12.
2002
Damen NLA: Es Weihnachtet sehr...
Bereits vor dem Spiel war klar, dass die einseitig scheinende Affiche Piranha gegen Caps knapp ausgehen würde. Die Bündnerinnen waren ohne ihre «Starspielerinnen» Anderegg, Dubacher, Wegmann, Tomatis und Co. nach Bern gereist. Ein Geschenk von Chur? Jedenfalls eine gute Ausgangslage, um dem souveränen Leader Punkte abknüpfen zu können...
Im ersten Drittel schien es dann auch, dass dieses Vorhaben gelingen sollte. Die Bern Capitals spielten aus einer gesicherten Defensive heraus, was immer wieder zu gefährlichen Kontern und guten Torchancen führte. Piranha hingegen tat sich schwer, gegen die gut stehende Berner Abwehr zu Chancen zu kommen. Leider gelang es aber den Capitals nicht, die sich bietenden Möglichkeiten auch in Tore umzumünzen.
Der zweite Abschnitt brachte dann ein anderes Bild. Die Bündnerinnen übernahmen mehr und mehr das Spieldiktat und schnürten die Gastgeberinnen in deren eigenen Hälfte ein. Besonders bei der Angriffsauslösung bekundeten die Bernerinnen grösste Schwierigkeiten mit dem aufsässigen Forechecking von Chur. Nur noch wenige Angriffe gingen gegen das Tor von Torfrau Boner, Patricia Roux bekam hingegen etliche Möglichkeiten, um sich gut in Szene setzen zu können. Ihr war es schlussendlich auch zu verdanken, dass es nach 40 Minuten immernoch 0:0 stand. Die Caps waren also auch weiterhin auf «Punktekurs».
Die Devise des Schlussdrittels war klar: Weiterhin zu Null spielen und man hatte einen Punkt auf sicher. Und es bestand weiterhin die Möglichkeit eines «Lucky-Punchs»... Leider wurde dann dieses Vorhaben aber schnell relativiert. Ein Fehler in der Defensive ermöglichte der Ex-Bernerin Andrea Frey das erste Tor der Partie, die Capitals waren also plötzlich gezwungen, eine offensivere Spielweise zu betreiben. Die Umstellung auf zwei Linien brachte mehr Tempo und wieder vermehrten Ballbesitz. Gut zehn Minuten nach dem Bündner Führungstreffer war es die Schwedin Henniger, die einen wunderschönen Angriff der Capitals erfolgreich abschliessen konnte und zum verdienten 1:1 ausglich. Noch knapp sieben Minuten mussten die Bernerinnen torlos überstehen, um die Sensation zu schaffen.
Leider waren es nun aber wieder die Bernerinnen, welche die Adventszeit zu stark verspürten. Ein Schuss von Gabathuler wurde so unglücklich Abgelenkt, dass er zwischen den Beinen von Roux hindurch kullerte und den Weg ins Tor fand. Dieser Treffer brach den aufopfernd kämpfenden Bernerinnen sprichwörtlich das Genick und brachte den Churerinnen die wichtigen drei Punkte zum «Wintermeister».
Wie bereits in etlichen Spielen zuvor waren die Bern Capitals auch heute wieder sehr nahe an einem Punktgewinn, vermochten aber das Glück nicht auf ihre Seite zu zwingen. Es gilt aber weiterhin vorwärts zu schauen und hart zu arbeiten. Denn in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten nach der kurzen Winterpause sind wieder etliche Punkte zu vergeben...
Bern Capitals - Piranha Chur 1:2 (0:0;0:0;1:2)
Wankdorfhalle, Bern - 150 Zuschauer
SR: Bachmann / Stalder
Bern Capitals: Roux; Brunner, Burkhalter; Forrer, Frischknecht; Hofer. Andrey, Schmid, Henninger; Lehmann, Müller, Elsinger; Stettler, Juker, Pfister
Piranha Chur: Boner; Frei, Buff; S. Arpagaus, Theus; Gabathuler, Giger, Mätzener; Hartmann, Kaufmann, A. Arpagaus; Langhart, Bless
Tore: 42:58 Frei (Gabathuler) 0:1, 53:42 Henniger (Andrey) 1:1, 56:45 Gabathuler (Buff) 1:2
Strafen: keine
Bemerkungen: 7. Tor von Piranha Chur wegen Torraumoffside aberkannt. 59. Time-Out Bern Capitals, 59. Time-Out Piranha Chur. Bern Capitals ohne Preisig (Ferien), Krähenbühl (verletzt), Stooss (abwesend) und Gantner (nicht eingesetzt). Piranha Chur ohne Anderegg (krank), Schuoler (Arbeit), Wegmann, Jäger, Dubacher (rekonvaleszent) und Tomatis (Familienfest)
Best Players: Roux / Gabathuler