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Corin Rüttimann beendet ihre Karriere
Von der internationalen Bühne hat sich Corin Rüttimann bereits nach der vergangenen Saison verabschiedet. Nun hat die erfolgreichste Schweizer Unihockeyspielerin und Schweizer Rekordnationalspielerin entschieden, ihre Karriere auch national zu beenden.
«Meine Meinung hat sich täglich geändert, nein, sogar stündlich. Ich bin leider überhaupt nicht entscheidungsfreudig», sagt Corin Rüttimann über den Entscheid, zurückzutreten. «Unihockey hat mich über 25 Jahre begleitet und mir extrem viele schöne Momente geschenkt. Ich bin aber nicht mehr die Jüngste. Ich möchte mal privaten Sachen Zeit schenken. Ausserdem merkte ich, dass ich auf dem Feld nicht mehr die gleiche Leidenschaft und Aggressivität gezeigt habe. Wenn ich etwas mache, dann richtig. Das wäre jedoch nicht mehr möglich gewesen, darum ist es für mich die richtige Entscheidung.»
Nachdem die 32-Jährige Ende Mai bereits der Rücktritt aus der Frauen-Nationalmannschaft verkündet hatte, folgt nun also auch der Abschied aus dem Spitzenunihockey in der Liga.
Vier Jahre in Schweden als Highlight
2008 spielte Rüttimann erstmals in der höchsten Liga für Piranha Chur. Sie wurde schnell zur erfolgreichsten Skorerin ihres Teams und erhielt 2011 die Auszeichnung «Most Valuable Player» der Schweizer Liga.
2013 folgte der Wechsel nach Schweden. Dort spielte die damals 20-Jährige zuerst für Endre und dann eine Saison für IKSU Innebandy. «Die vier Jahre in Schweden waren mein Highlight. Ich konnte viele langjährige Freundschaften schliessen und mein letztes Jahr mit dem schwedischen Meistertitel krönen.»
2017 kehrte sie zu Piranha zurück und holte 2017/18 sowie 2018/19 zwei weitere Male den MVP-Award und war 2018/19 Liga-Topscorerin. Mit den Büdnerinnen wurde sie insgesamt vier Mal Schweizer Meisterin sowie drei Mal Cup- und Supercup-Siegerin.
Ihren zweiten Abstecher nach Schweden während der Corona-Pandemie musste Rüttimann wegen eines Bandscheibenvorfalls frühzeitig abbrechen. Vor einem Jahr wechselte sie erstmals innerhalb der Schweizer Liga und schloss sich Zug United an. Mit Zug holte sie vor einem Jahr den Sieg am Supercup. Der verlorene Superfinal im letzten April war das letzte Spiel ihrer Profi-Karriere.
Eine Karriere, in der auch die internationalen Zahlen für sich sprechen: Sie wurde U19-Weltmeisterin, gewann an acht Weltmeisterschaften zwei Mal Silber sowie vier Mal Bronze und hält den Rekord an Anzahl WM-Spielen, WM-Toren und WM-Skorerpunkten. In 141 Länderspielen erzielte sie 224 Skorerpunkte, was beides Schweizer Rekorde sind.