11.
2002
Damen NLA: Gerechtes Remis im Spitzenkampf
Die Partie begann mit einem Paukenschlag. Schon nach 30 Sekunden zappelte der Ball im Netz der Gäste, nachdem ein Weitschuss von Andrea Eberle via den Fuss der Churer Verteidigerin Martha Dubacher den Weg ins Tor gefunden hatte. Doch es wurde schnell ersichtlich, dass es für die Red Ants das erwartet schwere Spiel werden würde. Denn vor allem die erste Linie Piranhas, mit den Nati-Stürmerinnen Anderegg, Wegmann und Mätzener, ging das Tempo der Winterthurerinnen problemlos mit. Bis zur 10. Minute hatten die Bündnerinnen nicht nur ausgeglichen, sondern führten ihrerseits mit 1:2. Beim ersten Treffer hatte sich Bea Trachsel überlaufen lassen müssen und dem zweiten ging ein Fehler Linda Kristiansens voraus. Schon diese ersten drei Treffer zeigten, dass auf hohem Niveau Fehler nicht verziehen werden - in den Spielen gegen die anderen NLA-Teams vielleicht, aber nicht in so einem Spitzenkampf.
Freude an einem "echten" Gegner
Andrea Eberle und Martina Mätzener meinten nach der Partie übereinstimmend,
dass es viel Spass gemacht habe, gegen einen gleichwertigen Gegner antreten zu
können. Beide Teams hatten zuvor noch kein Spiel verloren und zumeist hoch
gewonnen. Nun mussten sie sich mit Situation auseinander setzen, auf einen
physisch und technisch gleich starken Gegner zu treffen. Das sah im
Mitteldrittel dann häufig so aus, dass sonst problemlos funktionierende
Passfolgen vom Gegner regelmässig unterbunden wurden. Man neutralisierte sich
gegenseitig über weite Strecken und rieb sich in Zweikämpfen in
ungefährlichen Zonen auf. Zwei Highlights galt es dennoch zu verzeichnen. Zum
einen Linda Kristiansens herrliches 2:2 mit einem scharfen Backhand-Schuss und
das 3:2 durch einen ebenso harten wie präzisen Weitschuss von Andrea Eberle.
Schlussfurioso im Schlussabschnitt
Die letzten 20 Minuten entschädigten die Zuschauer für die zuvor mangelnden
prickelnden Szenen vor den Toren. Wiederum legten die Red Ants einen Blitzstart
hin und gingen durch Benz schon nach 14 Sekunden 4:2 in Führung. Aber eben,
Piranha wies eine andere Klasse auf als die bisherigen Gastteams in Oberseen.
Die Bündnerinnen machten nun Dampf und erzielten durch Martina Mätzener den
Anschlusstreffer. Da dies bereits der zweite unglückliche Treffer für
Schlussfrau Manuela Meier war, wurde sie nach einem Time-Out durch Sabine
Forster ersetzt. Aber trotz einiger starker Paraden vermochte auch diese den
Kasten nicht mehr rein zu halten. Dubacher revanchierte sich auf ihre Weise für
den Lapsus in der 1. Minute und sorgte für den verdienten 4:4 Ausgleich. Dieser
hatte bis zum Schluss der Verlängerung Bestand, obwohl beide Teams vehement den
Siegtreffer suchten. Es würde niemanden erstaunen, wenn man das Duell Red Ants
- Piranha in dieser Saison noch öfters zu sehen bekäme - sei dies im Cup oder
in den Playoffs. Und der Gewinner aus diesen Duellen steht jetzt schon fest: Das
Damenunihockey.
Red Ants Rychenberg - Piranha Chur 4:4 (1:2, 2:0, 1:2)
Oberseen, Winterthur - 250 Zuschauer
SR: Gelb/Gfeller
Red Ants Rychenberg: Meier (ab 45.02 Forster); Eberle, Kocher; Siegenthaler, Trachsel; Benz, Kristansen, Kundert; Breitenstein, Stadelmann, Müller; Füllemann
Piranha Chur: Boner; Frei, Dubacher; S.Arpagaus, Buff; Wegmann, Andergg, Mätzener; Hartmann, Gabathuler, Bless; A. Arpagaus, Kaufmann
Tore: 1. (0.30) Eberle (Kristiansen) 1:0, 4. Gabathuler (Hartmann) 1:1, 10. Anderegg 1:2, 22. Kristiansen (Kundert) 2:2, 38. Eberle 3:2, 41. (40.14) Benz 4:2, 46. Mätzener 4:3, 53. Dubacher (Anderegg) 4:4
Strafen: je 1x2'
Bemerkungen: 55. Lattenschuss Piranha, 60. Pfostenschuss Red Ants