09.
2018
Mattle: „Eine coole Rolle“
Im Sommer wurde Nicole Mattle 20 Jahre jung, gehört bei den extrem verjüngten Red Ants in ihrer fünften NLA-Saison aber schon fast zu den Routiniers. Die Stürmerin über ihre neue Rolle im Team und die schwierige Saison der Winterthurerinnen.
Zum Saisonstart setzte es ein 1:7 gegen die Wizards ab - der erwartet schwierige Auftakt?
Nicole Mattle: Da wir in der Vorbereitung ausschliesslich gegen männliche Juniorenteams spielten, wussten wir nicht, wo wir stehen. Gegen die Wizards gingen wir als Underdog ins Spiel und es ging um ein erstes Abtasten, damit wir sehen, woran wir noch arbeiten müssen.
Das dürfte vieles sein. Wo siehst du den grössten Bedarf?
In der Offensive. Wir müssen dem Ball mehr Sorge tragen, ihn besser in den eigenen Reihen halten und nicht immer direkt nach vorne hetzen.
Es scheint das Ziel zu sein, weniger mit dem Ball zu laufen als in den letzten Jahren und direkter zu spielen.
Ja, wir hatten bisher einige Spielerinnen, die gerne mit dem Ball liefen. Jetzt suchen wir mehr das Passspiel - mit Pässen kommt man schneller vorwärts.
Das wird nach dem grossen Umbruch aber Zeit brauchen. Gegen die Wizards war hinter dem ersten Block mit den verbliebenen Stammspielerinnen der letzten Saison der zweite Block im Schnitt knapp 20-jährig, der dritte Block mit den Juniorinnen im Schnitt nicht mal 18...
Ein kompletter Block aus der U21 war so geplant, aber ansonsten haben wir in der Vorbereitung viel rotiert - der ersten Block spielte gegen die Wizards erst zum zweiten Mal in dieser Formation.
Mit Marjut Mäkelä fällt derzeit eine der wenigen Routiniers verletzt aus...
... sie brach sich beim Fussball-Warm-Up das Handgelenk. Ohne Fremdeinwirkung.
Erwarten die Spielerinnen von der sportlichen Leitung noch Verstärkungen?
Wir haben lange gedacht, dass noch etwas kommt - es schwirrten auch immer wieder Namen herum. Jetzt haben wir festgestellt, dass wir mit den Spielerinnen arbeiten müssen, die wir haben. Wenn noch jemand kommt, wäre das super - es müsste aber schon eine Spielerin sein, die uns wirklich weiter bringt.
Du bist im Sommer 20 geworden und gehörst mit deiner NLA-Erfahrung schon fast zu den Routiniers. Eine spezielle Situation?
Obwohl ich schon eine Weile dabei bei, fühle ich mich erst jetzt richtig angekommen. Bisher hatte ich im Team nicht viel zu sagen. Jetzt bin ich in einer Art Mittelrolle - ich spielte schon einige Jahre mit den Älteren, kenne aber auch die nachgerückten Jungen. Eine coole Rolle, die mir gefällt.