03.
2017
NLA Frauen, Playoff-Viertelfinals, Vorschau Teil 1
Nachdem bei den Männern in den Viertelfinals bereits drei Spiele absolviert wurden, steigen am Wochenende auch die Frauen in die Playoffs ein. Allerdings nur im «best-of-five»-Modus. Bei den Duellen Dietlikon gegen Giffers und Chur gegen Frauenfeld scheint die Ausgangslage klar zu sein.
UHC Dietlikon (1.) - Unihockey Aergera Giffers (8.)
Unihockey Aergera Giffers hat eine enttäuschende Qualifikation hinter sich. Der Abgang der langjährigen Topskorerin Caroline Schürch schien doch stärker ins Gewicht zu fallen, als zuerst angenommen. Während Schürch, die in der letzten Saison für die Freiburgerinnen 35 Tore erzielt hatte, auch bei ihrem neuen Verein Wizards Bern Burgdorf weiter fleissig Punkte sammelt, fehlten Aergera die Tore ihrer letztjährigen Topskorerin. Im Vergleich zur Vorsaison erzielte die Mannschaft von Jan Jungo 21 Tore weniger. Erst im fünften Spiel gelang Giffers der erste Punkterfolg. Bis zum ersten «Dreier» mussten sich die Freiburgerinnen acht Runden lang gedulden. Danach folgten wieder 13 Spiele ohne Punkte. Das Gute an der besorgniserregenden Situation: aufgrund des Modus ist der Ligaerhalt und die Playoffqualifiaktion trotz magerer Punkteausbeute gesichert.
Ganz anders die Situation beim UHC Dietlikon. Die Mannschaft von Simone Berner hat inklusive dem Cupwettbewerb seit dem 22. Oktober kein Spiel mehr verloren. Damals unterlagen die Zürcherinnen Aufsteiger Red Lions Frauenfeld überraschend mit 2:4. Lange Zeit machte es den Anschein, als müsste Dietlikon hinter Meister Piranha mit dem zweiten Platz Vorlieb nehmen. Doch als die Bündnerinnen plötzlich patzten, war Dietlikon zur Stelle. Seit dem Jahreswechsel präsentiert sich Berners Team in einer konstant stabilen Verfassung. Die Ambitionen auf den Meistertitel wurden mit dem souveränen Cupfinalsieg und dem Erfolg im letzten Qualifikationsspiel über Piranha Chur unterstrichen. Dort wurde auch ersichtlich, dass Dietlikon über das breiteste Kader verfügt. Die Zürcherinnen konnten vor allem im Cupfinal über weite Strecken mit drei Linien Druck erzeugen, während der Titelverteidiger - auch aufgrund von Verletzungen - weitgehend nur mit zwei Linien agierte. Alles andere als ein Durchmarsch in den Halbfinal, käme einer Sensation gleich.
Piranha Chur (2.) - UH Red Lions Frauenfeld (7.)
Obwohl Piranha Chur in dieser Saison einen Punkt weniger holte, haben sie im Vergleich zum Vorjahr einen Rang gut gemacht. Lange konnte man davon ausgehen, dass die Bündnerinnen die Qualifikation souverän gewinnen werden. Doch dann folgte Mitte April ein leichter Einbruch. Nach der ernüchternden Cupfinalniederlage gegen Dietlikon (0:5) folgten auch in der Meisterschaft zwei Pleiten gegen die «Skorps» (5:8) und nochmals Dietlikon (4:5). Der Einbruch hängt auch mit Verletzungssorgen zusammen. Zuletzt fehlten Chur gleich mehrere Spielerinnen, was Trainer Mirco Torri dazu zwang, mehrheitlich mit zwei Linien zu agieren. Zuletzt fiel auch noch Lara Heini aus. Die Nationaltorhüterin wird in den Playoffs wahrscheinlich nicht mittun können.
Trotzdem bleibt Churs grosses Ziel die Titelverteidigung. «In den letzten Spielen war etwas der Wurm drin. Es liegt noch viel Arbeit vor uns, damit wir Ende April um den Meistertitel spielen können. Unsere Chancen sind aber intakt», sagt Torri auf der klubeigenen Homepage. Bevor man aber bereits vom Superfinal sprechen kann, muss zuerst im Viertelfinal Frauenfeld aus dem Weg geräumt werden. Und diese Aufgabe könnte sich als schwieriger herausstellen, als allgemein angenommen wird. Denn die Ostschweizerinnen präsentierten sich in ihrer ersten Saison im Oberhaus hartnäckig. Die Red Lions konnten ohne Druck aufspielen und setzten mit einem Sieg über Dietlikon zu Saisonbeginn oder dem 12:5-Kantersieg über Zollbrück Ausrufezeichen. Auch im Viertelfinal hat Frauenfeld nichts zu verlieren und wird gewillt sein, dem Meister ein Bein zu stellen.