karlsson, Gustavsson, Nadir Monighetti; Vapaniemi, Biffi, Luraschi; Demis Monighetti, Crivelli, Schwender.
Zug: Bär; Markus Grüter, Staub; Menon, Hietanen; Stutzer; Poletti, Thoams Grüter, Billy Nilsson; Meier, Rantala, Furger; Müller, Bachmann, Laely.
Bemerkungen: Zug ohne Blöchliger, Janssen, Yannick Schelbert, Joshua Schelbert (alle verletzt), Fiechter, Lechmann, Suter (abwesend), Kohler und Uhr (Partnerteam).