18.
04.
2007
NLA Frauen | Autor: Keller Damian

Stimmen zum dritten Finalspiel der Frauen

Kurz nach dem grössten Siegesjubel hat sich unihockey.ch mit Marco Moser, Natalie Stadelmann, Laura Tomatis und Regula Kindhauser unterhalten.
Stimmen zum dritten Finalspiel der Frauen

Regula Kindhauser, wo siehst du die grösste Differenz zwischen Dietlikon und den Red Ants über die ganze Serie?
Dietlikon sind die Tore leichter gefallen, vor allem in den ersten beiden Partien. In der zweiten war zudem Laura Tomatis sehr stark. Uns hat in der gesamten Serie etwas das Wettkampfglück gefehlt.

Dieses Glück kann man aber auch erzwingen, in dem man während der ganzen Saison darauf hinarbeitet. Ist das fehlende Wettkampfglück Ausdruck einer nicht wirklich gelungenen Saison?
Viele vergessen, wo wir im letzten November noch waren, nämlich mitten im Kampf um einen Playoffplatz. Wenn ich sehe, was wir seither für einen Weg gegangen sind, können wir auf die Finalteilnahme stolz sein. Es kann aber gut sein, dass wir für die nicht gelungene erste Saisonhälfte büssen mussten. Wir konnten gegen Dietlikon einfach nichts erzwingen, wie das in den letzten Jahren noch möglich war.

Du trägst die Silbermedaille um den Hals. Was hat diese für dich einen Wert, nachdem du als Spielerin diverse Goldmedaillen geholt hast?
Ich denke, dass Medaillen grundsätzlich Spielerinnen mehr bedeuten als Trainern. Ich geniesse einfach den Moment, da ich weiss, dass ich nächste Saison nicht mehr hinter der Bande stehen werde.

Marco Moser, der Sieges-Chor eben war sehr laut. Kann man sich da als Mann unter den vielen Frauen eine Stimme verschaffen?
(lacht) Ich habe es versucht, aber es ist schon nicht ganz einfach.

Die Serie endet 3:0 für Dietlikon – war es so einfach, wie es aussieht?
Wir haben im ersten Spiel etwas Kraft gebraucht und im dritten Spiel wurde es nach dem 3:2 Anschlusstreffer nochmals eng. Aber grundsätzlich denke ich, dass wir in der Defensive sehr kompakt gestanden sind, so konnten wir die Kräfte und angeschlagene Spielerinnen auch mal etwas schonen. Das hat uns die Sache vereinfacht. Und dass wir vorne jederzeit für ein Tor gut sind, wusste ich angesichts unseres Potenzials.

Ihr habt den Red Ants wirklich nicht viele Chancen zugestanden.
Ja, mir schienen die Winterthurerinnen manchmal etwas ratlos zu sein, auch ihre hohen Bälle haben für wenig Gefahr gesorgt. Wir sind wirklich sehr gut gestanden und konnten gefährlich kontern. Wir hätten sicher in der Offensive auch noch einen Zacken zulegen können, wenn das nötig geworden wäre.

Wie beurteilst du diese Saison mit dem souveränen Meistertitel, dem Europacupsieg und der Niederlage im Cupfinal?
Wir haben inklusive Vorbereitung über 60 Matches gespielt und nur eines davon verloren. Dass es ausgerechnet der Cupfinal war, wurmt mich schon – ich hätte natürlich lieber ein Quali-Spiel verloren… Aber sei’s drum, wichtig ist in erster Linie der Meistertitel, die Meisterschaft ist unser tägliches Brot. Daran ändert auch der Europacupsieg nichts, wobei wir den natürlich sehr gerne mitnehmen.

