09.
2021
Lieber Unihockey als demonstrieren
Im Frühling fand das Zürcher Derby zwischen den Red Ants und den Jets als Playoff-Halbfinal statt - ohne Zuschauer. Am letzten Samstag waren die Fans wieder da. Red-Ants-Captain Nicole Mattle freut sich trotz der Niederlage darüber.
Am letzten Samstag protestierten in der Winterthurer Altstadt die Corona-Skeptiker...
Nicole Mattle: Ich spielte lieber Unihockey. Es war sehr schön, auf der Tribüne endlich wieder vertraute Gesichter zu entdecken, die in der letzten Saison nicht mehr in die Halle kommen durften. Super, dass die Fans wieder da sind - die Stimmung ist ganz anders.
Die Red Ants verloren gegen die Jets mit 0:6. Das lässt auf zwei Problemzonen schliessen.
Bezüglich der Gegentore machten wir es den Jets zu leicht. Im Bemühen, das Spiel schnell zu machen, verloren wir zu oft den Ball - und genau diesen Raum im Umschaltspiel lieben sie. Wir hätten dem Ball mit simpleren Pässen mehr Sorge tragen müssen. Und im eigenen Slot müssen wir zulegen, die Gefahr mit allen Mitteln beseitigen, wenn nötig den Ball auch mal mit dem Fuss wegkicken. Mit „Kleinklein" kommt man gegen die Jets nicht weit.
Und der Nuller in der Offensive?
Wir sind bekannt dafür, dass wir für unsere Tore oft viel Aufwand betreiben müssen (lacht). Vieles passiert im Kopf. Es wäre uns leichter gefallen, wenn früh mal einer reingefallen wäre. Aber das muss man sich eben auch erarbeiten, mal einen Abschluss nehmen und so eine neue Situation kreieren. Wir geben noch zu oft die Verantwortung ab und suchen den Pass.
Das Positive: Die nötige Intensität im Spiel war vorhanden und im ersten Drittel war es gar ein Duell auf Augenhöhe?
Ich hatte im ersten Drittel wirklich ein gutes Gefühl, wir machten teilweise sogar das Spiel. Im mittleren Abschnitt sind wir etwas eingebrochen, was zu vier Gegentoren führte, ehe wir uns wieder fangen konnten. Das Motto für die nächsten Spiele muss lauten, dass wir uns nicht durch die eigene Kompliziertheit bremsen lassen dürfen.