06.
2016
«Ich bin sehr verärgert»
Dietlikons NLA-Frauen verlieren Mitten in der Saisonvorbereitung mit Michelle Wiki und Petra Weiss das mit Abstand treffsicherste Sturmduo der Liga. Besonders über den Abgang von Weiss ist UHCD-Präsident Antti Uimonen not amused.
Nachdem im Mai der Wechsel der Schweizer Nationalspielerin Michelle Wiki zu Kais Mora bekannt geworden ist, wechselt nun auch ihre schwedische Sturmpartnerin Petra Weiss zum schwedischen Spitzenklub. Gemeinsam haben die beiden Angreiferinnen in der abgelaufenen NLA-Saison sagenhafte 88 Tore und 55 Assist für die Vizemeisterinnen und amtierenden Cupsiegerinnen erzielt. Dietlikons Präsident Antti Uimonen nimmt zum Abgang der Stürmerinnen Stellung.
Zürcher Unterländer: Antti Uimonen, nach Michelle Wiki springt nun auch Petra Weiss ab. Haben Sie damit gerechnet?
Antti Uimonen: Nein, sicher nicht. Wir hatten eine schriftliche Zusage von Petra Weiss, nur der Vertrag war noch nicht unterschrieben. Vor zwei Wochen hat uns dann Mora informiert, dass sie die Spielerin kontaktieren werden. Ab diesem Zeitpunkt war mir dann schon klar, dass wir mit grosser Wahrscheinlichkeit die kommende Saison auch ohne Petra in Angriff nehmen müssen. Wenn ein schwedischer Topverein ruft, können wir nicht viel tun. Petra kann in Mora als Profi spielen, das ist für sie eine Chance, die sie wohl packen muss.
Also kein Groll auf Ihrer Seite?
Doch natürlich. Ich finde es ausgesprochen unglücklich und bin sehr verärgert. Erstens ist da die bereits bestehende Zusage, zweitens der Zeitpunkt des Wechsels. Wir stehen schon mitten in der Saisonvorbereitung. Da kann Petra allerdings nichts dafür, die Schuld liegt bei Mora.
Das Duo Wiki/Weiss hat in der abgelaufenen Saison rund zwei Drittel aller Dietliker Skorerpunkte gesammelt. Mit seinem Abgang verdüstern die Aussichten deutlich.
Das ist defintiv so. Die Rechnung ist ja auch nicht schwierig zu machen. Natürlich werden andere ein Stück weit in die Bresche springen, Spielerinnen, die mit dem Wegzug der beiden Topskorerinnen mehr Spielraum und Verantwortung bekommen. Aber alle diese Skorerpunkte können wir schlicht nicht ersetzen.
Wie stehen die Chancen auf weitere Transfers?
Auf dem Schweizer Markt schlecht. Momentan führen wir mit ein paar wenigen Spielerinnen Gespräche. Wir werden die Fühler jetzt nochmals im Ausland ausstrecken müssen. Nicht unbedingt nach etablierten Spielerinnen, sondern vielleicht eher nach jungen Talenten.
Werden mit dem Wegzug der beiden Topskorerinnen die sportlichen Ziele in Dietlikon revidiert?
Das ist eine Frage, die Trainerin Simone Berner besser beantworten kann. Mit Michelle Wiki und Petra Weiss hätten wir ganz klar den Meistertitel anpeilen müssen. Meines Erachtens wäre es aber verfrüht, die sportlichen Ziele jetzt schon neu zu formulieren. Von der Qualität des Teams bin ich nach wie vor überzeugt. Und die Transferperiode ist ja noch nicht abgeschlossen.
Michelle Wiki hat angetönt, dass Sie nach Ihrem Abstecher nach Schweden gerne zu Dietlikon zurückkehren würde. Wie steht der Verein dazu?
Michelle Wiki hatte ein längeres, gutes Gespräch mit Trainerin Simone Berner. Noch ist nichts konkret, aber wir können uns auf Dietliker Seite vorstellen, dass sie wieder zum Team stösst.
Und Petra Weiss?
Stand heute, eher nein.
Sissi 213.202.60.116
15. 06. 2016
sepol 195.28.224.62
15. 06. 2016
Wipf 85.5.49.177
14. 06. 2016
Zürcher 83.173.203.101
14. 06. 2016