02.
2003
Damen NLA: Überraschende Niederlage der Red Ants
Die Gastgeberinnen begannen druckvoll und mit viel Körpereinsatz. Mehr als ein Pfostenschuss schaute aber nicht heraus, ehe Petra Kundert nach einem Energieanfall und Gabi Breitenstein, entgegen dem Spielverlauf, die Red Ants 0:2 in Führung brachten. Bis dahin waren die Winterthurerinnen mehr mit den Schiedsrichtern, der defekten Matchuhr und sich selber beschäftigt als mit der Partie - kurz, irgendwie waren nicht alle ganz bei der Sache. Nach dem hochverdienten Anschlusstreffer folgten acht verrückte Minuten im Mitteldrittel mit sechs Treffern - gleich vier davon zugunsten der abstiegsbedrohten Bernerinnen. Bei den Red Ants hielten sich brillante Kombinationen und haarsträubende Fehler in der für einmal alles andere als sattelfesten Defensive die Waage, was gegen die aggressiven Caps nicht reichte, um die Partie in den Griff zu bekommen. Im Gegenteil, die Hauptstädterinnen führten bis kurz vor Schluss 5:4 und schienen drei Punkte einfahren zu können, auch wenn die Red Ants im letzten Drittel mit aller Kraft auf den Ausgleich drückten und den Gegner phasenweise an die Wand spielten. Erst 26 Sekunden vor Ablauf der 60 Minuten war es wiederum Petra Kundert, mit ihrem dritten Treffer, die den Ausgleich markierte. Torhüterin Sabine Forster hatte zu diesem Zeitpunkt schon längst einer sechsten Feldspielerin Platz gemacht.
Der plötzliche Tod
Als die Bernerinnen in der Verlängerung eine Zweiminutenstrafe fassten, schien
es nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis der Serienmeister die Partie doch
noch für sich entscheiden würde. Doch es passte insgesamt zum Auftritt der Red
Ants, dass sie den ersten Shorthander der Saison kassierten und die Partie
letztlich verdient mit 6:5 verloren. Damit hat man es nicht mehr in der Hand,
aus eigener Kraft den ersten Platz in der Qualifikation zu erreichen, da der
Rückstand auf Piranha Chur vier Runden vor Schluss vier Punkte beträgt.
Trotzdem könnte diese Niederlage gegen einen Gegner aus den Niederungen der
Tabelle ein Warnschuss zur rechten Zeit gewesen sein - trotz aller guten
Resultate dieser Saison ist man noch nicht auf dem Niveau der letzten Jahre
angelangt. Trainer Mark van Rooden: "Die Capitals wollten den Sieg heute
mehr. Bei uns war ersichtlich, dass nicht alle auf der Höhe ihrer Aufgabe
waren. Einige Spielerinnen befinden sich in einem Formtief, welches bis zu den
Playoffs hoffentlich überwunden ist. Denn auch wenn diese Niederlage ärgerlich
war - es zählen nur die Playoffs." Die Capitals hingegen haben mit diesen
unerwarteten zwei Zählern, nachdem sie in der letzten Runde schon die Zuger
Highlands geschlagen haben, wieder Hoffnung geschöpft, den Abstiegs-Playouts zu
entgehen. Mit solchen Leistungen kann der Abstieg kein Thema sein.
Bern Capitals - Red Ants Rychenberg 6:5 n.V. (1:2, 4:2, 0:1, 1:0)
Sporthalle Moos - 75 Zuschauer
SR: Gallo/Schenk
Tore: 16. Kundert (Breitenstein) 0:1; 17. Breitenstein 0:2; 18. Pfister (Stettler) 1:2; 23. Andrey (Hofer) 2:2; 24. Müller (Juker / Ausschluss Stadelmann) 3:2; 25. Siegenthaler (Breitenstein, Stadelmann / Ausschluss Krähenbühl) 3:3; 27. Elsinger (Andrey) 4:3; 30. Kundert 4:4; 31. Brunner (Krähenbühl) 5:4; 60. (59:34) Kundert (Kristiansen) 5:5; 65. (64:10) Pfister (Henniger / Ausschluss Frischknecht!) 6:5.
Bemerkungen: Red Ants ohne Kocher (Achillessehnen-Entzündung) und Rieser (Trainingsrückstand)
Bern Capitals: Preisig; Brunner, Burkhalter; Hofer, Frischknecht; Krähenbühl; Elsinger, Juker, Andrey; Lehmann, Müller, Henniger; Stettler, Pfister.
Red Ants: Forster; Eberle, Hilfiker; Siegenthaler, Trachsel; Kundert, Kristiansen, Benz; Stadelmann, Breitenstein, Füllemann.