Mit 4:1 schlugen die Red Ants im ersten Spiel des Playoff-Halbfinals die Zuger Highlands. Es war ein hartes Stück Arbeit.
Normalerweise betreten die Gegner der Winterthurerinnen
schon die Garderobe in der Halle Oberseen mit einer defensiven Taktik und igeln
sich auf dem Feld dann sofort ein. Die Zuger Highlands hoben sich wohltuend von
diesem ansonsten typischen Verhalten ab und praktizierten ab der ersten Minute
ein aggressives Forechecking. „Wir haben die Playoff-Qualifikation erst in der
letzten Sekunde geschafft. Jetzt haben wir nichts mehr zu verlieren und wollen
den Red Ants ein Bein stellen – und mindestens ein zweites Heimspiel“ sagte die
Internationale Stefanie Rüegg. In der Tat waren die ersten Minuten ausgeglichen,
die Zugerinnen waren dem Führungstreffer gar näher als der grosse Favorit. Doch
in der 6. Minute brachten Carmen Jud, mittels eines Weitschusses, und Miriam
Flückiger den Meister mit einem Doppelschlag auf die richtige Bahn. Das 2:0 nach
dem ersten Drittel hatte man auch Sabine Forster zu verdanken – die Altmeisterin
hielt ihren Kasten mit viel Können rein und war über 60 Minuten die beste
Akteurin auf dem Platz.
Geburtstag der Red Ants
Auf den Tag genau fünf Jahre zuvor waren die Red Ants nach der Abspaltung vom HC
Rychenberg gegründet worden – und das „Kind“ hat sich in dieser Zeit enorm viel
Routine und Erfahrung angeeignet. Obwohl die Partie im Mitteldrittel hektisch
und zweikampfreich war, behielten die Winterthurerinnen die Ruhe und die
Übersicht. Andrea Benz erhöhte auf 3:0, und als Sabine Forster in der 38. Minute
einen Penalty von Rüegg fast schon gelassen parierte, war der Sieger der Partie
im Grunde genommen klar. Das 3:1 durch Marion Rittmeyer in der 45. Minute
beantwortete Linda Kristiansen gerade mal 32 Sekunden später mit dem 4:1 – die
Norwegerin lenkte mit diesem Treffer von ihrem ansonsten für einmal äusserst
diskreten Auftritt ab.
„Wir mussten uns mehr ins Zeug legen als in den Partien zuvor“ gab Carmen Jud
nach der Partie zu. „Allerdings haben wir uns die Sache mit vielen unnötigen
Ballverlusten in der Mittelzone auch selber etwas schwer gemacht“.
Wichtiges Auswärtsspiel
Die Red Ants haben es nun in der Hand, am Ostermontag auswärts nachzudoppeln, um
am nächsten Mittwoch den Sack bereits zuzumachen. Das wäre wichtig, um sich vor
dem allseits erwarteten Final gegen Dietlikon etwas erholen zu können. Denn auch
wenn Coach Mark van Rooden drei Sturmformationen zum Einsatz bringt,
hinterlassen drei Partien in sechs Tagen ihre Wirkung. Noch einmal so viele
Chancen zulassen sollten die Red Ants aber nicht, sonst könnte der Wunsch der
Innerschweizerinnen nach einem zweiten Heimspiel Tatsache werden.
Red Ants Rychenberg – Zuger Highlands 4:1
(2:0, 1:0, 1:1)
Oberseen, Winterthur – 120 Zuschauer
SR: Riva / Schlub
Tore: 6. Jud (Ott) 1:0, 7. Flückiger (Hofstetter) 2:0, 24. Benz (Ertürk)
3:0, 45. Rittmeyer (Huber) 3:1, 46. Kristiansen (Kundert) 4:1
Strafen: Red Ants 2x2', Zuger Highlands 1x2'
Red Ants: Forster; Breitenstein, Eberle; Jud, Mazzarelli; Kocher; Ott,
Kundert, Kristiansen; Füllemann, Ertürk, Benz; Müller, Hofstetter, Flückiger
Zuger Highlands: Rust; Hämälainen, Grossniklaus; Huber, Limacher;
Rittmeyer, Rüegg, Benzinger; Kiser, Raschle, Rohrer; Zacheo, Rothenfluh, Von
Rickenbach; Gwerder
Bemerkungen: 38. Forster hält Penalty von Rüegg; Red Ants ohne
Siegenthaler (verletzt)