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"Hoffe auf ein Heimspiel"
Die Skorps erreichen nach 2022 zum zweiten Mal den Cupfinal. Beim 7:3-Halbfinalsieg über die Wizards war die dritte Linie mit vier Toren herausragend. Auch Aline Marti traf dabei einmal. Dass sie als Topskorerin nur in der dritten Formation ran darf, stört sie nicht.
Nach nur 137 Sekunden geriet Skorpion Emmental Zollbrück im Cup-Halbfinal gegen die Wizards in Rückstand. Dann drehte die dritte Sturmformation mit Topskorerin Aline Marti sowie den beiden Nationalspielerinnen Nathalie Spichiger und Selma Bergmann mit drei Toren innerhalb von sieben Minuten das Spiel. Letztere gelang in der 23. Minute noch das 4:1. Aline Marti, die in der Meisterschaft mit 20 Punkten (11+9) den zweiten Platz in der Skorerliste belegt, beendete den Nachmittag mit drei Punkten (1+3).
Im Interview sprach die Stürmerin nach dem Spiel über die Linien-Konstellation, eine bereits aufkommende Nachfolgerin und den anstehenden Final.
Der Start in den Halbfinal war etwas verschlafen. Doch dann schien der Sieg nie wirklich in Gefahr zu sein. Wie hast du dies auf dem Spielfeld wahrgenommen?
Zu Beginn waren wir tatsächlich nicht ganz bereit. Aber dann war wichtig, dass wir schnell ein Tor erzielten und noch eines nachlegen konnten. So hatten die Wizards Druck. Auch wenn wir in der Meisterschaft hoch gewannen, hatte ich nie das Gefühl, dass wir dieses Spiel auf die leichte Schippe nehmen. Auch wenn der Sieg nie wirklich in Gefahr war, mussten wir dranbleiben und die Spannung hochhalten. Vor allem gerade auch, weil wir zwischendurch wieder ein paar Hänger drin hatten.
Auf was führst du diese Hänger zurück?
Das kam bei uns in dieser Saison schon ein paar Mal vor. Ich denke, es passiert vor allem dann, wenn wir uns wie zu viel Druck machen und wir fast zu viel wollen.
In deiner Linie lief es heute aber einmal mehr hervorragend.
Wir spielen jetzt schon eine Zeit lang zusammen und es funktioniert wirklich gut. Wir kennen unsere Laufwege, spielen schnell zusammen und bekommen auch die Tore rein - das fördert das Vertrauen ineinander. Und ich finde, wir sind alles sehr flexible Spielerinnen, alle können alles machen. Das hilft.
Das ihr nominell nur die dritte Linie seid, stört niemanden?
Nein, es hat keine grosse Relevanz ob wir die erste oder dritte sind. Man kommt in etwa auf die gleiche Spielzeit. Und den Startin-Six-Einlauf brauche ich nicht unbedingt (lacht).
Du hast in dieser Saison schon 20 Skorerpunkte erzielt, fast so viele wie im letzten Jahr (22). Seit längerer Zeit trägst du dementsprechend das Topskorer-Shirt. Gibt das Selbstvertrauen?
Ja, sicher. Es zeigt, dass es eine Saison ist, in der es läuft. Ich würde sagen, dass es die Saison ist, in der ich wirklich in der höchsten Liga angekommen bin.
Es ist verrückt: die nächste Generation steht schon wieder bereit. Die erst 16-Jährige Corin Haldemann hat heute ihr erstes Tor erzielt.
Das war sehr schön. Sie wurde gerade in die U21 nachgezogen, als ich den Sprung in die UPL schaffte. Letzte Woche war sie gegen BEO das erste Mal dabei und hat sogleich einen Assist erzielt. Das ist also nicht so ein schlechter Start. (lacht)
Nach zwei Jahren stehen die Skorps wieder im Cupfinal. Was hast du für Erinnerungen an den Letzten?
Ich spielte damals nicht und war in der vierten Linie. (lacht) Wir haben damals sowieso nur mit zwei Formationen gespielt, es war halt erst mein zweites Jahr in diesem Team. Trotzdem kann man natürlich viel von den Eindrücken und der Atmosphäre mitnehmen. Ich freue mich, dass ich diesmal eine grössere Rolle ausüben werde.
Drei Finals haben die Skorps bisher verloren. Es fehlte noch die Erfahrung von einzelnen Finalspielen. Doch jetzt ist es wirklich Mal an der Zeit, einen Kübel ins Emmental zu bringen, oder?
Ich denke auch. Es ist klar, dass es einfach ein sehr gutes Spiel von uns braucht und dafür werden wir alles tun. Und dann hoffe ich, dass wieder zahlreiche Fans aus dem Emmental ins Wankdorf pilgern werden, damit wir ein Heimspiel haben.