Dietlikon verliert Daniela Morf (Rücktritt), wird sich aber weiter verstärken. Ist das Ziel für nächste Saison kein einziges Spiel zu verlieren? Oder siehst du Konkurrenz?
Unser Ziel war es immer, junge Spielerinnen in die Mannschaft einzubauen. Das wird auch weiterhin so sein. Natürlich hilft es den Jungen, wenn so erfahrene Cracks wie Simone Berner, Mirca Anderegg oder Natalie Stadelmann da sind. Aber wir hatten diese Saison sicher das ausgeglichenste Kader von allen Teams. Ich konnte im zweiten Spiel sogar Jennifer Meier zu ihrem ersten Einsatz überhaupt verhelfen – so eine Breite im Kader hatte niemand. Trotzdem werden wir uns auch nach ausländischen Verstärkungen umsehen. Wir werden sicher auch nächste Saison wieder über ein starkes Team verfügen…

Laura Tomatis, du bist schon an vier Weltmeisterschaften gewesen…
… sogar an sieben. Vier bei den Frauen, drei bei den Männern als Betreuerin Italiens…

… was bedeutet dir dieser Meistertitel?
Endlich hats für mich auch einmal geklappt, ich freue mich sehr. Der Titel ist ja von allen erwartet wurden, trotzdem mussten wir ihn erst einmal erringen.

Vor allem im Spiel 2 hast du ausgezeichnet gehalten. Wie müde wird man eigentlich als Torhüterin in einer solchen Serie mit drei Spielen in fünf Tagen?
Willst du mal meine Pulsuhr sehen? (lacht) Man muss vor allem mental bereit sein, aber auch körperlich ist es eine Belastung. Vor allem in so einem Spiel wie du angesprochen hast. Da sind mit die letzten Minuten sehr lang vorgekommen, die Red Ants besassen einige gute Möglichkeiten.

Wohin geht’s zum Feiern?
Keine Ahnung, aber morgen ist Sechseläuten, da wird uns schon etwas einfallen.

Natalie Stadelmann, wie schon letzte Saison bist du im Final zur Hochform aufgelaufen und hast nicht weniger als sieben Treffer erzielt. Herzliche Gratulation!
Danke. Einige Treffer in dieser Serie waren ja ins leere Tor, aber wir waren sicher effizienter als die Red Ants.

Worauf führst du das zurück?
Wir arbeiten bei Dietlikon seit zwei Jahren sehr hart, haben uns im Sommertraining gesteigert, haben mehr Kraftraumeinheiten in den Beinen – das hat sich ausbezahlt. Und unser ausgeglichenes Kader war sicher ein Pluspunkt.

Man hat aber auch gehört, dass man in Sachen Trainingsaufwand an die Grenzen gestossen ist, vor allem kurz vor dem Europacup.
Die fünf Trainings pro Woche, die wir in der Vorbereitungsphase absolviert haben, waren wirklich sehr hart. Aber wenn man nachher in Schweden Gold holt, sieht man eben, dass sich der Aufwand gelohnt hat.

Für dich ist das der zehnte Meistertitel… Wo reihst du diese Goldmedaille ein?
Jeder Titel ist immer wieder speziell und hat seine eigene Geschichte. Derjenige im letzten Jahr zum Beispiel, weil er erst im fünften Finalspiel zu Stande gekommen ist, dieser hier, weil wir die grossen Favoriten waren. Schade, dass wir den Cupfinal vergeigt haben, sonst wäre es wirklich die perfekte Saison gewesen.

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3.Floorball Fribourg+2946.000
4.Pfannenstiel Egg+138.000
5.Ticino Unihockey+1235.000
6.UHC Grünenmatt+133.000
7.Unihockey Langenthal Aarwangen-1133.000
8.Ad Astra Obwalden-229.000
9.I. M. Davos-Klosters-4323.000
10.Regazzi Verbano UH Gordola-5619.000
11.UHC Lok Reinach-2418.000
12.Unihockey Limmattal-4717.000
1.Floorball Uri+5946.000
2.Aergera Giffers+836.000
3.Nesslau Sharks+1533.000
4.Chilis Rümlang-Regensdorf+1333.000
5.UH Appenzell+1230.000
6.UH Lejon Zäziwil+323.000
7.Unihockey Basel Regio-2222.000
8.UHC Bremgarten-3820.000
9.Visper Lions-2217.000
10.Red Lions Frauenfeld-2810.000

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