04.
2003
Damen NLA: Dietlikon erzwingt drittes Spiel
Nach 4 Sekunden (!) war die Partie lanciert. Tomatis liess einen Schuss Suomalainens abtropfen, Morf erbte, 1:0. Piranha liess sich davon aber nicht beeindrucken und übernahm sofort die Spielkontrolle. Doch Schäfer, nach schönem Zuspiel von Elvira Schmidlin, erhöhte auf 2:0. Die Angriffsbemühungen der Bündnerinnen zeigten in der Folge jedoch Früchte – Gabathuler und Arpagaus glichen noch vor Drittelsende aus.
Starkes Dietliker Mitteldrittel
Es folgte vielleicht das stärkste, mit Sicherheit aber effizienteste Drittel Dietlikons in dieser Saison. Viridén (im 3. Nachstochern), Bürgi (nach überlegtem Powerplay), Suomalainen (nach Traumkombination über Berner und Morf) und wiederum Schäfer erhöhten bis auf 6:2. Der einzige Schönheitsfehler des Drittels aus Dietliker Sicht war der Shorthander Mirca Andereggs zum 6:3. Dieser Treffer liess die Piranhas und deren lauten Anhang weiter hoffen. Und die Bündnerinnen kamen tatsächlich zurück in die Partie. Sie machten Druck, kamen zwar trotzdem nur zu wenigen Chancen, nützen diese aber eiskalt aus. Innert 7 Minuten hatten sie ausgeglichen, da nützte auch ein zwischenzeitliches Time-Out des Heimteams nichts. Dann besass Daniela Morf die grosse Chance zur Entscheidung – sie schoss ihren Penalty aber genau auf Laura Tomatis. Besser machte es Simone Berner in der Verlängerung. Sie brachte ihren Penalty an der Piranha-Schlussfrau vorbei.
„Chicks Garden“
Somit kommt es in Chur am Samstag zum entscheidenden Spiel der Meisterschaft, zu einem richtigen Endspiel. In Chur steht dafür auch eine würdigere Kulisse zur Verfügung als die Hünerweid in Dietlikon. Sorry, liebe Dietliker – aber Playoff-Unihockey hat in dieser Halle nichts verloren. Bei allem Verständnis für den sportlichen Hintergrund der Entscheidung, bei aller Stimmung, die in einer so kleinen Halle von 400 Zuschauern erzeugt wird – mit dem überall postulierten Vermarktungsgedanken und der Vorwärtsstrategie im Transferbereich (Stadelmann, Anderegg) hat diese Halle nichts gemeinsam. Aber auch gar nichts. Die Hälfte der Zuschauer dürfte rund ein Drittel des Feldes nicht gesehen haben, so zeitweise auch der Verfasser dieses Berichtes. So gesehen ist es nur logisch, dass sich ein Drittel des Berichtes nicht um das aufregende Spiel dreht, sondern um die unwürdige Infrastruktur. Und der Spielort sollte bei der Berichterstattung über ein Playoff-Finalspiel ja eigentlich wirklich keine Rolle spielen. Wenn die Dietliker ihren Heimvorteil auf diese Art nutzen möchten, ist das ihr gutes Recht. Aber dann müsste eben der Verband einschreiten, und für „Playoff-Arenen“ entsprechende Bestimmungen erlassen.
Dietlikon – Piranha Chur 7:6 n.V. (2:2, 4:1; 0:3, 1:0)
Hünerweid, 440 Zuschauer
SR: Servodio, Schwingenschrot
Tore: 1. (0.04!) Morf (Suomalainen) 1:0; 12. Schäfer (Schmidlin) 2:0; 16. Gabathuler (Kaufmann) 2.1; 19. S. Arpagaus (Gabathuler) 2:2; 22. Viridén (Morf) 3:2; 30. Bürgi (Suomalainen, Berner; Ausschluss Giger) 4:2; 32. Suomalainen (Morf, Berner) 5:2; 35. Schäfer (Schmidlin) 6:2; 36. Anderegg (Ausschluss S. Arpagaus!) 6:3; 48. Wegmann (Anderegg) 6:4; 52. Bless 6:5; 55. Wegmann (Dubacher) 6:6; 63. Berner (Penalty) 7:6.
Dietlikon: Giezendanner; Berner, Heusser; Bürgi, Walder; Gut; Morf, Viridén, Suomalainen; Vetter, Schmidlin, Schäfer.
Piranha: Tomatis; Dubacher, Frei; S. Arpagaus, Buff; Theus; Anderegg, Wegmann, Mätzener; Gabathuler, Giger, Kaufmann; A. Arpagaus, Bless.
Strafen: Dietlikon 2x2; Piranha 3x2
Bemerkungen: 35. Time-Out Piranha; 52. Time-Out Dietlikon; 58. Tomatis halt Penalty von Morf. Verabschiedung von Suomalainen (zurück nach Finnland), Vetter (Auslandsaufenthalt), Viridén (Rücktritt) und Marco Moser (Rücktritt).