01.
2005
Damen NLA: Dämpfer für die Caps
Vieles sprach vor dem Spiel für das Heimteam. Da war einmal die Tatsache, dass in der regular season der vergangenen Spielzeiten abgesehen von Dietlikon keine Mannschaft drei Punkte aus der Mooshalle zu entführen vermochte. Oder die Ungeschlagenheit, die seit "Stellenantritt" des Trainertrios Spicher, Gerber und Huber währte. Oder die Aussicht, mit einem Sieg einen Konkurrenten vorentscheidend zurückzubinden.
Der Bedeutung des Spiels entsprechend engagiert wurde die Partie auf beiden Seiten geführt. Zug erwischte dabei den etwas besseren Start, gelang es doch den Innerschweizerinnen, das Forechecking der Bernerinnen mit klugen Auslösungen zu umgehen und gefährliche Konter zu lancieren. Die 1:0-Führung der Gäste zur Pause ging in Ordnung. Frisch motiviert und mit einer neuen Taktikvorgabe im Kopf nahmen die Caps das zweite Drittel in Angriff und wurden gleich kalt geduscht - Raschle erhöhte auf 2:0. Dieser erneute Rückschlag schien jedoch die Gastgeberinnen aus den Reserven zu locken. Tatsächlich war es nicht Zug, das nachsetzte, sondern Bern, das mit fortschreitender Spieldauer das Spielgeschehen an sich riss und den Ball kontrollierte. Mehr als der Anschlusstreffer von Krähenbühl schaute aber trotz Chancenplus im zweiten Drittel nicht heraus.
Die Vorgabe für den letzten Abschnitt war klar: Mit aller Konsequenz den Ausgleich suchen. Die Caps legten einen Gang zu und bauten ihre Feldüberlegenheit gar noch aus. Das Geschehen spielte sich fast ausschliesslich vor dem Gehäuse von Rust ab, die Zugerinnen hatten im gesamten letzten Abschnitt lediglich noch zwei Abschlüsse auf Koller - einer davon im Powerplay - zu verzeichnen. Dass es für die Caps trotz Einsatz und Kampf bis zur letzten Sekunde letzten Endes nicht zum Ausgleich reichte, hatte zwei Gründe: Das Abschlussverhalten der Bernerinnen genügte einmal mehr nicht höheren Ansprüchen, gingen doch 77% der abgegebenen Schüsse neben bzw. über das Tor oder in die Beine der Gegnerinnen. Bei jenen 23%, die den Weg auf das Tor fanden, gelang es Zugs Schlussfrau Rust jedes Mal - ob gewollt oder nicht - irgendwie irgendein Körperteil zwischen den Ball und die Maschen zu bringen. So avancierte nicht eine Caps-Angreiferin, sondern eben die Zuger Torhüterin zur Matchwinnerin und stahl sozusagen die drei wichtigen Punkte aus der Mooshalle.
Den Caps blieb so letzten Endes nur der Frust und die Erkenntnis, dass man mit einem Tor aus 61 Abschlüssen in der Regel keine Spiele gewinnt, selbst wenn man mehr vom Spiel hat als der Gegner. Zug hingegen ist nach dem Sieg im Kampf um die Playoffs wieder mittendrin statt nur dabei. Wollen es die Caps auch im Februar noch sein, muss in erster Linie das Derby vom nächsten Wochenende gegen Burgdorf siegreich gestaltet werden.
Bern Capitals - UHC Zuger Highlands 1:2 (0:1, 1:1, 0:0)
Moos, Gümligen - 160 Zuschauer
SR: Riva / Schlub
Tore: 18:51 Rittmeyer (Rothenfluh) 0:1, 23:28 Raschle (Kiser) 0:2, 36:34 Krähenbühl (Brunner / Ausschluss Rohrer) 1:2
Strafen: Bern 2x2', Zug 2x2'
Bern Capitals: Koller; Krähenbühl, Hofer; Schmid, Meyer; Brunner, K. Stettler; D. Stettler, Juker, Andrey; Elsinger, Heusser, Pfister; Müller, Fahrni, Schällibaum
Zuger Highlands: Rust; Huber, Limacher; Hämäläinen, Nussbaumer; Grossniklaus, Benzinger; Suma, Von Rickenbach, Gwerder; Gugolz, Rittmeyer, Rothenfluh; Raschle, Rohrer, Kiser
Bemerkungen: Bern Capitals ohne Arteva (verletzt), Khuu (rekonvaleszent) und Roux (nicht eingesetzt); 10. Tor von Zug wegen Torraumoffside aberkannt, 51. Lattenschuss Rothenfluh, 58:21 Time-out Bern Capitals, danach ohne Torhüter
Best Players: K. Stettler / Raschle