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Ediz: "Es gab viele Rochaden"
Die Jets haben trotz Verletzungssorgen den Cupfinal erreicht und stehen in der Qualifikation auf dem zweiten Rang. Im Ensemble von Julia Suter nimmt Laila Ediz eine wichtige Rolle ein. Die Nationalspielerin erklärt im Interview unter anderem, wieso sie dem Qualifikationssieg nicht allzu starkes Gewicht verleiht.
Laila Ediz hat am Sonntag im Spiel gegen BEO dafür gesorgt, dass sich der Puls auf der Jets-Bank wieder beruhigt. Nachdem die Zürcher Unterländer im letzten Drittel auf zwei Linien reduzierten, traf sie in der 52. Minute zum 4:2 und entschied damit die Partie. Es war das siebte Saisontor für die Centerin, die an der WM in Singapur zum Stammpersonal gehörte. Nach dem Spiel im Seftigen nahm sich Ediz kurz Zeit für uns.
Gegen BEO zeigten die Jets am letzten Wochenende lange nicht ihr wahres Gesicht. Erst als du neun Minuten vor Schluss das 4:2 erzieltest, war eure Klasse ersichtlich.
Wir haben uns am Anfang sehr zurückgenommen, spielten nicht unser Spiel und warteten darauf, dass der Gegner Fehler macht. Es kam dann eher umgekehrt, BEO spielte gute Konter und hätte auch in Führung gehen können. Finde es aber toll, dass wir den Schalter umlegen und noch zu unserem Spiel zurückkehren konnten.
Bei einem Spitzenteam wie ihr es seid, kommt in solchen Situationen wahrscheinlich keine grosse Nervosität auf?
Das ist so und zeichnet uns aus. Wir verlieren als Team nie die Nerven und haben nie wirklich Angst, dass wir ein solches Spiel noch verlieren. Gegen BEO brachten wir die Power einfach nicht von Anfang hin.
Führst du es auf eine mentale Sache zurück, wenn die Energie nicht über 60 Minuten aufs Feld gebracht werden kann?
Wir hatten zuletzt auch einige Ausfälle. Sara Piispas Knieverletzung, Lea Suter an der Hand, dazu einige kranke und angeschlagene Spielerinnen, die fehlten. Dadurch gab es zuletzt sehr viele Rochaden in den Linien, was für die Abläufe nicht immer ganz einfach ist. Wir müssen uns nun im Hinblick auf die Playoffs einfach wieder finden. Wobei Flexibilität auch ein Meisterteam auszeichnet.
Du machst jedoch einen fitten Eindruck. Im Dezember hast du die WM in Singapur bestritten und erstmals den abrupten Wechsel von internationalen Spielen zum grauen Ligaalltag erlebt.
Ich war ehrlich gesagt sehr froh, dass wir nach der WM nur ein Spiel gegen die Skorps zu bestreiten hatten und dann die Weihnachtspause kam. In dieser konnte ich die Zeit mit der Familie geniessen und die Batterien wieder aufladen. Der Kontrast zwischen WM und Meisterschaft ist schon gross. Im neuen Jahr ist der Wechsel aber gut gelungen und jetzt bin ich wieder voll da.
Es bleiben noch drei Runden zu spielen. Wie wichtig ist für euch der Qualifikationssieg, damit in einem Halbfinal einem Top-Team aus dem Weg gegangen werden kann?
Ein Qualifikationssieg ist immer schön. Aber wenn es nur der zweite Platz sein sollte, sehe ich auch kein grosses Problem. Ich persönlich finde spannende Spiele toll. Und es könnte auch ein Vorteil für den Superfinal sein, wenn wir schon im Halbfinal bis aufs letzte gefordert werden. Die Spannung wäre dann schon hoch.
Vor den Playoffs steht aber noch der Cupfinal an. Du hast nach dem Titelgewinn 2020 mit Piranha gute Erinnerungen an diesen Event und die Skorps sollten euch eigentlich liegen, oder?
Ja, sehr sogar. Unsere Trainer haben immer sehr gute Ideen gegen dieses Team. Wir haben in den letzten Jahren enorm viel und erfolgreich gegen sie gespielt. Von daher werden wir sicher ihr Spiel erneut sehr genau analysieren und top auf diese Partie vorbereitet sein.